🌸 07 JJK 🌸

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Jungkook's P.O.V.

Grummelnd strecke ich alle viere von mir und drehe mich auf den Rücken.
Unsere Haustür fiel laut ins Schloss und nun herrscht wieder dieses unerträgliche Stille ihn der Wohnung.

Mein Vater war wohl wieder zur Arbeit, wobei ich mich frage, wann er überhaupt Zuhause war.

Das ich hier mit einer Decke auf dem Sofa liege, wundert mich nicht wirklich. Des Öfteren kam ich abends nach meinem kleinen Rausch nicht weiter als ins Wohnzimmer und legte mich zum Schlafen aufs Sofa. Die Flasche Absinth hatte ich meistens dann schon gelehrt und irgendwo in einem Mülleimer oder sonst wo versenkt.

Müde blickte ich um mich.
Es war erst 08:56am und das frustriert mich leicht. Dennoch wollte ich nicht länger hier auf der Couch liegen. Dies erwies sich mir meistens als sehr unbequem und unprofessionell um in den Tag zu starten.

Ich erhob mich und musste mir erstmal an meinen Kopf fassen. Dieser dröhnte stark und ließ mich leise aufzischen.

Ich lerne wohl nie daraus.

Genervt von meiner eigenen Dummheit, stand ich also zischend auf, begab mich ins Badezimmer und besorgte mir eine Kopfschmerztablette. Diese nahm ich und schluckte sie mit einigen schmücken Wasser aus dem Glas hinunter.
Leicht verkatert blickte ich in den Spiegel und erblickte mich.
Ich sah schrecklich aus. Augenringe Zeichnen sich unter meinen Tränensäcken, deutlich zu erkennen, ab. Meine Haare standen ihn alle Richtungen ab, aber nicht in die sie sollten und ihm allgemeinen wirkte ich blasser als sonst.

Ich bin wirklich erbärmlich.

Mit diesem Gedanken zog ich mir mein Shirt aus und sah an mir hinunter.
Mir gefiel noch nie, was ich sah und auch, wenn sich leichte Ansätze eines Sixpacks zu erahnen waren, war ich noch lange nicht zufrieden damit.
Seufzen fahr ich mir durch meine Haare und entkleide mich dann ganz und stieg unter die Dusche.

Vielleicht sehe ich danach ja ertragbarer für mich und meine Mitmenschen aus.


...


Nur mit einem Boxer bekleidet und dem Handtuch um meinem Nacken ging ich aus dem Bad in mein Zimmer und blieb wie angewurzelt stehen.

Das kann doch wohl nicht wahr sein!

Die Hälfte von meinen Sachen, die eigentlich in meinem Kleiderschrank sein sollten, lagen zerstreut auf meinem Boden herum.

Spinnt mein Vater jetzt komplett?!

Genervt ging ich auf die Sachen zu. Ich hob sie auf und legte sie nach einander zurück in meinem Schrank.

Als alles eingeräumt und wieder auf seinem rechtmäßigen Platz lag, schloss ich die Schranktür meines Wandschranks und blieb wie angewurzelt stehen.
Es fing wieder an... der Schmerz und ein unerträgliches brennen auf meiner Schulter nahm ich wahr.
Langsam löste ich meine Finger doch ließ sich direkt wieder fest den Knauf meines Schrankes umschlingen. Lasse ich loswerden sie schmerzen stärker.

Panisch blickte ich mich um, ließ aber nicht los. Die Angst war zu groß vor dem was mich dieses Mal erwarten könnte.

Ich will das nicht wieder durchmachen.

,,Musst du aber, und jetzt lass endlich los."

Erschrocken ließ ich los und ging schreiend auf die Knie. Die Schmerzen waren unerträglich und schlimmer als die letzten Male. Mir stiegen die Tränen in die Augen und mir blieb mein Atem stehen. Ich riss meine Augen auf und schon geschah es erneut.


'Ich muss hier weg.'
'Ich muss hier einfach weg.'
'Ich kann nicht mehr.'
So kann es nicht weiter gehen.
Verzweifelt riss ich meine Klamotten aus dem Schrank und warf die in meine große Sporttasche. Mir rannten ununterbrochen die Tränen übers Gesicht und ließen mich alles nur verschwommen wahrnehmen.
Ich lief aus meinem Zimmer, die Tasche auf meinem Rücken geschultert und machte mich auf den weg nach draußen.
'Es tut mir leid Mom und Dad.'
Mit diesen Gedanken schnappte ich mir den Autoschlüssel meiner Mutter und verließ unsere Wohnung, rannte draußen aufs Auto zu, stieg ein und fuhr direkt los. Mir war egal wohin. Hauptsache weg von hier.


Ich schnappte nach Luft und musste mich am Schrank stützen. Diese Illusion war extrem intensiv.
Schwer atmend versuchte ich mich zu erheben, doch scheiterte. Geschwächt von dem Geschehnis von eben, legte ich mich erstmal auf dem Boden und blickte an die Decke.

Wieso geschieht mir das nur immer wieder?

,,Damit Du mir helfen kannst."

Da war es schon wieder! Plötzlich saß ich Kerzengerade auf meinem Fußboden und blickte mich um. Doch hier war niemand.

Ängstlich stand ich auf, war noch wackelig auf den Beinen, doch schaffte es nicht umzufallen.

,,H-Hallo?" Fragte ich mit zittriger Stimme.

Langsam ging ich zu meinem Bett, ließ mich drauf fallen und hatte nun einen guten Überblick über mein Zimmer.
Doch bekam ich keine Antwort zurück.

,,Ist hier jemand?" Dieses mal nahm ich mein ganzen Mut zusammen, um wenigstens von außen her nicht eingeschüchtert zu wirken.

,,Das fragst du dich aber früh."

Die Stimme klang amüsiert und ich schrie leicht auf, denn ich nahm sie ganz nah an meinem Ohr war.

Sofort sprang ich auf und blickte verängstigt auf mein Bett.

Das kann doch nicht war sein. Ich muss träumen.

,,Nop, ich bin genauso real wie du."

Das wurde mir zu viel. Ich schnappte mir meine Hose, die griffbereit zu meiner rechten war und rannte aus meinem Zimmer. Im Flur zog ich mir meine Hose schnell über.

,,Wo willst du hin?"

Die Stimme kam näher. Panisch griff ich meine Schuhe, Jacke und Schlüssel und verließ, so schnell ich konnte, die Wohnung.
Die Tür warf ich ins Schloss, beim Treppen runterrennen zog ich mir meine Jacke über und schloss sie. Oberkörperfrei sollen mich meine Nachbarn und vor allem die Touristen nicht zu Gesicht bekommen.
Ich verließ unser Mehrfamilienhaus und zog mir auf der Straße dann meine Schuhe an und verschwand Richtung Busbahnhof.

Ich muss hier erstmal weg, dass ist zu viel.


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☕️ Fortsetzung folgt ☕️

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