Hope zog den Koffer raus und stellte ihn auf den Weg. Es war später Nachmittag als sie das Hotel erreichten, das wirklich mehr als luxuriös aussah. Es war groß, weiß gestrichen und hatte goldene Verzierungen. Der Bus hatte auf der Einfahrt im Hof gehalten. Hope war gegen Mittag aufgewacht und hatte sich zu Herbert gesetzt. Elena lag schlafend an Andres gelehnt neben ihm. Alle anderen lagen in den Betten. Sie waren über hohe Pässe gefahren und hatten das Meer gesehen. Ein glitzernder Streifen am Horizont oder eine dunkle, leicht gewölbte Fläche, die sich in der Weite verlor. Dann waren sie in die Stadt eingefahren und nach vielen Schlangen von Autos und kleinen Gassen, waren sie nun dabei die Sachen aus dem Bus auf ihre Zimmer zu tragen.
„Den nehme ich", meinte Andres und trug den Koffer mit Leichtigkeit ins Hotel.
„He, das kann ich auch alleine", beschwerte sich Hope und ging ihm nach.
„Dafür bin ich aber da", meinte Andres und ging die Treppe in das Zimmer rauf, das Hope sich mit Ailin und Elena teilte.
„Ich will aber nicht, dass du mir meine Koffer hinterher trägst", redete sie weiter.
„Im Moment läufst du eher mir hinterher", grinste Andres und sah sie über die Schulter heran. Er machte die Tür auf und Ailin, die auf dem Bett saß, sah auf und grinste Hope an.
„Da kannst du sagen was du willst, das macht er immer", sagte Ailin.
„Wenn er das noch mal macht, dann werde ich mich an den Koffer hängen", prophezeite Hope.
„Dann trag ich dich eben mit und... hoppla.", meinte er, konnte aber den Kofferdeckel nicht mehr aufhalten. Er war mit dem Schloss gegen den Türrahmen gestoßen und es hatte sich geöffnet. Nun lag der Inhalt über den Boden des Zimmers verteilt.
Andres und auch Ailin rochen sofort wer da am Werk gewesen war. Das ging eindeutig zu weit, dachte Ailin und sah Hope an, die vor der Zerstörung stand und anfing zu zittern. Auch Andres drehte sich zu ihr um: „Es tut mir leid ich..", begann er, hilflos gegen dieses Ausmaß an Verwüstung.
Hopes Augen füllten sich mit Tränen und sie musste schluchzen. Alles, was sie mitgebracht hatte, lag in Fetzen.Kein einziges Kleidungsstück war och tragbar. Sie hatte sich auf diese Reise gefreut und auch die heimlichen Vorbereitungen hatten Spaß gemacht. Keiner hatte bis zur Abfahrt etwas gemerkt. Naranja hatte zu Hause alles in ihren Koffer getan und diesen dann in Hopes Spint versteckt. Jeden Tag hatten alle drei Mädchen etwas Wichtiges für die Reise hinein gepackt. Weder Death noch DraCora hatten etwas mitbekommen und auch in der Schule war nichts aufgefallen.
Jedenfalls hatten sie das gedacht. Sie wusste sich nicht mehr zu helfen.
„Hey, ganz ruhig", meinte Andres und legte ihr die Hand auf die Schulter. Er fühlte das vibrieren ihrer Gefühle durch ihren Körper rasen. Die Beine des Mädchens gaben nach und der Vampir reagierte blitzschnell und hielt sie fest. Wie automatisch drückte sie sich an ihn und fing an zu weinen. Ihre Welt war zerstört. Es lag nicht nur daran, dass man ihr einfach die Sachen mutwillig kaputt gemacht hatte, sondern einfach an der Gemeinheit, so etwas zu tun. Diese zerstörerische Wut.
Sie hatte vorgehabt sich mit ihrem Paten und ihrem Cousin zu treffen. Natürlich hatten Death und auch DraCora schon längst gemerkt das sie nicht mehr da war. Schließlich sollte sie die Limousine nach der Schule am Abend abholen. Es war nicht das erste Mal gewesen, dass sie ohne irgendjemandem Bescheid zu sagen ausgebüchst war, um sich mit Nico oder ihrem Paten zu treffen. Natürlich gab es danach einen riesigen Aufstand und Death rastete jedes Mal aus, aber er war ja schließlich nicht ihr Vater und sie nur eine Mitbewohnerin in seinem Domizil.
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hope & trust I
FantasyIn einer Welt wo es Drachen, Elfen und Hexen gibt sollte der ganz normale Schultag für Hope, Senisque und Naranja doch zu bewältigen sein. Falsch gedacht, den eine Freundin möchte das sie von der Unterstufe in die Oberstufe wechseln, was deren Klas...