🌸 06 JJK 🌸

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Jungkook P.O.V.

Das Essen verschlief ich und auch den halben Nachmittag war ich nur in meinem Bett und bewegte mich kaum.
Immer wieder nickte ich weg, während ich auf meinem Handy eine nach der anderen Folge auf Netflix sah.
Das Wetter war heute wirklich klasse und dennoch sitze ich hier fest.
Mein Kopf dröhnte und wenn ich mich aufrecht hinsetzte, wurde mir wieder schwindelig.
Also war es ja wirklich nur das Beste liegen zu bleiben und nichts zu tun.


...


,,Na dann, ruh dich weiter aus. Ich bring dir was, ja?" Lächelnd stand mein Vater auf und guckte zu mir runter, eh er sich von mir abwandte und pfeifend den Raum verliest.

Ich war vorhin wieder eingeschlafen und wurde jetzt von meinem Vater geweckt.
Ich sah ihm verschlafen nach und richtete mich dann vorsichtig auf um dann festzustellen, dass es mir nun wieder besser ging. Der einzige Nachteil, ich kam mir selber extrem ausgeschlafen vor und das wird mir das Schlafen später wohl oder übel erschweren.

Ich streckte mich und ließ ein Bein nach den anderen mein bett verlassen und auf dem Boden aufkommen. Müde sah ich mich um und blickte dann leicht verwirrt zu meinem Fenster. Es war geschlossen.

Hatte ich es mir also nur eingebildet das es offen war?

Verwirrt blickte ich aus dem Fenster und sah den farbenfrohen Himmel. Er war nicht nur in seinen üblichen blau. Er war noch in violett und pink getränkt, die ineinander übergingen und die Wolken gleich mit verfärbten.
Wenn ich mal gefragt werde was ich mehr mag, Sonnenauf- oder Sonnenuntergang, dann wäre es ganz klar der Sonnenuntergang.
Denn das Eintreten des Sonnenuntergangs war auch gleichzeitig das Eintreten der Nacht und somit auch die Stille die sich dann über die Städte und Dörfer ausbreitete.

Ich lächelte schwach und sah zu meinem Laptop. Er war aufgeklappt, doch der Bildschirm war schwarz.

Skeptisch ging ich auf ihn zu und ließ meine Finger auf die linke Maustaste klicken. Der Bildschirm ging an und meine Augen weiteten sich.


Tragischer Unfall auf der Öresund-Brücke.


Ich las gar nicht erst weiter, drückte schnell auf das X und klappte mein Computer runter. Langsam ging ich rückwärts doch ließ mein Laptop nicht aus den Augen.

Das kann doch nicht war sein...

,,Alles gut? Du siehst aus, als hättest du ein Geist gesehen." Schmunzelnd legte mein Vater das Tablett mit dem Essen und einer Tasse Tee auf meinen Schreibtisch.

Leicht entgeistert sah ich zu ihm, doch ihn schien das nicht zu stören, denn er lachte nur.

,,Lass es dir schmecken. Ich bin nochmal los. Könnte spät werden, also bau kein' Mist."

Ich stimmte nickend zu und schon war er verschwunden.

Wieso muss er auch immer so sehr in seine Arbeit vertieft sein?

Von wegen 'Sobald wir in Stockholm sind, wird alles anders.'
Ein Fick wird es!
Sichtlich frustriert und enttäuscht, dass er schon wieder anfängt bis spät in die Nacht noch Überstunden zu schuften ließ ich mich auf meinen Bürostuhl fallen und begutachte das Essen vor mir.
Mir war der Appetit vergangen, doch den Tee trank ich.
Mit der Tasse in der Hand drehte ich mich zum Fenster und sah hinaus.

Ich konnte einfach wieder in mein altes Muster verfallen und ihm würde es nicht mal auffallen...


...


Grinsend ging ich durch mein neues Viertel. In meiner Hand eine Flasche Absinth.

Zu den berühmten Absinth-Trinkern zählte unter anderem auch Vincent van Gogh.
Solche unnötigen Informatione lernt man nun mal nur wenn in Kunst ein Referat halten muss.

Grinsend, an die alte Zeit in Malmö denkend, geh ich zum Hafen. Allgemein ist um unseren Stadtteil nur Wasser, da wir so gesehen auf einer Insel sind.
Ich bin einfach grade aus über den Marktplatz Stortorget und schon war ich da.
Es fuhren noch so einige Autos und auch die roten Linienbusse fuhren noch. Am Busbahnhof vorbeiging ich auf ein Anglegersteg zu und setzte mich am Ende von diesem. Ich blickte rüber zum anderen Teil von Stockholm.

Wie es wohl wäre dort zu leben, wo weniger Touristen sind? Abseits vom ganzen Geschehen als mitten drinnen?

Ich trank ein Kräftigen Schluck und muster die mittlerweile zur Hälfte gefüllte Flasche mit der grünen Substanz, die mir den Rachen halbwegs weg brannte.
Man möchte meinen das ich mich schon an so starken Alkohol gewöhnt habe, aber das stimmt nicht ganz.

Ich trinke erst seit dem Tod meiner Mutter. Sie hat mich vor jedem noch so erdenklichen Unheil bewahrt.

Mein Vater versucht diese leere, nicht so wie ich mit Alkohol, sondern mit der Arbeit zu fühlen. Er ist ein richtiger Workaholiker geworden und Tag und Nacht nur noch im Büro oder zuhause am Arbeiten.

Es ist jedes Mal wieder erstaunlich, mitzubekommen wie er reagiert, wenn ihm einfällt, dass er ja auch so was wie ein Sohn hat.

Mein negatives denken kommt bestimmt vom Alkohol.

Doch andererseits habe ich ja recht. Wir beide leiden wie die Hunde aber anstatt das wir für einander da sind, bleiben wir lieber unter uns.
Manchmal erwische ich mich selber dabei, wenn ich mich Frage wer dieser Mann in unserer Küche eigentlich ist.

Wirklich viel weiß ich ja gar nicht über ihn.
Bis zu meinem fünften Lebensjahr war meine Mutter ständig arbeiten und mein Vater zuhause.
Aber aus irgendeinem Grund wechselten sie und so kam es, das ich meiner Mutter über die Elf Jahre nun mal näher war als ich mein Vater wohl je seins werde, wenn es so weiter geht.


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☕️ Fortsetzung folgt ☕️

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