Walzer des Wahnsinns
Der Feuerdämon streckt seine Hand aus?
Was genau Nico am nächsten Morgen weckte, konnte er nicht genau sagen. Alles was er wusste war, dass ein heftiger Ruck durch das Haus fuhr und ihn aus dem Bett schmiss.
„Was ist denn los?" murmelte er schlaftrunken.
Max saß bereits auf der Bettkante und versuchte das Licht anzuschalten, aber es funktionierte nicht.
„Stromausfall?", fragte er, nachdem er den Schalter ein paarmal gedrückt hatte.
„Scheint so", antwortete Nico und rappelte sich auf. Grade als er zur Tür gehen wollte, wurde diese aufgerissen und Coco stürzte ins Zimmer.
„Los jetzt, wir müssen in den Bunker!", rief sie. Nur einen Moment später fuhr ein weiterer, noch heftigerer Ruck durch das Zimmer und warf Nico gleich wieder zu Boden. Der Fluchte leise und stand auf: „Was ist denn los?!"
Cocos Blick verfinsterte sich. Ein WIRKLICH schlechtes Zeichen.
„Eines meiner.... Geschwister hat mich gefunden."
„Eines deiner... Geschwister??", fragte Nico, während er zum Wiederholten male versuchte aufzustehen.
Coco nickte nur, zog ihn am Arm hoch, griff sich Max' Handgelenk und rannte aus dem Zimmer, über den Flur und in die Küche. Dort waren die Spiele aus dem Regal gekippt und die Vorräte aus dem Kühlschrank quer über den Boden verstreut. Außerdem... hatte jemand versucht die Tür einzurammen. Total verbogen lag sie halb in den Angeln und es war eigentlich undenkbar, dass sie tatsächlich noch irgendetwas zurückhalten sollte. Als aber der nächste Hieb in die Tür fuhr, blieb sie weiterhin tapfer in den Angeln hängen. Doch das machte ihm viel weniger Angst wie die gewaltige, fellbedeckte, klauenbewehrte Hand, sie sich gut sichtbar in der Wölbung der Tür befand.
Nico taumelte vor Schreck zurück, doch Coco zog ihn mit überraschender Kraft weiter.
„Ich weiß nicht wie lange die Tür ihn aufhalten wird!", rief sie und zog sie durch die Tür in den Flur und nur Sekunden später hörten sie ein lautes Scheppern, das ihnen sagte, dass die Eingangstür schließlich nachgegeben hatte. Hastig verschloss Coco die Tür zu dem langen Flur mit den unzähligen Türen, doch die wurde nur einen Moment später aufgeschlagen. Mit großen Augen sahen Nico und Max zu, wie Coco durch den Rückstoß der Tür den Gang herunter gedrückt wurde und erst nach etlichen Metern zum stehen kam.
„Was... geht hier vor...", stammelte Nico und sah erst Coco und dann die Staubwolke an, die dieses, was auch immer die Tür mit solcher Wucht eingeschlagen hatte, einhüllte.
Nico hörte Schritte und wenig später trat ein überraschend schmächtiger Junge aus dem Nebel, nur wenige Jahre älter als Coco. Oder jünger. Nico konnte ihn nicht richtig einschätzen. Vom äußeren her sah er Coco irgendwie ähnlich und war dennoch ihr komplettes Gegenteil. Er hatte stacheliges, schwarzes Haar, das sein Gesicht einrahmte und tiefrote Augen die zu glühen schien. Der Rest seines Gesichtes verschwand in dem hohen Kragen seiner Kleidung, die offensichtlich als Ganzkörperanzug angelegt war.
Die dunkelblaue, unheimlich wirkende Kutte war mit goldenen Bändern und Strickereien besetzt. Während seine linke Hand unter der Kleidung in einer Art Hosentasche verschwand, war die rechte mit einem mächtigen Panzerhandschuh versehen, der in der gleichen Farbe schimmerte wie seine Kleidung. In der Hand hielt er etwas, dass aussah wie das abgebrochene Stück eines Zahnrads. Seine Haltung wirkte lässig, aber seine Augen glühten über seinen Kragen hinweg wie rote Kohlen. Der größte Unterschied zwischen den beiden war aber ihr Charisma. Die Präsenz von beiden war schlichtweg überwältigend, aber während Cocos Ausstrahlung freundlich, offen und liebenswert war, schien sie bei ihm Angsteinflößend du beunruhigend.
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Der Feenturm (#Wattys 2015)
FantasyDie zwei Jungen Max und Nico waren eigentlich nur auf einem kurzen Trip in die Hauptstadt unterwegs, als sie dem merkwürdigen Mädchen Coco begegnen, dass sie selbst eine "Feengöttin" nennt. Trotz ihrer bisweilen extem seltsamen Art zieht sie die bei...