Baby, There's Nothing Holding Me Back || Shawn Mendes Fanfiction

Kapitel 70

Seit genau 15 Tagen bekam ich jetzt jeden Tag einen Brief mit einem Zitat. Immer mehr stellte ich mir die Frage, wer mir diese Briefe schickte und was es zu bedeuten hatte, denn positiv waren die Aussagen nicht gerade, zumindest hörten sie sich ziemlich bedrückend an. Oder war es nur ein Irrtum und sie sollten an eine andere Emma Winslet geschickt werden? Der Name war bestimmt nicht untypisch, zumindest nicht in Kanada.
Grübelnd legte ich alle Schnipsel auf mein Bett und las sie mir sorgfältig durch. Ich hatte sie mit Zahlen markiert, um die richtige Reihenfolge beizubehalten.

1. 'You've got a hold on me
Don't even know your power'

2. 'I stand a hundred feet
But I fall when I'm around you'

3. 'Show me an open door
And you go and slam it on me'

4. 'I can't take anymore
I'm saying'

5. 'Baby, please have mercy on me
Take it easy on my heart'

6. 'Even though you don't mean to hurt me
You keep tearing me apart'

7. 'Would you please have mercy, mercy on my heart?'

8. 'Would you please have mercy, mercy on my heart?'

9. 'I'd drive through the night
Just to be near you, baby'

10. 'Heart open, testify
Tell me that I'm not crazy'

11. 'I'm not asking for a lot
Just that you're honest with me'

12. 'And my pride is all I got
I'm saying'

13. 'Would you please have mercy on me?
I'm a puppet on your string'

14. 'And even though you got good intentions
I need you to set me free'

15. 'Consuming all the air inside my lungs
Ripping all the skin from off my bones'

Diese Worte waren alle so schmerzvoll, so zerbrechlich, so tiefgründig. Sie hatten eine klare Aussage und tief in meinem Herzen war mir wahrscheinlich schon bewusst, was es damit auf sich hatte.

Ich schreckte aus meinen Gedanken zurück, als es an meiner Tür klopfte. Sophie trat ein und streckte mir einen weiteren Brief hin, den ich sofort öffnete.
"Was machst du da?" fragte sie skeptisch, als ich den Brief zu den anderen legte und ihn mir durchlaß, nachdem ich eine Zahl hinzugefügt hatte.

16. 'I'm prepared to sacrifice my life
I would gladly do it twice'

Ich atmete bei diesen Worten einmal tief durch und widmete mich dann der Frage meiner Schwester.
"Ich versuche Zitate zu verstehen." gab ich grübeln von mir.
"Für Deutsch? Oh Gott, Deutsch ist viel zu anstrengend und nervig."
Sie verdrehte ihre Augen und ich nickte,  um sie in dem Glauben zu lassen, dass es was mit der Schule zu tun hatte. Ich war nicht bereit dazu, ihr mehr darüber zu erzählen, auch, wenn ich mich ihr fast immer anvertraut hatte.

Gerade als sie mein Zimmer verlassen wollte, trat sie noch einmal auf mich zu.
"Bist du böse, wenn ich weiterhin Shawn's Musik höre? Sie ist nämlich trotz allem ziemlich gut."
Unsicher sah sie mich an.
"Schon okay, Sophie. Solange es nicht in meiner Anwesenheit ist."
"Er... Also... Shawn..."
"Sag es einfach, ich werde damit schon klar kommen. Was ist los?"

Immer noch zögerlich sah sie mich an und ich war verwirrt.
"Er... bringt morgen einen neuen Song raus." murmelte meine Schwester vor sich hin und ich zog scharf die Luft ein, als mir ein Licht aufging.
Natürlich, darauf hätte ich doch gleich kommen können. All diese Zeilen, diese Worte, Zitate. Ihre tiefgründigen Bedeutungen, diese Geschichte, seine Bitten.

Er bat mich, ihm zu verzeihen.

Unterbewusst hatte ich es mir schon gedacht, aber es so vor Augen geführt zu bekommen, löste wieder einmal einige Emotionen in mir aus. Mal wieder stiegen mir Tränen in die Augen. Sophie sah mich mitleidig an und nahm mich in ihre Arme.