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"Und? Gehst du zu dem Spiel heute Abend?"

Ich verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. Klar, als ob ich freiwillig auch noch meine Freizeit mit diesen Arschlöchern verbringen wollen würde. "Du?", fragte ich Cam.

Dieser schnaubte und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, seinen Blick hatte er auf die Tafel gerichtet, wo unser Lehrer uns gerade etwas zum Thema Wurzelrechnung erklärte. "Nein, solche Sportevents sind nicht so mein Ding."

"Aha", sagte ich nur und konzentrierte mich dann wieder auf meine Notizen. 

"Hast du denn schon etwas vor", wollte er jetzt wissen. Als ich wieder hochsah, starrte Cam mich an. Ich zuckte die Schultern und wand mich innerlich. Ich hatte tatsächlich etwas vor ... allerdings war das nichts worüber ich sprechen wollte, auch nicht mit Cam. Schon gar nicht mit Cam. 

"Heißt das Ja oder Nein?", wollte er wissen.

Ich verdrehte die Augen. "Ich habe vor, nichts vorzuhaben", sagte ich schließlich. "Ich muss gleich noch im Café aushelfen und danach bin ich froh, einen Abend für mich zu haben." Meine Mum würde heute im Pub helfen müssen, und morgen mussten wir beide arbeiten. Der Sonntag würde dann uns beiden gehören, und ich hoffte inständlich, dass Cam mir das nicht kaputt machen würde. Ich traute ihm mittlerweile alles zu - zum Beispiel, dass er an einem Sonntagmorgen plötzlich bei uns anklingelte und den Tag bei uns verbrachte. 

Als hätte er meine Gedanken erahnt, neigte er den Kopf und fragte: "Und den Rest des Wochenendes?"

Ich warf ihm einen misstrauischen Seitenblick zu. "Ich muss arbeiten. Und der Sonntag gehört mir und meiner Mum. Also komm nicht auf irgendwelche komischen Gedanken", warnte ich ihn.

In gespielter Überraschung riss er die Augen auf. "Ich? Ich komme nie auf komische Gedanken!"

Ich schnaubte. "Ja, sicher."

"Miss Porter, Mister Laroque! Wenn Ihnen mein Unterricht nicht zusagt, würde ich vorschlagen, Sie führen Ihr Gespräch außerhalb dieses Klassenzimmers fort."

Die Blicke aller bohrten sich in mich.

Ich merkte, wie ich blass wurde. Ich wurde noch nie zuvor im Unterricht ermahnt - geschweige denn rausgeschmissen! "Nein", stammelte ich. "I-ich ..."

"Heißt das, wir dürfen gehen?", fragte Cam, der Vollspinner, neben mir und begann sich zu erheben.

"Setzen Sie sich sofort wieder hin, Mister Laroque! Und hören Sie auf, meinen Unterricht zu stören." Der Blick, den unser Lehrer ihm zuwarf, war schneidend. "Vielleicht sollte ich Sie und Miss Porter auseinander setzen. Wenn Ihnen das helfen würde, sich auf den Unterricht besser konzentrieren zu können."

"Wohl kaum", schnaubte Cam, lehnte sich lässig in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Hände im Nacken. 

Ich schluckte - ich konnte nicht fassen, wie Cam sich unserem Lehrer gegenüber verhielt.

Mister Samsons, unser heutiger Vertretungslehrer in Mathe, wurde rot vor Wut, sein raupenähnlicher Schnurrbart schien vor Empörung praktisch zu zittern. "Sie dürfen sich auf eine Runde Nachsitzen freuen, Mister Laroque", stieß er hervor. "Und Miss Porter ebenfalls."

"Was?!"

"Von mir aus." Cam verdrehte die Augen und schien ganz und gar nicht beeindruckt.

ich war einfach nur sprachlos. "Aber ... warum ich?" Ich hörte vereinzeltes Kichern in der Klasse, war aber zu verdattert, um es wirklich wahrzunehmen. Ich hatte noch nie in meinem Leben Nachsitzen kassiert, noch nie.

Wer will schon einen Prinzen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt