Kapitel 64

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"Ich hätte gerne eine heiße Schokolade." sagte ich an die Kellnerin gerichtet.
Sophie sah mich ein wenig verwirrt an, bestellte dann jedoch nach ihrem Freund ebenfalls ihr Eis.

"Du willst kein Eis?!" sagte sie fassungslos, nachdem die Kellnerin gegangen war.
Ich zuckte nur mit den Schultern und entgegnete
"Heiße Schokolade soll doch gegen Liebeskummer helfen, nicht wahr?" ihr Gesichtsausdruck war mitleidig, jedoch wollte ich die Stimmung nicht komplett zerstören, weshalb ich an beide gerichtet fragte, wie sie sich kennengelernt haben.
Beide fingen an zu lächeln und ich konnte nicht anders, als mit einzustimmen.

Gerade als ich bezahlt hatte, da ich die zwei eingeladen hatte, sah ich etwas, was mir den Boden unter den Füßen wegzog. Das konnte nicht sein. Der letzte Hoffnungsschimmer, den ich bis jetzt vielleicht noch gehabt hatte, war auf einmal mit einem stechenden Schmerz verschwunden.
Draußen vor der Ladentür standen Shawn und Saskia und traten gerade herein, während ich mir eine Träne vom Gesicht wischte.
Er hatte mal wieder einen Hoodie mit Kaputze und einer Sonnenbrille an, ich würde ihn jedoch unter hunderten von Menschen wiedererkennen.

Ich schnappte mir meine Jacke, legte das Geld auf den Tisch und rannte heraus, Sophie schien gar nicht bemerkt zu haben, was los war, so beschäftigt wie sie mit ihrem Freund war.
Und gerade als ich den Laden verließ, bemerkte er mich und rannte mir aus dem Laden hinterher. So schnell ich konnte lief ich die Straßen entlang, hörte ihn immer wieder meinen Namen rufen.
"Verdammt Emma, jetzt warte doch mal bitte!"
Ich bog in eine Seitenstraße ab, lehnte mich gegen die gelbe Hauswand und ließ mich zu Boden sinken. Es tat so verdammt weh. Wieso rannte er mir bitte hinterher, wenn er doch mit ihr zusammen war?!

Tränen fluteten mein Gesicht und ich saß mit dem Rücken an die Wand gelehnt, mein Kopf stütze ich mit meinen Händen, welche auf meinen Knien lagen.
"Da bist du ja." sagte er völlig außer puste, ich erschreckte und stand sofort auf, um weiter zu gehen.
"Bitte Emma, hör mir doch mal zu!"
Wie nicht anders zu erwarten folgte er mir, warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen?!
Als er mich am Arm fasste, platzte ich vor Wut.

"Willst du mich verarschen?! Du kannst mich mal! Erst ziehst du in ein Hotel, dann weißt du nicht, ob du mich überhaupt liebst, dann kommt sie zu dir ins Hotel, ihr küsst euch, geht zusammen Eis essen und jetzt soll ich dir zuhören?! Was zur Hölle ist falsch mit dir? Du hast mich doch nur von vorne bis hinten verarscht!"
Er schien geschockt von meinen Worten und meiner harten Stimme zu sein, da er kein Wort herausbrachte und mich los ließ, was ich als Chance nutze, um zu verschwinden.
Immer noch weinte ich, aber ich fühlte mich besser, freier.
Das hätte ich schon viel früher machen sollen, ihm so richtig die Meinung sagen!

Zu Hause angekommen erwarteten mich schon Sophie und Max, sie lagen zusammen auf der Couch und schauten irgendeine Serie.
"Emma!" rief sie, während sie aufsprang, als ich in die Küche ging, um mir etwas zum Trinken zu holen.
"Was hat er gemacht?"
"Nichts Sophie. Nichts." sagte ich ruhig, nahm mein Glas Wasser und ging in mein Zimmer.
Morgen war mein Geburtstag und ich war alles andere, als in Feier Stimmung...

Völlig außer Atem und mitten in der Nacht wurde ich wach. Ich sah auf meinen Wecker, welcher 04.07 Uhr anzeigte. Es war ein Albtraum, nur ein Alptraum, Emma!
Nachdem ich meinen Atem wieder etwas kontrolliert, einen Schluck Wasser zu mir genommen und mich wieder in meine Decke eingekuschelt hatte, lief mir eine Träne über die Wange. Immer wieder sah ich die Szene vor mir, wie die Polizisten vor der Tür standen und wie meine Mum zusammen brach. Immer und immer wieder spielte sich diese Szene in meinem Kopf ab. Wie eigentlich in jeder Nacht vor meinem Geburtstag und vor der Nacht seines Todestages.

"Ich vermisse dich!" flüsterte ich leise vor mich hin und drückte meinen Kopf noch fester ins Kissen.
Nicht nur ihn vermisste ich.
Man, war das ein toller Start, in diesen ja achso besonderen Tag.
"Happy birthday, Emma." fügte ich noch hinzu, und versuchte, wieder einzuschlafen.

Die restliche Nacht wälzte ich mich mehr hin und her, anstatt schlafen zu können, irgendwann jedoch, schien ich wieder eingeschlafen zu sein, weil ich genau jetzt in diesem Moment von meinem Wecker wach wurde. Ich fühlte mich einfach nur beschissen und hatte überhaupt keine Lust, in die Schule oder gar raus zu gehen.
Dann öffnete sich meine Zimmertür und Sophie kam hereingelaufen.
"Happy birthday Schwesterchen." sagte sie lächelnd und legte sich gähnend zu mir.
Ich gab ihr einen Kuss und wir kuschelte eine Weile, bis wir uns wirklich langsam fertig machen mussten.

Ich musste ja nicht wirklich jedem zeigen, wie schlecht ich mich fühlte, weshalb ich mich etwas schicker, mir also meine hellblaue Jeans mit einer rosa farbenen Bluse, meine schwarzen Stiefeletten und meine Lederjacke anzog. Meine Haare fielen in Locken offen über meinen Rücken und mein make-up war heute etwas aufwendiger, trotzdem nicht zu viel.

Als ich in den Spiegel sah, versuchte ich mir selbst Mut zuzureden.
"Du bringst diesen Tag jetzt hinter dich und den heutigen Abend überlebt du auch!" sagte ich entschlossen und ging runter in die Küche.
Dort saß Sophie schon am Frühstückstisch und aß ihre Cornflakes, ich hasse Cornflakes, weshalb ich mir meinen berühmten Obstsalat zubereitete.

"Mum wird heute nicht zurückkommen oder?" fragte ich meine Schwester, welche die Enttäuschung in meiner Stimme wohl wahr nahm, da ihre Antwort recht unsicher klang.
"Sie wird es nicht schaffen..."
Ich nickte und setzte mich zu ihr an den Tisch.

"Hier, das ist für dich!" grinsend zog sie eine kleine Schachtel hinter ihrem Rücken hervor und ich nahm sie lächelnd an.
Langsam öffnete ich den Deckel und konnte nicht glauben, was ich dort sah.
Es war ein silbernes Armband, an dem 5 kleine Anhänger befestigt waren. Auf jedem stand ein Name unserer Familienmitglieder. Leise laß ich die Namen vor.
"Emma. Sophie. Lily. Carmen. George."
Beim Namen meines Vaters angekommen, Strich ich mehrmals sanft darüber, nahm dann jedoch Sophie in den Arm.
"Danke, du bist die beste!" flüsterte ich ihr ins Ohr, sie entgegnete
"Ich weiß." und wir beide lachten.
Nachdem ich das Armband angezogen hatte, fuhren wir zusammen in die Schule.






Ich finde Sophie's Geschenk wirklich süß😊

Ich habe übrigens eine weitere Story Empfehlung für euch, ihr müsst sie unbedingt lesen! Sie steht zwar erst noch am Anfang, jedoch kenne ich nur wenige Stories, die so schnell fesseln und so gut beschrieben sind, wie diese!

Der Name lautet 'Revival' und ist von Kill1withkindness!
Lest unbedingt mal rein uns sagt mir gerne, was ihr davon haltet!

Schönen Tag euch noch! 😊

Baby, There's Nothing Holding Me Back || Shawn Mendes Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt