2. Freies Leben unser Lohn

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„Hey Luzi." Tills Flüstern machte den Rotschopf stutzig und obwohl seine Alarmglocken läuteten, lehnte er sich zu dem Lockenkopf hinüber. Dabei war er allerdings auf Alles gefasst, bei Till und Elsi wusste man ja nie.

„Was ist los?" wollte er wissen.

„Bei Alea geht die Liebe doch durch den Magen, oder?"

„Kann man so sagen, ja... wieso?" Die Behauptung hatte damals Lasterbalk aufgestellt und Luzi hatte sie ohne zu zögern, bestätigt. Seinen Freund konnte man am besten ködern, wenn man etwas Leckeres zu Essen hatte. Das war Fakt.

„Lass es uns austesten."

Luzi hob skeptisch eine Augenbraue. Er hatte keine Ahnung, was das sollte. Wahrscheinlich wieder so eine Schnapsidee von dem Gitarristen. „Lass dich von mir nicht aufhalten", sagte er deswegen. Wer weiß, vielleicht würde es ja doch interessant oder zumindest unterhaltend werden.

Till hob zur Bestätigung einen Daumen und zwinkerte ihm zu, während der Rotschopf sich wieder normal hinsetzte und seine Sonnenbrille – Alea hatte sie ihm netterweise aus dem Bus mitgebracht, als er die Sonnencreme geholt hatte – zurechtrückte.

„Schmeckt's euch?" fragte Till dann laut in die Runde.

Es war – wie sollte es auch anders sein – Alea der antwortete. „Dir etwa nicht?" Er und Luzi waren auch die Einzigen, die ihre Portion schon auf hatten. Aber auch nur, da sie schon draußen gewesen waren und deswegen früher anfangen konnten, als ihr Manager – er hatte Geburtstag gehabt – einen selbstgebackenen und laktosefreien Kuchen angeschleppt hatte.

„Nee, ich mag Bienenstich nicht so gerne", gab dieser seufzend von sich. Am Rande bekam Luzi mit, wie Lasterbalk eine skeptische Augenbraue hob. Der Bandpapa hatte Lunte gerochen.

„Dann kannst du ihn mir ja geben." War ja klar, dass das von Alea kommen musste. Luzi verkniff sich ein Schmunzeln, so kannte er seinen Sänger. Auch wenn es ihn leicht wunderte, dass Frank nicht auch schon eingeschritten war. Andererseits, der Asiate war bis gerade an der Kamera beschäftigt gewesen und hob erst jetzt aufmerksam den Kopf und das Gerät.

„Auf keinen Fall", ein verächtliches Schnauben entwich ihm. „Es sei denn..."

„Was?"

„Es sei denn, ich kriege einen Kuss von dir?" Tills Blick war herausfordernd, während er mit seiner rechten Hand zu seinem Stück Kuchen hinüber wedelte.

Sofort wanderten Aleas rehbraune Augen zu Luzi, doch das L gab keinerlei Reaktion von sich. Der Blick des Sängers wanderte zwischen seinem Freund und dem fies grinsenden Lockenkopf hin und her. Seine Spielmannskollegen schüttelten währenddessen ihre Köpfe oder schauten ihn belustigt an.

„Was ist jetzt?" wollte der Gitarrist ungeduldig wissen. Das schien genau der Ansporn zu sein, den der Braunhaarige mit den roten Strähnen gebraucht hatte.

Luzi meinte noch ein „Challenge accepted", zu hören, als sein Freund sich geschwind erhob und mit sicheren Schritten auf Till zuging. Luzi beobachtete das Schauspiel weiterhin stumm und ohne eine Reaktion zu zeigen. Er war jetzt auch neugierig geworden. Wie weit würde Alea gehen, das war hier die Frage.

Blitzschnell beugte sich Alea zu seinem Spielmannskollegen herunter und presste einen kleinen Kuss – wenn man das überhaupt so nennen konnte – auf dessen Wange. „So... und jetzt her mit dem Kuchen", forderte er und streckte grinsend seine Hand aus.

„Nee, nee, nee." Till schüttelte seinen Kopf und wedelte mit seinem erhobenen Zeigefinger. „Das war aber nicht der Deal."

„Also, da muss ich unserem Sänger ausnahmsweise mal beistehen", mischte sich nun Falk in die Diskussion ein. Er saß genau zwischen Lasterbalk und dem mittlerweile filmenden Frank, wodurch er die beste Sicht auf die Dinge hatte. „Du hättest spezifischer sein müssen."

Auf Ewig VereintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt