Auf dem Weg hierher war sie untergetaucht. Zu erst war sie einfach nur gerannt. Wild drauf los, egal wohin. Doch schon nach 100 Metern war ihr die Luft ausgegangen und sie war nach Luft schnappend in der Menge stehen geblieben. Zu Atem kommen und nicht durchdrehen, dachte sie, sich Wills vorwurfsvollen Blick vorstellend. Nur nicht die Nerven verlieren, was, wie ihr gerade klar wurde, bereits geschehen war. Wer konnte es ihr verübeln? Die Tarnung war für die Katz gewesen.
Tarnung.
Sie hob den Kopf und sah sich nach einer kurzen Abgeschiedenheit um.
Schnell, aber nicht rennend, ging sie in die nächste Toilette eines Kaufhauses, in dem sie ihren Schutz, weder erkannt noch aufgespürt zu werden, neu aufbaute. Dann war wieder Eile angesagt. Die Magie würde Neugierige anlocken und dann wollte sie nicht mehr da sein.
Aber wohin?
Nach Hause war nicht. Wenn Andres die Angreifer besiegt hatte, würde er sofort eins und eins zusammenzählen und was er wusste, das wusste auch sein Vater.
Fürst Dracula.
Und Warrior. Wie tief er in etwas drinsteckte, wusste nie jemand. Er war ein Meister seines Fachs.
Sollte sie die Anderen warnen?
Sie lief rasch durch die Menge, immer bedacht sich durch das Dichteste zu drängen. Nicht sichtbar sein.
So wie Nico es ihr beigebracht hatte. DraCora würde es bestimmt auch schon längst mitbekommen haben. Ruckartig ging ihr Kopf nach oben. Deshalb hatte sie neulich so überreagiert. Als sie das erste Mal auf Andres bewusst getroffen war, hatte sie ihn sofort gerochen. Deshalb war sie ausgerastet. Sie hatte es gewusst und nichts gesagt.
Wie lange schon?
Plötzlich war ihr ihre Umgebung wieder bewusst. Der Donner grollte. Bald würde es Gewittern. Sie wussten Bescheid.
Wohin jetzt?
Hope überlegte mit der U-Bahn zu fahren, doch da unten gab es Aktivitäten und keine Möglichkeit zu entkommen. Dafür kannte sie sich im Untergrund zu wenig aus.
Nico.
Sie wollte ihn anrufen, als ihr auffiel, dass ihr Handy schon ewig klingelte. Zum Glück war es noch auf Lautlos gestellt vom Kinobesuch. Alle hatten versucht, sie zu erreichen. Anstatt den Anruf zu unterdrücken, nahm sie den Akku raus und die Karte. Die würden sie nicht finden.
In ihrem Geldbeutel fand sie ihre Ersatzkarte, deren Nummer nur drei Leute kannten. Nico, Evan und Will. Den ersten Zweien schrieb sie eine Nachricht, aber nur Nico, wo sie hinwollte.
Ihr war gerade ein idealer Treffpunkt eingefallen. Hope schulterte wieder ihren Rucksack und ging Richtung Stadtmitte.
Verschlafen hob er den Kopf und griff dann murrend nach dem laut störendem Handy.
Nara zog sich einfach das Kissen über den Kopf und schlief weiter.
„Ja?", fragte Nalin verschlafen.
„Nalin, ist Nara bei dir ich muss mit ihr reden", war ein ziemlich abgehetzter Andres auf der andern Seite.
„Hm", brummte der Junge und gab das Handy weiter. Er schob es einfach zu Naranja unters Kissen, drehte sich um und schlief weiter.
„Kein Anschluss unter dieser Nummer", grummelte sie, wurde aber sofort von Andres unterbrochen.
„Nara! Hat Hope sich bei dir gemeldet?"
„Ich dachte, sie wäre mit dir im Kino."
„Waren wir auch, aber jetzt ist sie weg. Wie vom Erdboden verschwunden."
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hope & trust I
FantasiIn einer Welt wo es Drachen, Elfen und Hexen gibt sollte der ganz normale Schultag für Hope, Senisque und Naranja doch zu bewältigen sein. Falsch gedacht, den eine Freundin möchte das sie von der Unterstufe in die Oberstufe wechseln, was deren Klas...