Kapitel 5

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„Alles in Ordnung mit dir?", fragte Sphénisque und ging die paar Schritte zurück zu Hope, die im Schuleingang stehen geblieben war.

Das Wochenende und die letzte zwei Tage hatten sie damit verbracht, alle Sachen, die Hope für die Reise brauchte, zusammen zu tragen, in Naranjas Koffer zu verstauen und in die Schule in ihrem Spint unterzubringen.

„Ja", hauchte sie, doch ihre Stimme zitterte nervös.

„Du willst doch jetzt nicht etwa kneifen? Wenn du das tust, werde ich mich Lea und ihrem Zickenkommando anschließen", sagte Naranja und stemmte die Hände in die Hüften.

Ihr großer, oranger Koffer stand neben ihr.

Sie hatten ihre Schränke durchwühlt und die restlichen Tage alles, was Hope brauchte, zusammengetragen und gut darin verstaut. Keiner hatte etwas gemerkt. Weder einer der Eltern von Nara oder Sphénisque noch irgendeiner aus dem Domizil. Hope atmete tief durch und lächelte dann zaghaft.

„Nein, natürlich nicht. Aber ich lasse euch hier nur ungern alleine. Ich werde euch so schrecklich vermissen", gestand sie.

„Ach nein. Was glaubst du was ich gemacht hätte, wenn das nicht so wäre", meinte Naranja und ein strahlendes Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. Sie drehte sich um und schrie in den Hof: „Gibt es hier keine Männer, die einem Mädchen mal den schweren Koffer zum Bus tragen können?"

„Okay, das werde ich nicht vermissen", kommentierte Hope und ging sofort zum Koffer, um ihn nach draußen zu tragen.

„Gut, dass du ein so lautes Organ hast sonst hätten dich die Kinder aus dem Kindergarten von nebenan nicht gehört", meinte Tristan knirschend zu Naranja.

„Oh gut. Ich habe heute Morgen meinen kleinen Bruder noch nicht gesehen, dann weiß er wenigstens das ich da bin und jetzt schaff den Koffer zum Bus oder glaubst du, dass Hope den selber hintragen soll?"

Erst jetzt bekam er mit, dass Hope unmittelbar neben ihn stand und sein Gesicht machte eine sekundenschnelle Wandlung von Frankensteins Monster zu Mona Lisas Lächeln.

„Oh wunderbar. Ich habe dir einen Platz neben mir freigehalten", sagte er und nahm den Koffer.

„Ja klar", fing Naranja an zu lachen, hakte sich bei Hope und Sphénisque ein und ging mit ihnen zum Bus. Vor dem Fahrzeug stand der Rest, der Klasse von der Oberstufe.

„Hey Naranja. Wenn man dich nicht sieht, dann hört man dich", meinte Abbys und zog an seinem Glimmstängel.

„Und? Sollen sie doch. Das interessiert sowieso keinen, außer vielleicht die Zicken und denen gönnen ich es, dass die sich ärgern", meinte sie grinsend.

„Die haben sich die letzten zwei Tage sehr merkwürdig verhalten. Man könnte fast, aber nur fast meinen, dass sie sich neutral verhalten haben", warf Hope ein.

„Kümmere dich nicht um die. Die sind unwichtig. Dir werden sie jetzt erstmal nicht mehr auf die Nerven gehen", meinte Sphénisque.

„Und? Alles klar bei dir für die große Reise?", fragte Herbert an Hope gewandt.

„Sie ist etwas nervös, aber ich habe ihr gesagt, dass sich das legt, sobald sie genug Ablenkung auf der Fahrt hat", erklärte Sphénisque und zwinkerte Hope aufmunternd zu.

„Sobald der Bus losgefahren ist und wir aus der Stadt, sieht die Welt schon ganz anders aus. Es sei denn, dir wird beim Bus fahren schlecht, dann wird's noch interessanter", grinste Ace und klopfte Naranja auf den Rücken.

„Nein, diese Blöße gebe ich mir nicht", meinte Hope feierlich.

„Na dann ist ja gut", meinte Alice und kam aus dem Bus.

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