🌸 02 KTH 🌸

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Taehyungs P.O.V.  

Dieser Raum war sehr stilvoll eingerichtet und wirkte ziemlich persönlich und dennoch so verschlossen und undurchdringlich. Alles andere war in seiner Praxis, sehr schlicht und hell eingerichtet, doch befanden sich in seinem Behandlungszimmer einige interessante Farbkombinationen, die diesen Raum seine eigene Note verpasste und ihn so persönlich wirken ließ. An einer Wand befand sich ein dunkles Regal, in dem sich einige Bücher und Ordner wiederfinden ließen. Die Couch, so wie alle anderen Möbelstücke in diesem hellen Raum, waren eher dunkler und bieten somit den perfekten Kontrast zu den hellen Wänden und dem hellen Laminatboden. In der Ecke hinter seinem Schreibtisch, bei seinem Fenster, befand sich die einzige echte Topfpflanze, da die anderen im Wartebereich nur aus Plastik waren, das hatte er mir Herr Karlsson mal erzählt, einfach so, obwohl ich nicht nachgefragt hatte. 

Der großgewachsene Mann, Mitte vierzig, mit den dunkelbraunen Haaren und dem leichten Drei-Tage Bart, den er sich immer wieder abrasierte, da er sich selbst mit Bart nicht leiden konnte, kam zu mir und setzte sich auf einen Sessel, ein viel bequemerer, als die ihm Wartebereich, der vor einem kleinen Tisch stand, auf der anderen Seite, die Couch, auf der ich mich befand und richtete einmal seine schwarze Brille, die ihm etwas von der großen konkaven Nase gerutscht ist. 

Der Tisch hatte viel Ähnlichkeit, mit dem, der sich im Wartebereich befand, nur das dieser keine Magazine hatte, die seine Oberfläche verdeckten. Lediglich zwei Gläser und eine Wasserflasche standen etwas am Rande des Tisches, so wie Untersetzter, für die Gläser, die ebenfalls, wie die Büroausstattung in diesem Raum und dem Großteil der gesamten Praxis, dunkel waren.

Ein amüsiertes schmunzeln zierte seine Lippen, als er mich genauer musterte ,,Zieh ruhig deine Jacke aus, Taehyung." nahm ich seine Stimme wahr, als ich meinen Blick direkt auf ihn richtete, da dieser zuvor noch auf eins der Bilder an der Wand gerichtet war. Sie waren sehr bunt und farbenfroh, leuchteten regelrecht und strahlten so viel positive Energie aus. 

Ich kam seiner indirekten Aufforderung mit einem leicht hastigen nicken nach und zog den Reißverschluss runter, um mir meine Jacke von meinen Armen zu streifen, und legte diese dann einfach etwas unsicher neben mir ab, meine Hände lagen locker auf meinen Oberschenkeln und meine Blicke auf ihn gerichtet, doch weichte dieser schnell wieder ab, als der ältere Mann vor mir, die schwarze Akte vor mir aufschlug und kurz in dieser zu Blättern begann.

,,Wo sind wir letztes Mal stehen geblieben?" nahm ich die tiefe, aber dennoch so sanfte Stimme des durchaus attraktiven Mannes vor mir wahr. Er fragte mich dies, jede Stunde, nicht weil er es vergessen hatte oder nicht notiert hatte, nein. Er wollte mir selber den Einstieg erleichtern.

,,Wir sprachen über den anstehenden Geburtstag meiner Tante." meinte ich leise und schenkte mir ein Glas Wasser ein. Er musste es mir nicht mehr anbieten, denn dies wurde schon zur Routine, das ich mich zumindest beim Getränk selbstständig bediente.

,,Und über was noch?" harkte er nach und sah kurz zu mir auf. ,,Schenkt mir bitte auch etwas ein." ,,Okay." ein weiteres Glas wurde von mir mit der durchsichtigen Flüssigkeit gefüllt, stellte es ihm auf einen der dunklen Untersetzter vor ihm ab und tat dasselbe mit meinem Glas, das nun vor mir stand, zum dreiviertel gefüllt.

,,Über diesen Traum, der schon wieder da war, diese Stimme die mich verfolgt." meinte ich und griff nach dem länglichen Glas. Dies war kühl, das Wasser in diesen war ebenfalls kalt und somit befeuchtete ich meine trockene Kehle mit dieser erfrischenden Flüssigkeit.

,,Du sagtest, diese Stimme wäre männlich, hat sich daran was geändert?" den Stift in seiner Hand ließ der ältere geschickt über seine Finger wandern und sah mit leicht zur Seite gelegten Kopf zu mir, eine einzelne Haarsträhne fiel ihm ins Gesicht, doch verwand sie mit einer schnellen Handbewegung seinerseits wieder an die Stelle, wo sie eigentlich hingehörte.

,,Nein, sie ist immer noch männlich, und ich höre sie langsam immer öfters." ein leises Seufzen überkommt meine Lippen und langsam lehne ich mich an das Rückenpolster der Couch. Der weiche Stoff gibt leicht lach und passt sich mir an, stabilisiert auf einer angenehmen Art und Weise meinen Rücken.

,,Auftreten der imaginieren Stimme häuft sich an." murmelte er leise und notierte sich dies, die Zeit nutzte ich, um nochmal meine letzten Tage Revue passieren lassen. Ich versuchte alles nochmal Bildlich vor meinem inneren Auge abzuspielen, aber es kam immer wieder aufs neue hinaus.

Ich befand mich in unserer mittlerweile leergeräumten Wohnung in Stockholm, geisterte durch die leeren Räume und war die meiste Zeit über in meinem leeren Zimmer. Alles war leer, alles war einfach nur kalt und weiß, keine Sitzmöglichkeiten, außer der Fensterbank. So war es zumindest in meinem Zimmer, doch mit einem Wimpernschlag, standen dort plötzlich Möbel, jedoch nicht meine. Sie waren mir fremd, aber es könnten auch neue sein. Vielleicht habe ich über die zwei Jahre neue Möbel bekommen und ich erinnere mich nur nicht daran, doch wieso sollten dann der Großteil der Wohnung noch seine Möbel besitzen, nur mein Zimmer und das Schlafzimmer waren leergeräumt. Komplet leer und meine Eltern waren auch nirgends aufzufinden. Schon zu oft bin ich durch die Räume gegangen und wusste, wo eigentlich sich was befand, doch mit jedem Wimpernschlag, waren plötzlich neue Gegenstände in den jeweiligen Räumen, die mir so fremd und zugleich doch etwas vertraut vorkamen. 

Herr Karlsson hatte ich bisher noch nicht erzählt, dass sie mir bekannt vorkamen, denn dies konnte nicht sein. Ich hatte meine Eltern schon darauf angesprochen und diese hatten mir versichert, das sie sich über die Jahre nicht viele neue Möbel angeschaffte haben. Ich hatte sie gefragt, ob sie sich selbst eine neue Schlafzimmer Einrichtung gekauft hatten, ob ich eine neue Zimmer Einrichtung bekam, doch alles von denen war lediglich eine Sackgasse und somit waren diese Träume ein Rätsel für mich.

,,Und gibt es sonst etwas, was sich vielleicht verändert hat, etwas, dass neu ist?" Er nahm selber einen Schluck von dem kühlen Getränk, das sich vor ihm befand, zum viertel von ihm gelehrt wurde und wieder seinen ursprünglichen Platz auf dem Untersetzer fand, meins hielt ich weiterhin in meinen Händen, genoss die Kälte, die sich in mir ausbreite, dadurch das diese von meinen Händen ausging. 

Sollte ich es ihm nun sagen? Ich wusste es nicht und überlegte sorgfältig, doch sollte er doch am Ende für mich eine Lösung haben und mir helfen, wieder zu mir zurückzufinden, oder nicht?


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☕️ Fortsetzung folgt ☕️


Habt ihr Interesse an einer Vminkook Story?
Hier der Klappentext:

,,Man schluckt. Das ist dir doch bewusst, oder?" Er sah spöttisch zu mir runter, während er sich wieder bekleidet.

,,Aber es schmeckt nicht." Verteidigte ich mich und sah zu ihm auf.,,Man hat zu schlucken, Park." Mit diesen Worten lässt er mich los und sieht mich verärgert an.Ich fühl mich dreckig, aber dennoch lag ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen und das er mir dennoch seine Aufmerksamkeit schenkte, darüber durfte ich doch froh sein, oder nicht?

[...]

,,Er benutzt dich und du bist glücklich darüber?" sprach der Jüngere und sah misstrauisch zu mir. 

Medium ღ TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt