f i v e

2.2K 104 77
                                    

Mein Lloyd.

Ich errötete bei diesen Worten. Kai drehte sich zu mir um und ich tat es ihm nach, so dass wir uns nun gegenüber standen. Er legte beide Hände auf meine Hüfte und ich meine auf seine Schultern. Und so gingen wir ein Schritt vor und zurück.

Dabei ließ ich meinen Blick nicht von ihm ab. Ich hatte noch nie solche Augen wie seine gesehen. Braun, aber mit einer Spur rot. Es war wunderschön.

So wunderschön, wie der Junge vor mir. Alles an ihm war perfekt. An manchen Tagen habe ich mich gefragt, weshalb er mich ausgewählt hatte. Der König hatte damals gesagt, dass Kai sich direkt für mich entschieden hätte ohne sich weitere Kandidaten anzusehen. Aber verdiente so ein toller Junge denn einen wie mich?

Kai fing leise an zu lachen. Sofort runzelte ich die Stirn. Hatte ich etwa schon wieder laut gedacht?

„Tut mir leid, aber heute beim Training bist du mir drei Mal auf die Füße getreten und jetzt kein einziges Mal", erklärte er lächelnd.

„Ja ich konnte doch nichts dafür, Mrs. Cumberclatch hat ziemlich viel Druck ausgeübt. Und außerdem war ich gerade in Gedanken wo anders und habe nicht einmal bemerkt, dass wir getanzt haben!"

Er zog eine Augenbraue in die Höhe bevor er grinsend antworten konnte. „Ach wo waren denn deine Gedanken?"

„Bei dir", antwortete ich wahrheitsgemäß und fühlte mich wie ein Charakter aus diesen Schnulzfilmen.

Kai schien von meiner direkten Antwort überrascht zu sein, aber überspielte es mit einem sanften lächeln. Er legte seine Stirn an mein und schloss die Augen.

„Schön, dass du sowohl körperlich, als auch gedanklich bei mir bist. Bitte bleib für immer bei mir", bat er mich flüsternd.

„Ich werde dich niemals verlassen. Versprochen."

Er zog seinen Kopf wieder zurück, so dass sich unsere Stirne nicht mehr berührten. Und das nächste was ich spürte, waren seine warmen Lippen auf meinen.

Zuerst war ich etwas geschockt, da es mein erster Kuss war und ich absolut keine Ahnung hatte, was ich tun sollte.

Kai strich mit seinem Daumen über meinen Pulli und langsam fing ich an mich zu entspannen und erwiderte seinen Kuss.

Es war der reinste Wahnsinn. Mein Bauch schien kurz vor dem explodieren zu sein. Dieses Gefühl wollte ich am liebsten für immer behalten.

Langsam lösten sich unsere Lippen voneinander und wir öffneten gleichzeitig die Augen und schauten in die des jeweils Anderen.

Kai", hauchte ich, bevor unsere Lippen erneut aufeinander trafen und ich diesmal nicht zögerte.

-

Am nächsten Tag wachte ich in meinem Bett auf. Verwirrt starrte ich auf die Bettdecke. Wie kam ich denn hierher? Das letzte woran ich mich erinnern konnte, waren die vielen Küsse, die Kai und ich ausgetauscht hatten.

Schulterzuckend stand ich auf und begab mich ins Bad. Ich nahm eine schöne heiße Dusche und zog mich an und machte mich schlussendlich auf dem Weg zum Frühstück.

Auf dem Weg begegnete ich Kai und ich musste an die Geschehnisse von gestern denken. Meine Wangen waren sicher so rot wie Tomaten.

„Guten Morgen mein Süßer", begrüßte er mich und wollte mir einen Kuss auf die Wange geben. Kurz bevor seine Lippen auf meine Wange trafen, schien er sich umentschieden zu haben und gab mir einen kleinen Kuss auf die Lippen. Kleine Blitze entstanden in meinem Körper, ausgelöst durch seinen Kuss.

Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht und Kai an meiner Seite betraten wir den Esssaal.

Zu unserer beider Überraschung befand sich abgesehen von dem König noch eine weitere Person am Esstisch.

„Ach da seid ihr ja", sprach der König und die beiden erhoben sich und stellten sich vor uns hin.

Vor mir stand der König in seiner Uniform und wie jedesmal erschien diese machtvolle Aura um ihm.

Neben ihm stand eine Frau oder besser gesagt ein Mädchen. Ihre orangenen Haare wurden zu einem Dutt hochgesteckt. Sie trug ein bernsteinfarbiges Kleid, was ihren Körper betonte. Zu meiner Enttäuschung hatte sie einen tollen Körper und mit einem kurzen Seitenblick zu Kai konnte ich feststellen, dass auch ihm ihre Kurven aufgefallen waren.

Ich war jetzt schon genervt von ihr und musste den Drang, mit den Augen zu rollen, unterdrücken.

Ich konnte eine dünne Goldkette mit einer kleinen Schlange als Anhänger an ihrem Hals erkennen. Ob die Schlange eine Bedeutung hatte?

Kaaaaaii", rief sie und warf sich um den Hals von meinem zukünftigen Verlobten. Dabei konnte ich ziemlich genau erkennen, dass sie mit Absicht ihre Brüste noch fester an seinen Körper drückte.

Ich lächelte sie freundlich an, während ich innerlich in einer endlos Schleife die Worte Ich bringe dich um. Lass ihn los. wiederholte.

Und Kai diesem Idioten schien es nichts auszumachen. Ich warf ihm einen bösen Blick zu und er zwinkerte mir lediglich amüsiert zu.

Nach einer nicht zu Ende gehen wollenden Ewigkeit ließen die beiden voneinander ab.

„Ich hätte dich nicht so früh hier erwartet. Ich dachte du kommst erst morgen Abend?", fragte er sie.

„Ja ich weiß, aber ich war zu sehr aufgeregt dich wiederzusehen."
Innerlich schlug ich ihr fettes Grinsen aus dem Gesicht.

Kai schien endlich bemerkt zu haben, dass das Mädchen und ich uns noch gar nicht kannten.

„Ach das ist Lloyd Garmadon mein Freund",stellte er mich vor.

„Fester Freund und zukünftiger Verlobter", betonte ich noch einmal.

Sie lächelte mich an, doch ihre Augen sprachen für sich. Sie hasste mich. Das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit.

„Und das Lloyd, ist Skylor Cheng. Eine Freundin von mir. Sie ist übrigens die Prinzessin, die morgen kommen sollte."

„Ich bin seine Ex-Freundin wenn ich hinzuzufügen darf", lachte sie.

„Schön dich kennenzulernen." Wir gaben uns lächelnd die Hände, aber sahen uns fest in die Augen. Ich spürte wie der Hass zu ihr mit jeder Sekunde, die wir uns berührten, stieg.

Prinzessin Skylor. Der Kampf um das Herz des Prinzen konnte beginnen.

Prince ♔ | greenflame ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt