+ Bonus: Alternatives Kapitel

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Wie heute morgen schon angedeutet, hier jetzt das Alternative Kapitel zu: "Kapitel 13: Jeder Atemzug fällt mir schwer", geschrieben von der lieben Blackstory, die ihr auf Fanfiktion.de finden könnt.

Viel Spaß! ^^

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Luzi saß auf dem Sofa als Alea spätabends endlich zurück kam. Obwohl er so lange auf den Sänger gewartet hatte sagte er nichts als Alea ohne eine Begrüßung direkt im Badezimmer verschwand. Kurz darauf hörte Luzi die Dusche.
Aha... Alea war also joggen gewesen, wie immer wenn er sich abreagieren wollte.
Als er schließlich nur mit einer Jogginghose bekleidet und nassen Haaren ins Wohnzimmer kam warf er Luzi einen finsteren Blick zu und setzte sich ihm gegenüber.
Alea verschränkte die Arme vor der Brus und funkelte das L zornig an, dabei war Luzi der Meinung er hätte das alleinige Recht zornig zu sein. „Ich versteh dich einfach nicht", begann Alea in gereiztem Ton, der Luzi schon jetzt wieder maßlos aufregte, obwohl er sich vorgenommen hatte vernünftig mit dem Sänger zu reden.
„Das Haus ist der Hammer, und wir haben Freunde die uns helfen! Herrgott noch mal Kleiner, ich will jedenfalls da wohnen, und entweder du ziehst mit, oder..."
Luzi hörte nicht mehr zu, er sprang vom Sofa auf. Das reichte, er wollte sich plötzlich gar nicht mehr mit Alea aussprechen. Er hatte genug gehört, dieses ‚entweder - oder', mit dem Alea ihn jetzt versuchen wollte zu erpressen war der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte.

‚Entweder du ziehst mit, oder das war's mit uns beiden.' Das hatte der Sänger doch sagen wollen!
Wütend stampfte in den Flur, riss seine Schuhe an sich und schlüpfte hektisch hinein.
„Hey!" hörte er Alea im Wohnzimmer rufen. „Hau nicht einfach ab wenn ich mit dir rede!"
„Doch, das hast du schließlich auch getan, nach dem Spruch mit dem ‚nicht nein sagen' trauen auf der Bühne. Und dann hast du mich einfach damit zurück gelassen und bist davon ausgegangen dass der blöde kleine Dudelsackspieler schon auf den gnädigen Herren wartet", dachte Luzi verbittert, sprach es aber nicht aus weil er Angst hatte seine Stimme würde weinerlich klingen.

Tapfer schluckte er die Tränen hinunter als er die Wohnungstür aufriss und in den dunklen Hausflur hinaus stürmte. Ohne Licht zu machen raste er die Treppen nach unten, schnell, bevor Alea bemerkte dass er aus der Wohnung geflüchtet war.
Er riss die Haustür auf und stürzte auf die nächtliche Straße. Wohin er laufen wollte wusste Luzi nicht, auf jeden Fall erst mal weg von der Wohnung, weg von Alea.
Der Mann, den er in Gedanken schon immer so stolz als ‚meinen Ehemann' bezeichnet hatte obwohl sie noch nicht verheiratet waren, stellte ihn vor eine grausame Wahl.
‚Entweder du tust was ich sage, oder es ist aus!' Wie konnte das sein, wie konnte Alea nur so...
Das Zuschlagen der Haustüre ließ Luzi zusammenfahren.
Er sah sich um und erblickte Alea, so wie er in der Wohnung gewesen war: Kein Shirt, keine Schuhe, Jogginghose, die Haare noch nass vom Duschen.


Sein Verlobter, oder jetzt wohl besser gesagt Ex - Verlobter, war schon verdammt sexy wie er da so barfuß und oberkörperfrei mitten auf der Straße vor dem Haus stand, nur von einer Straßenlaterne beleuchtet, und der Anblick versetzte Luzi einen kleinen Stich.
Es half nichts, er musste weiter, möglichst viel Abstand zwischen Alea und sich bringen...
„Luzi! Luzi, bleib gefälligst stehen, ich hab keine Schuhe an! Ach, verdammt...!"

Luzi wollte gar nicht schnell weg, er wollte nur weg. Alea sollte nicht denken, dass das L davon rannte wie ein kleines Kind, deshalb lief er langsam, erhobenen Hauptes, um deutlich zu machen dass auch er seine Würde hatte, auch wenn Alea ihn ständig unterdrückte.
Es ertönte das Platschen nackter Füße auf Asphalt, die ihn schnell einholten, dann starke Arme, die ihn packten und herumwirbelten und Aleas muskulöser Körper, der ihn beinahe schon mit Gewalt gegen die Wand des Wohnhauses drückte, an dem Luzi gerade vorbei gelaufen waren.
Braune Augen, die sich in seine bohrten, oh Gott, diese rehbraunen Augen...
Alea stützte die Arme knapp unterhalb von Luzis Schultern rechts und links gegen die Wand, sodass Luzi nicht mehr weg konnte. Er versuchte es, doch der Sänger behielt seine Arme im Weg wie zwei Schraubstöcke, fixierte Luzi an der Wand indem er sich an ihn presste und zischte: „Hiergeblieben!"
Luzi wendete den Blick ab. Auch wenn Alea ihn jetzt hier an dieser Wand gefangen hielt, er wollte den Sänger nicht ansehen, wollte nicht sehen was er verlor.
„Was ist dein Problem Kleiner? Seit Tagen spinnst du schon!" fauchte Alea, und brachte sein Gesicht bedrohlich nah an Luzis.
Dieser hatte Mühe die Tränen zurück zu halten. Alea sollte nicht merken wie verletzt er war. „Ich spinne?" fragte er deshalb aufgebracht. „DU spinnst! Du merkst gar nicht wie zum Kotzen du dich benimmst!"

Aleas Augenbrauen zogen sich fragend zusammen, seine ohnehin schon dunklen Augen verfinsterten sich noch ein wenig mehr als er leise, drohend fragte: „Was soll das heißen?"

„Das soll heißen dass du eine gottverdammte Diva bist ! Das wusste ich ja schon vorher, aber dass du mich so behandelst... Verdammt noch mal, ich bin kein kleines Kind! Ich dachte, du liebst mich, aber du siehst mich nur als Spielzeug zum herum Schubsen! Wenn du einen Speichellecker willst, dann kauf dir einen Hund!" explodierte das L.
Er versuchte sich erneut unter Aleas Armen hindurch zu zwängen um sich aus dem harten Griff zu befreien der ihn an die Wand presste, doch wieder versperrte Alea ihm den Ausweg.
„Du bist süß wenn du dich aufregst..." spottete der Größere, und hob die Hand um Luzi über die Wange zu streichen.
Luzi schlug sie unbeherrscht beiseite. „Genau das mein ich!" schnappte er wütend. „Ich hab das alles mitgemacht, seit Wochen, und mir gedacht - ach, was soll's - aber du behandelst mich wie einen... einen besseren Lakaien, nicht wie jemanden den man liebt! Auf der Bühne ist's okay wenn ihr mich als Opfer nehmt, da find ich's auch witzig. Aber ich bin auch abseits der Bühne dein Opfer, ständig! Du nimmst dir was du willst und wann du es willst, aber ich will nicht dein Spielzeug sein, Sänger! Dass du jetzt auch noch versuchst mir deinen Willen auf zu zwingen und mich zu erpressen..."
Aleas Augen verengten sich zu zwei schmalen Schlitzen. „Ich mache was?" fragte er dunkel.
Luzi äffte den Tonfall des Sängers nach: „Entweder du machst was ich will, oder du kannst dich verpissen."
„Das hab ich nie gesagt."
„Aber du wolltest es sagen!"
Der Sänger schloss kurz die Augen, schüttelte den Kopf, und atmete tief aus. „Geht's hier wirklich um das Haus?" fragte er dann.
„Du verstehst ja nicht mal jetzt irgendwas Alea! Es geht um das Alles!" Luzi nickte mit dem Kinn auf Aleas Arme, die ihn noch immer an der Hauswand gefangen hielten. „Ich hab's dir so deutlich gesagt wie ich kann, und trotzdem akzeptierst du nicht mal jetzt meinen Willen!"
„Stimmt", pflichtete Alea ihm bei. „Weil ich will, dass du dir anhörst, was ich zu sagen habe."
„Ich will, ich will, ich will.... Immer nur was DU willst. Aber weißt du was ICH jetzt will? Nichts mehr von dir hören! Ich weiß zwar nicht warum, aber ich hab kapiert, dass du unbedingt in dieses verranzte Haus willst. Dann tu's Alea! Zieh um, renoviere den scheiß Kasten bis dir die Finger bluten, aber ohne mich... Ich bin nicht länger dein Spielzeug."
„Du bist der größte Blödmann den ich kenne!" pampte der Sänger. „Hättest du mich ausreden lassen, dann wüsstest du dass ich sagen wollte - Entweder du ziehst mit, oder wir lassen uns was anderes einfallen -. Ich liebe dich Luzi! Darum will ich in das verdammte Haus! Du siehst nur ein verranztes Haus. Willst du wissen was ICH sehe, wenn ich es angucke?"

Luzi erwiderte Nichts.

„Uns, meinen EHEMANN und mich, wie wir im Sommer auf unserer Terrasse sitzen und den Nachbarn mit dem Dudelsack auf die Nerven gehen... Und zwischendurch das eine oder andere Nümmerchen im Garten, WILD UND FREI, unterm Sternenhimmel! Ich will in die Sterne gucken wenn du's mir besorgst Kleiner, und ich will dass DU die Sterne siehst wenn ich's dir mache, scheißegal wer oben ist! Ich will dich! Ich will neben dir alt werden und dich jeden Tag sagen hören dass du mich liebst. Ich will mein kleines L vor allem Bösen beschützen, weil das meine Aufgabe ist, und ich will es lieben und ehren, bis dass der Tod... Na und so weiter. Ich will wissen wie sich ein Blowjob anfühlt wenn unsere Gebisse im Wasserglas liegen, denn ich will mit dir steinalt werden, unterm Sternenhimmel in unserem Garten, und dich auch dann noch vögeln bis du den Verstand verlierst. Wenn ich manchmal ein bisschen... Ein bisschen fordernd bin, dann nicht weil ich dich unterdrücken will Luzi.
Ich bin nur ständig geil auf dich, und ich kann mich manchmal nicht zurückhalten! Ich will diese Zukunft mit dir Luzi, ich will sie so unbedingt dass ich..."

Weiter kam er nicht, denn Luzi zog ihn mit Tränen im Gesicht an sich und presste seine Lippen auf die seines Sängers.
Schon wieder hatte fast jeder Satz Aleas mit den Worten ‚Ich will' angefangen, doch diesmal waren darauf die schönsten Sätze gefolgt die Luzi sich aus dem Mund des Menschen vorstellen konnte den er liebte...

Auf Ewig VereintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt