Maskierte Menschen strömten langsam in den Raum und der Saal begann sich mit Leben zu füllen. Lachen und Stimmen ertönten. Die Gäste fingen untereinander an zu reden und einige waren auch schon auf der Suche nach der Königsfamilie. Kai verabschiedete sich kurz von mir und machte sich auf den Weg zu den Gästen. Da ich niemanden kannte, stand ich zunächst etwas einsam an einem eleganten, weißen Stehtisch. Ein Diener ging mit einem Tablett voller Wein an mir vorbei und ich schnappte mir schnell ein Glas Rotwein.
Ich setzte die Lippen an das Glas und nahm langsam ein Schluck von der alkoholisierten Flüssigkeit. Ich ignorierte mal die Tatsache, dass ich erst 17 war und kein Alkohol trinken durfte. Heute war jedoch ein besonderer Tag, darum machte ich mal eine Ausnahme. Mein Blick wanderte über die Menschenmenge. Mittlerweile war der gesamte Saal erfüllt und alle amüsierten sich. Ich konnte Kai mit zwei Männern auf der anderen Seite des Saales erkennen.
„Lloyd Montgomery Garmadon", ertönte eine männliche Stimme zu meiner Linken. Ich drehte den Kopf und ein Junge mit einer schwarzen Maske stand vor mir. Sowie ich trug auch er einen Anzug, welcher jedoch wie seine Maske in schwarz gehalten war. Durch seine schwarze Maske blickten mich zwei blaue Augen an.
„Woher wusstest du, dass ich es bin?", fragte ich und legte mein Glas auf den Tisch. Der Fremde näherte sich mir und stellte sich mir gegenüber.
„War nicht so schwer. Ich habe viele Bilder von dir gesehen und abgesehen davon ist das keine Kinderserie, wo man durch eine Maske zu einer anderen Person wird", erklärte er und brachte mich somit zum lachen. Ich fragte mich welche Bilder er gesehen hatte. „Da hast du recht. Und mit wem habe ich die Ehre?"
„Dave Cameron O'Hell. Nenn mich einfach Dave." Er streckte mir seine Hand entgegen und ich nahm sie an. Ich schüttelte sie kurz und er zog mich etwas zu sich, so dass er mir in mein Ohr flüstern konnte. „Zu schade, dass Kai mir zuvor gekommen ist und dich bekommen konnte", hauchte er in mein Ohr und zog sich wieder etwas zurück. Ich hoffte, dass die Maske meine Errötung etwas verdecken würde. Bei seinen Worten lief eine Gänsehaut über meinen Körper. Aus dem Augenwinkel konnte ich Kai's Gestalt erblicken, welcher auf uns zu kam. Auch Dave bemerkte sein Kommen und zwinkerte mir zu bevor er sich unter die Menschen Menge wieder mischte.
„Wer war das?", fragte mich Kai und sah Dave hinterher. Bevor ich die Gelegenheit hatte ihm zu antworten, stand der König von seinem Thron auf und begann seine Rede.
„Meine Damen und Herren", ertönte die Stimme des Königs und alle Blicke wanderten zu dem Herrscher Englands. „Vielen Dank, dass sie heute an diesem besonderen Tag erschienen sind. Das heutige Fest dient für die baldige Verlobung meines Sohnes. Zu Ehren des heutigen Tages, eröffnen sie den Tanz. Prinz Kai und sein zukünftiger Verlobter Lloyd, ihr habt nun die Ehre."
Kai packte meine Hand und führte mich in die Mitte des Saales. Mein Gesicht war sicher so rot wie die Maske von Kai. Es war mir ziemlich peinlich vor so einer großen Menschenmenge zu tanzen. Alle Augen waren auf uns gerichtet. Wir kamen in der Mitte an und ich blickte mich um. Ich entdeckte Dave in der Menge, welcher mir mit seinem Champagnerglas zu prostete. Kai legte seine Hand auf meine Hüfte und wir stellten uns in die Grundstellung hin.
„Hey, keine Sorge. Beachte die Menge einfach nicht, schau mich einfach an", sprach er leise und mit einem sanften Lächeln auf dem Gesicht. Ich atmetet tief durch und nickte. Langsam ertönten die ersten Töne von Chopins Nocturne. Unzählige Male hatte ich mit Mrs. Cumberclatch und manchmal auch mit Kai zu diesem Stück getanzt. Mittlerweile hatte ich auch keine Probleme beim tanzen und trat auch niemandem mehr auf die Füße. Mrs. Cumberclatch war sehr glücklich und erleichtert darüber, während mein Stolz langsam den Bach nach unten gegangen war.
Wir traten vor und zurück, führten die Schritte, wofür ich viel Zeit und Nerven geopfert hatte, aus. Ich versuchte mich möglichst nur auf Kai zu konzentrieren und blendete das Publikum aus. Meine Ohren waren erfüllt von dem Klag des Pianos, während meine Augen nur Kai anblicken konnten. Obwohl die Zeit für mich still stand, verging sie ziemlich schnell. Die letzten Töne ertönten und wir verbeugten uns. Tosender Applaus erklang. Der König bedankte sich bei uns und forderte nun jeden zum tanzen auf. Ich entfernte mich von der Menge und steuerte auf meinen geliebten Tisch zu. Zu meinem Bedauern wurde mein Glas Wein weggenommen.
„Hier du bist sicher durstig", erklang Kai's Stimme von hinter mir. Er hielt mir ein Glas Wasser hin. Mit einem Danke trank ich auch schon sofort alles leer. Obwohl der Tanz mich nicht überanstrengt hatte, wurde ich durch das Publikum am Ende doch etwas nervös. Eine Hitze loderte in mir, die ich zu erlöschen versuchte.
Eine Weile später sprach Kai immer noch mit mir fremden Gästen und lachte mit ihnen. Währenddessen beobachtete ich die Menschen Menge beim Tanzen. Jay tanzte schon zum dritten Mal mit einer Asiatin. Da hatte er aber jemand hübsches gefunden.
„Lloyd?", ertönte die Stimme meines Geliebten und ich blickte ihn an. Neben ihm stand ein etwas älterer, dunkelhaariger Mann mit asiatischer Abstammung.
„Lloyd, wie du sicherlich weißt sind wir mit der Insel Japan Verbündete. Und dieser Herr, Mr. Nazumaki, ist der Repräsentant", stellte er ihn mir vor. Japan also.
„Mein Prinz, es ist mir eine Ehre heute hier zu sein. Und ich bin auch ebenfalls erfreut Sie kennenzulernen Mr. Garmadon." Er beugte seinen Kopf kurz nach unten, um uns den nötigen Respekt zu erweisen. Ich folgte seinem Beispiel.
„Uns ist es auch eine Ehre Mr. Nazumaki. Es erfreut uns sehr, dass sie uns heute beehren", versuchte ich so höflich wie möglich zu sagen und Kai zeigte mir kurz einen Daumen nach oben.
„Ach nicht doch Mr. Garmadon! Als Repräsentant eurer verbündeten Insel habe ich die Pflicht hier zu erscheinen. Aber mal so ganz unter uns: Ich habe eine kleine Schwäche für englische Bälle. Eure Einladung hat mich also wirklich sehr erfreut. Und auch meine geliebte Tochte durfte heute daran teilhaben."
Mein Blick wanderte noch einmal zu Jay und seiner Partnerin. Wahrscheinlich war sie dann Mr. Nazumakis Tochter.
„Wir werden sie dann auf unseren zukünftigen Bällen erwarten", beendete Kai geschickt und höflich die Unterhaltung. Der Japaner verbeugte sich und entfernte sich von uns.
„Und was machen wir jetzt?", fragte ich während ich meine Maske richtete. Kais Blick wanderte zu der Menge und seine Augen schienen durch die Kronleuchter zu funkeln. Sein Blick wanderte von der Menschen Meneg zu mir.
„Jetzt wird getanzt." Er hielt mir die Hand hin und schmunzelnd nahm ich sie an.
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Prince ♔ | greenflame ✔️
أدب الهواة„Ich bin Prinz Kai. Erster Sohn des großen König Smith. Ich bin der nächste Regent Englands." Mit diesen Worten hätte Lloyd Garmadon, der bisher ein einfaches Leben führte, niemals gerechnet. Noch weniger, dass er den Prinzen von England eines Tages...