20. Das Glück währt ewiglich

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Nur als kleine Anmerkung: Ich habe hier die richtigen Vornamen verwendet, da ein Priester wohl kaum die Künstlernamen nutzt... Das nur als kleine Erklärung... O.o

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Endlich war es soweit. Lasterbalk war endlich eingetroffen und mit ihm auch Alea und seine Schwester. Der Sänger hatte natürlich noch keinen Fuß in die Kirche gesetzt, er musste noch warten, bis der Organist mit seinem Spiel begann, erst dann war auch sein Auftritt. Aber Lasterbalk hatte sich schon vorne platziert. Er stand links vom Pfarrer, Jean und Luzi standen rechts von ihm. Der Geistliche, er war etwas älter als der Herr von Mümmelstein, wirkte gelassen und hatte die Ruhe weg. Obendrein besaß er auch noch einen gesunden Humor und war sehr weltoffen, fand der Halbfranzose, der einen leidenden Blick mit dem Lästerlichen tauschte. Dessen Blick war aber genauso leidend. Dann kreuzte der größere Trommler den Blick mit Luzi und nickte ihm zu. Es war ein klares Zeichen, es gab keinen Grund zur Sorge und Alles lief wie geplant. Das beruhigte das Kleine L tatsächlich ein wenig, denn er wusste, dem Lästerlichen konnte man in solchen Angelegenheiten fast blind vertrauen.

Jetzt trat der schwarzhaarige Halbfranzose nach vorne, übergab die Ringe dem Pastor, der sie auf einem Silbertablett mit weißem Tuch drapierte und natürlich segnete.

Und dann ging es auch schon los. Der Organist haute in die Tasten, mit viel Eifer und Begeisterung – sie hatten extra darauf geachtet Jemanden zu erwischen, der tatsächlich noch Spaß an seinem Beruf hatte – und endlich betrat Alea die Kirche, an seiner Seite nun seine Mutter, die mit ihm nach vorne, zum Altar schritt.

Und Luzi, Luzi blieb erst einmal die Spucke weg. Mit großen Augen sah er zu seinen Verlobten, der nicht nur umwerfend in einem Anzug aussah, sondern auch noch eine Typveränderung in Sachen Frisur durchgezogen hatte. Natürlich hatte das L gewusst, dass Alea sich die Haare anders gefärbt hatte, er hatte es bisher aber nur erahnen können und er musste unweigerlich zugeben, dass das Blond dem Sänger stand. Und nicht zu vergessen, die Strähnen, die er an der Seite seines Kopfes zu kleinen Zöpfen gebunden hatte.

Nicole setzte sich nun zu ihrer Tochter, auf deren Schoß die kleine Jenny saß, und Alea trat an Luzis Seite. Auch er musterte sein L von oben bis unten, schließlich besaß dieser keine roten Haare mehr, sondern Schwarze. Auch er hatte für sich beschlossen, dass es mal wieder einer Veränderung bedurfte.

Die Orgel verstummte und die eigentliche Zeremonie konnte beginnen. Nur, dass Luzi recht wenig vom Anfang mitbekam, viel zu aufgeregt war er und zu beschäftigt damit, seinem baldigen Ehemann flüchtige Blicke zuzuwerfen. Auch Jenny lenkte ihn leicht ab. Der Pfarrer hatte die Kinder nach vorne gerufen, damit sie besser zusehen konnten. Trotzdem schien die kleine Blondine mindestens genauso aufgeregt zu sein, wie er und Alea.

Im Laufe der der Messe wurde der kleine Wirbelwind nur noch unruhiger. Kurz überlegte Luzi, ob er sie nicht einfach auf seinen Schoß nehmen sollte, da war es auch schon zu spät. Der Pfarrer hatte gerade einen Sprechpause eingelegt, da konnte sich die Kleine nicht mehr zurückhalten und stand auf. Alea und Luzi tauschten verwirrte Blicke, die Hand des Sängers verfestigte ihren Griff um Luzis.

„Ich will das nicht", rief Jenny plötzlich, mit Tränen in den Augen. „Du darfst nicht heiraten, Tante Luzi." Sie rannte auf ihn zu und klammerte sich fast schon verzweifelt an ihm fest.

Der arme Pfarrer war genauso überrascht und verwirrt, wie das Brautpaar und blinzelte ein paar Mal, bevor er sich unsicher in der komplett stillen Kirche umsah. Er wusste offensichtlich auch nicht, wie er jetzt mit der Situation umgehen sollte. Alea gab ihm mit einer schnellen Handbewegung zu verstehen, dass er kurz warten sollte.

„Jenny!" ertönte Rebeccas entsetzte Stimme von den Bänken. Es war ihr anzusehen, wie peinlich ihr die Situation war. Ihre nächsten Worte, waren an das Brautpaar direkt gerichtet: „Es tut mir so leid."

Auf Ewig VereintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt