🌸 04 JJK 🌸

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Jungkook's P.O.V.

Wie ich es schon erwartet hatte, mir viel nichts ein. Es blieb mir fern auch nur im geringsten eine akzeptable Frage aufstellen zu können.

Es muss doch einen Weg geben...

Trotzig blickte ich weiter auf die leere Suchzeile und dachte angeregt nach.
Ich konnte mich noch nie mit den Gedanken anfreunden auf etwas keine Antwort oder Lösung finden zu können. Und eine gescheite Frage zustande zu bringen kann ja wohl nicht das schwerste sein.

Wieso versuche es nicht erstmal mit Wörtern? Schließlich macht auch klein Vieh Mist.

Also begann ich erst einmal Definitionen herauszusuchen.


Trance:
ein Zustand, bei dem jmd. nicht ohnmächtig ist, aber kein klares Bewusstsein hat und seine Umwelt nicht genau wahrnimmt.

Illusion:
eine Selbsttäuschung
die falsche Deutung von sinnlichen Wahrnehmungen
eine absichtliche Täuschung des Betrachters mit dem Ziel, bestimmte Effekte zu erzielen.

Wiederkehrende Träume:
Recurring Dreams gehören zu den Traumarten, die relativ häufig vorkommen. Sie können sich über Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre hinwegziehen und müssen dabei nicht zwangsläufig jede Nacht auftreten.


Das letzte half mir nun wirklich nicht weiter, doch trotzdem schrieb ich alles mit auf. Einige Zeit surfte ich noch etwas durchs Internet bis ich plötzlich auf was sehr Interessantes stieß.


Medium:
eine Person, die in der Lage ist, mit dem übersinnlichen Bereich Kontakt aufzunehmen.
"Das Medium geriet in Trance und begann mit Verstorbenen zu sprechen."


An sich ist es ja klar, dass es so was nicht geht. Aber wenn ich an die Horrorfilme denke, die auf einer wahren Begebenheit basieren...

Also man denkt sich so was doch nicht zum Spaß aus, oder?

Sichtlich interessiert suche ich mehr über dieses Medium und stoße bald auf einen interessanten Beitrag.


Ein hellseherisches Medium hat die Fähigkeit Wesen und Energien in anderen Dimensionen zu spüren und mit ihnen zu kommunizieren, einschließlich der Geister von Personen, die bereits verstorben sind.


Ich bin mir nicht sicher, aber so langsam fangen alle Artikel an, auf mich zuzutreffen. Es kann natürlich auch einfach nur ein Wunschdenken meinerseits sein, da ich krampfhaft nach einer Lösung für mein Verhalten, suche.

Die Zeit vergeht wie im Flug und ich komme gar nicht mehr von diesen Seiten weg. Aber als ich dann auf eine Seite stoße, wo der Grund für die Heimsuchung von Geistern erfragt wird, ist ein Nutzer dabei der meine Ansicht auf den ach so bösen Geist, plötzlich ganz auf den Kopf stellt.


Warum werden Menschen von Geistern heimgesucht?
Mal abgesehen davon, ob es Geister gibt oder nicht.
Schätze es könnte viele Gründe geben, warum Menschen von Geistern "heimgesucht" werden.
Eventuell werden sie ja gar nicht heimgesucht?
1. Verstorbene Familienmitglieder, die über die anderen wachen wollen und aufpassen, dass ihnen nichts passiert.
2. Menschen, die Früher an dem Ort mal gelebt haben und einfach nicht dort wegmöchten.
3. Vielleicht mag so ein "Geist" auch vor etwas warnen?
und 4. wenn man Theorien glaubt, haben die meisten "Geister" kein Bewusstsein darüber, dass sie tot sind, manche vielleicht nicht einmal darüber, wo sie sind. Also vielleicht wollen sie auch gar nichts?


Dieser Eintrag brachte mich tatsächlich durcheinander. Aber er hat schon recht. Nicht jeder muss böse sein. Schließlich ist auch nicht jeder Mensch böse.

Doch bis jetzt bin ich mir noch nicht sicher, ob das alles jetzt was gebracht hat. Das ganze Geisterzeug und andere Dimension bereitet mir langsam Kopfschmerzen.

Ich machte meinen Computer aus und betrachtete die Notizen, die ich mir machte.
Vielleicht seit ihr ja irgendwann mal nützlich...

Mit diesen Gedanken räumte ich sie erstmal beiseite und verließ mein Zimmer. In unserem Flur hat mein Vater angefangen die leeren Umzugskartons zu sammeln.
Früher hätte ich mir wahrscheinlich eine kleine Festung daraus erbaut und dann mit meinen Eltern gespielt.
Als Einzelkind kam oft Langeweile auf, aber meine Mutter war stehts an meiner Seite, um mich dann zu beschäftigen oder mir meine nötige Aufmerksamkeit zu schenken.
Sie war ein wahrer Engel und eine Bereicherung für die ganze Familie.

Der Gedanke an sie schmerzt, auch wenn ich zum Beispiel meinen Vater stehts vom Gegenteil überzeuge.
Vereinzelte Tränen bahnen sich stumm ihren Weg nach unten, als ich im Flur an der Wand das Familienfoto vom fünfzigsten Geburtstag meines Vaters erblicke. Das war drei Wochen vor dem tragischen Unfall meiner Mutter damals.
Ihr plötzlicher tot war und ist ein tragischer Verlust, da ein wunderbarer Mensch von uns gegangen ist.

Für einen Moment bleibe ich regungslos dort stehen und starre stumm auf das Bild vor mir. Nur mein leiser Atem und das ticken der Uhr aus dem Wohnzimmer ist zuhören. Doch dann geschieht es schon wieder. Eine gewisse Hitze breitet sich auf meiner Schulter aus und augenblicklich verkrampfe ich.

Nicht schon wieder...
Bitte nicht...

Doch es blieb. Aber zu meinem erstaunen blieb es angenehm warm. Es kam kein Schmerz und als ich auch das begreife, verkrampfte ich mich nicht mehr. Es war zwar nur auf meiner Schulter, doch erwärmte es meinen ganzen Körper und spiegelte für einen kurzen Augenblick schon das Gefühl wieder, eine Umarmung zu bekommen.

Aber wie so oft hielt dies nicht lange und als die zusätzliche Wärme wieder verschwand, überraschten meine Gedanken mich selbst.
Ich sehnte mich nach dieser Wärme, doch als sie weg war hinterließ sie nur eine aufkommende Gänsehaut.

Ich hatte in diesen Moment, als ich es zuließ diese Wärme zu empfangen, aufgehört zu weinen und mich kurz geborgen gefühlt.

Mit einem sanften Lächeln drehte ich mich also vom Bild weg und betrat die Küche, wo mir aber sofort wieder der Atem stockte.

Die Scherben sind weg...

Aber nicht nur das, auch der Fußboden war trocken und der Besen, das Kehrblech und auch der Handfeger waren verschwunden.

Mit schnellen Schritten ging ich wieder zurück auf den Flur zur Kammer und fand in ihr, was hätte man auch erwartet, den Besen, Handfeger und das Kehrblech.

Ich konnte es nicht wirklich glauben, aber aus Angst griff ich nicht nach den Dingen, um herauszufinden, ob es echt war, sondern knallte die Tür wieder zu und lief zurück in die Küche und sah in den Mülleimer. Dort lagen doch tatsächlich die Scherben!

Ich begann zu zittern und eine unglaubliche Angst durchzog meinen Körper. Noch nie hatte ich am frühen Morgen solch eine Angst.
Es war erschreckend, dass was hier passierte und das während ich anwesend war.
Ich blickte mich genauer um, unsere Küche war offen mit dem Wohnzimmer verbunden, weswegen ich mehr Fläche zum Überblicken hatte.
Langsam und sachte ging ich rückwärts, bis ich zusammen zuckte und die Wand an meinen Rücken spürte.

Langsam gaben meine Nerven nach und ich rutschte still die Wand hinunter.
Das alles hier wurde mir grade zu viel.

,,Das wird wieder, beruhig dich."

Panisch blickte ich mich um, doch fand niemanden, dem ich diese Stimme zuordnen konnte.
Das gab mir den Rest und das letzte was ich wahrnahm, war wieder diese unbeschreiblich gut fühlende Wärme, bevor alles schwarz wurde.


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☕️ Fortsetzung folgt ☕️

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