1. Auch gespielt mit schiefem Tone

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Keine der Personen gehören mir. Da es sich um real existierende Personen handelt, gehören sie nur sich selbst. Diese Fanfiction ist frei erfunden und spielt auch in keinster Weise auf reale Handlungen oder Ähnliches an. Übereinstimmungen mit dem realen Leben und existierenden Personen sind rein zufällig.

Eins noch, ich würde mich natürlich über Reviews und Rückmeldungen freuen. Vielleicht hat Einer von euch auch irgendwelche Wünsche, Ideen oder sonstige Kritikpunkte. Die könnt ihr mir natürlich alle gerne schreiben. Ich freue mich über jede Nachricht, die ich erhalte.

Eure Inkognito^^

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Das Geräusch von sich lauter werdenden Schritten, alarmierte Luzi darüber, dass sich ihm Jemand näherte. War ja auch kein Wunder, immerhin ruhte er sich gerade auf den überraschend gemütlichen Campingstühlen vor dem guten, alten Nightliner aus. Hätte er Ruhe und Frieden haben wollen, hätte er sich woanders hinbewegen müssen. Dazu wäre er aber auch zu faul gewesen.

„Na", erklang die vertraute Stimme des Halbfranzosen.

„Jo", grüßte Luzi. Er drehte seinen Kopf gerade genug, um den Schwarzhaarigen dabei zu beobachten, wie er einen weiteren Plastikstuhl näher zog und sich dann zu ihm gesellte.

„Was hat dir denn die Stimmung verhagelt?" fragte Jean und nahm dann einen Schluck aus seinem Becher.

Luzi sah ihn fragend an. „Wie kommst du denn darauf?"

Jean zuckte mit den Schultern und antwortete schlicht: „Nenn es Intuition."

Der Dudelsackspieler nahm nun ebenfalls einen Schluck Met aus seinem eigenen Becher und er wünschte sich, er hätte seine Sonnenbrille nicht im Bus liegen gelassen. Zwar wäre es kein weiter und beschwerlicher Weg gewesen, aber wieder mal, war er einfach zu faul jetzt aufzustehen und sie zu holen. So ein Pech aber auch.

„Ich mache mir Sorgen." Der Trommler schwieg, musterte aber seinen Bandkollegen, der stur in sein Getränk starrte und seinen eigenen Gedanken nachhing. Es dauerte euch einen Moment, bis er weiter sprach. „Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Alea... er benimmt sich nur so... seltsam in letzter Zeit. Vielleicht ist es auch Nichts und ich bilde es mir am Ende einfach nur ein."

„Mhm", er legte einen freundschaftlichen Arm um den Kleineren. „Ich könnte mal mit ihm reden, wenn du magst?"

Doch der Rotschopf schüttelte den Kopf. „Das ist nett gemeint, aber lieber nicht. Ich regel das schon irgendwie selber. Ich mache mir halt nur ein wenig Sorgen um ihn, das ist alles."

Der Tambour nickte langsam und bedächtig. „Beschreib mal, vielleicht kann ich ja doch helfen."

Ein nachdenklicher Blick schlich sich auf Luzis Gesicht und er strich sich unbewusst über eben jenes. „Ich kann es nur ganz schwer beschreiben", warnte er. „Er ist nur so... distanziert ist eigentlich das falsche Wort, aber... irgendwie passt es schon. Er weicht mir teilweise aus und benimmt sich in manchen Situationen anders, komisch. Es kommt mir ein bisschen so vor, als würde er Etwas vor mir verheimlichen."

Ein unangenehmes Gefühl keimte in Jean auf und auch wenn er die nächsten Worte eigentlich nicht aussprechen wollte, so tat er es dennoch, um Luzis und Aleas Willen. „Du denkst aber nicht, dass er eine Affäre oder sowas hat, oder?"

„Was? Nein!" Luzi klang entsetzt und fixierte den Größeren mit einem vielsagenden Blick. Er hatte so heftig reagiert, dass er leicht aufgesprungen war und auch der Arm seines Kollegen von seiner Schulter gerutscht war.

Jean machte keine Anstalten ihn da wieder hinzulegen. „Tut mir leid, ich wollte nur absolut sicher gehen."

Luzis blaue Augen lagen noch eine Weile länger auf dem Franzosen, doch dann entspannten sich seine Züge und er schüttelte bedächtig den Kopf. „Nein, das ist es garantiert nicht. Frag mich nicht, wie ich das weiß... ich weiß es einfach. Alea geht mir nicht fremd." Nein, das hatten sie schon hinter sich, auch wenn es nicht die Schuld des Sängers gewesen war, sondern der Sinne benebelnden Drogen, die man ihm verabreicht hatte. Luzi hatte ihm schon vor langer Zeit vergeben.

„Ist wahrscheinlich so ein Beziehungsding", vermutete Jean.

„Wahrscheinlich", kurz lachte er auf. Die Formulierung war aber auch einfach nur zu blöd.

Das Kleine L setzte sich wieder entspannt hin und nippte noch einmal an seinem Getränk. Spätestens wenn er das geleert hätte, würde er aufstehen und dann könnte er sich auch kurz in den stickigen Teil des Busses begeben um seine Sonnenbrille zu holen. Und vielleicht sollte er sich auch ein wenig eincremen, er hatte keine Lust auf einen Sonnenbrand. Oder er würde Alea dazu nötigen, ihn einzucremen. Das klang doch nach einem gescheiten Plan. Vorausgesetzt der Sänger würde früh genug von seiner sportlichen Betätigung zurückkehren. Wobei er nie lang trainierte, wenn es am Morgen schon so warm und sonnig war. Deswegen saß Luzi auch so ziemlich alleine hier draußen, die Anderen hatten Zuflucht im Nightliner gesucht, der ihm aber zu voll und zu stickig war.

„Sicher, dass ich nicht doch mit ihm reden soll? So als Unbeteiligter?" durchbrach Jean seinen Gedankengang. Er hatte außerdem eine fragende Augenbraue erhoben. Es war ihm ernst, realisierte das L und war gerührt von der Anteilnahme seines Bandkollegen.

„Ich bin sicher. Ich gebe ihm noch etwas Zeit und wenn er es nicht von selbst anspricht, dann muss ich das eben in die Hand nehmen."

„Das hört sich doch vernünftig an."

„Hey", der Trommler hatte sich schon halb erhoben, wurde jedoch von dem Ruf in seiner Tätigkeit unterbrochen. Stattdessen wurde er von Luzi freundschaftlich an seine Schulter geboxt. „Danke fürs zuhören, das habe ich echt gebraucht."

„Ach, kein Problem." Trotz Wärme beugte er sich hinunter und zog den Kleineren in eine Umarmung. „Dafür sind Freunde doch da. Und ohne mich zu loben, ich bin schon ein ziemlich guter Zuhörer."

Der Rotschopf lachte. „Liegt bestimmt daran, dass du Franzose bist." Es war ein alter Witz zwischen ihnen.

„Évidemment!" kam auch prompt die Antwort.

Ein gewisser braunhaariger Spielmann wählte eben diesen Moment, um plötzlich aufzutauchen. Er war verschwitzt und schien von seinem Training noch aufgedreht zu sein, weswegen er sich wortwörtlich auf seinen Freund stürzte und diesen mit sich zu Boden riss.

„Alea!" rief Luzi noch. Es klang verdutzt, mahnend und belustigt zugleich. Eine seltsame Kombination, doch irgendwie harmonierte es miteinander.

Lachend, kugelten sich die Beiden auf dem Boden und Jean konnte nur amüsiert den Kopf über sie schütteln. Sie waren eben beides Kleinkinder im Geiste. Kein Wunder, dass sie so gut miteinander auskamen.

Im letzten Moment sprang der Halbfranzose auf Seite und verschüttete dabei einen Teil seines kühlen Getränks auf sein Hemd, aber er entkam so den beiden Männern, die sich noch immer auf dem Boden wälzten. Es war ein spielerischer Kampf. Wäre es ernst gewesen hätte der Trommler ganz klar auf Alea gesetzt, wobei Luzi auch nicht ganz ohne war. Das hatten sie Alle schon einmal am eigenen Leib erfahren, Manche mehr, Manche weniger. Jean war relativ verschont geblieben, aber zum Beispiel hatte Elsi mal sein Fett wegbekommen, nachdem er Luzi zu irgendeinem hirnrissigen Wettbewerb aufgefordert hatte. Leider wusste der Trommler nicht mehr, worum es ging. Aber vielleicht hatte Frank noch eine alte Aufnahme, er müsste ihn unbedingt mal fragen. Eigentlich, war es allgemein mal wieder an der Zeit, dass sie sich alle zusammensetzten und einen Videoabend machten, wo sie sich alle lustigen und unveröffentlichten Szenen gemeinsam angucken konnten. Das war doch mal eine Idee... jetzt musste er nur noch die Anderen davon überzeugen. Aber mit genug Alkohol, war ja bekanntlich Alles möglich, für Spielmänner zumindest.

Auf Ewig VereintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt