Kapitel 18 | Ein nettes Arschloch

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"Oh man so ein Mist", fluchend schaute Victoria Gabriel hinterher, der wutentbrannt die Tür zugeschlagen hatte. "Ich wusste es."
Hastig versuchte sie, sich aus den Bettlaken zu kämpfen, da hielt Jax sie am Handgelenk fest. 
"Was soll das denn jetzt? Wo willst du hin?", völlig verdattert über ihren plötzlichen Sinneswandel schaute er sie an. 
Viccy hielt inne und drehte sich zu dem Blonden um, dessen Anblick sie kaum widerstehen konnte, biss sich aber auf die Lippe. 
"Ich kann nicht, tut mir leid"
Jax entgleisten die Gesichtszüge und er ließ sie los. 
"Das ist doch nicht dein Ernst", stöhnte er und machte sich selbst daran, seine Klamotten aufzusammeln. 
Victoria schlupfte zurück in das Glitzertop und den engen Rock und fuhr sich ein paar Mal durch die Haare. 
"Ich seh' sofort wenn Gabriel jemanden mag-"
Sie schaute in den Spiegel am Waschbecken und rubbelte sich mit dem Daumen ein wenig verschmierten Lippenstift vom Mundwinkel. 
"- ich wusste das war eine schlechte Idee..." 
"Moment mal!", Jax stand nun direkt hinter ihr und schaute sie über den Spiegel an. Seine Stirn lag in tiefen Furchen. 
"Was soll das heißen?" 
Victoria drehte sich zu ihm herum und betrachtete ihn für einen kurzen Moment. Er hatte sich lediglich seine Boxershort und die weite Jeans über gezogen. 
Sie seufzte bedauerlich, als hätte sie gerade das letzte Stück Torte an sich vorbei laufen sehen, ohne wirklich davon probiert zu haben. 
Mit ihren großen Rehaugen schaute sie zu Jax hinauf und legte ihm eine Hand auf die durchtrainierte Brust. 
"Hör mal, Jax..." Sie schmunzelte ein wenig betrübt. 
"Gabriel ist mein bester Freund seit dem Kindergarten. Ich kann es mir mit ihm nicht verscherzen." Ein Seufzen entkam ihren Lippen. "so sehr ich das jetzt bedauer..." Jax Blick war voller Unverständnis. Man könnte meinen er stehe mit beiden Füßen auf der Leitung.
Victoria schaute ihm in die Augen und lachte leise. 
"Okay, du verstehst es nicht..."
"Was versteh ich nicht??"
"Ist egal. Vergiss es. Ich kann nicht mit dir schlafen, Jax Teller. Tut mir echt leid~"

Und mit diesem Satz wandte sie ihm den hübschen Rücken zu und verschwand, zurück zur Party. Jax blieb perplex zurück und starrte ihr hinterher. 
"Was zum..."
Er hätte es wohl noch nach langem nachdenken nicht verstanden, wäre in dem selben Augenblick nicht sein bester Freund Opie vor ihm gestanden. 
"Alter... was geht bei dir denn ab?", Jax konnte die Schadenfreude in seinem Gesicht genauestens erkennen. 
Schnaufend machte er einen Schritt zurück und sank mit dem Hintern aufs Bett. 
"Scheiße man, ich hab echt keine Ahnung was das gerade war" Er strich sich mit den Händen übers Gesicht und stieß Luft durch die Nase aus. 
Opie rieb sich den aschblonden Bart und lachte erst mal laut. 
"Sieht so aus als hättest du gleich zwei Ladies in die Flucht geschlagen!"
Mit verschränkten Armen lehnte er sich gegen den Türrahmen und nickte in Richtung Aufenthaltsraum. 

Jax hob den Kopf und legte die Stirn in Falten. 
"Was meinst du?"
Er schaute ebenfalls in Richtung Party. 
"Naja Gaby hat ja als erstes die Flucht ergriffen und seine Freundin ist ihm wohl gerade gefolgt-... war der Anblick so traumatisch für ihn oder hat er sich bei dir etwa falsche Hoffnungen gemacht?", grunzend schaute er zu ihm hinab. 
Jax holte tief Luft. 
"Gaby? Falsche Hoffnungen?? Sag mal tickts bei euch allen nich richtig?"
Doch er erntete nur ein hemmungsloses Lachen von seinem besten Freund. 
Jax fühlte sich allmählich verarscht. Und zwar von vorne bis hinten. 
Das konnte doch nicht deren Ernst sein?
War Victoria deshalb gegangen?
Weil Gabriel sich-...

Jax schüttelte den Gedanken ab und erhob sich vom Bett. Er erinnerte sich an seine Verpflichtung. Er hatte den Auftrag angenommen, egal was geschehen mochte. Auch wenn dafür sein Spaß hinten anstehen musste.
Mit einem entrüsteten Schnaufen drückte er sich an Opie vorbei, dem das Lachen verging und nun er derjenige war, der ein wenig verdattert drein schaute. 

"Jax, was hast du vor?", rief er dem Blonden nach, doch der war längst durch die Party-Meute verschwunden. 

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the Anarchy of the HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt