Kapitel 24

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Überrascht und verwirrt runzle ich die Stirn. Warum zur hölle sollte er sich wegen meinem richtigen Vater sorgen? Dann sehe ich auf den Boden vor mir als mir klar wird, dass er nicht locker lassen wird. "Tch... Mein richtiger Vater ist ein Arsch vor dem Herrn. Meine Mutter hat immer gesagt er wäre einfach so abgehauen. Ohne irgend was zu hinterlassen. Wahrscheinlich schippert er gerade irgendwo umher, bummst mit anderen weibern und genießt sein Leben!" ich blicke ihn an. "Übrigens war meine Mutter nicht besser. Sie is auch einfach abgehaun. Aber wenigstens hat sie einen Zettel hinterlassen. 'Muss weg von hier.' Das wars." Eine weile herrscht stille und ich sehe wieder auf den Boden. An das Gesicht meines Vaters kann ich mich nicht erinnern. Und an das meiner mutter kaum noch. Aber ich will die beiden einfach vergessen! Sie haben mich einfach im stich gelassen! "Und wie konntest du überleben?" Seine stimme klingt ernsthaft interessiert und ich sehe ihn wieder an. "Wird das jetz n verhör oder was?" "Ja. Und jetzt raus mit der sprache!" Ich verdrehe meine Augen. "Für ne kurze Zeit bin ich bei Nachbarn untergekommen. Dann haben auch die mich auf die Straße gesetzt. Hab dann gelernt in der wildnis zu überleben. Eines Tages hab ich mitgekriegt wie so ein ekelhafter kerl ne frau vergewaltigt hat. Bin mit meinem selbstgebastelten Messer auf ihn los und hab ihn erstochen. Zu der zeit habe ich in einer Höhle ausserhalb der stadt gelebt. Und nach dem ersten Mord hab ich dort meinen ersten strich gemacht." Akainu nickt. "Die Wand die im Bericht erwähnt wurde. 'Mehr als drei quadratmeter voller eingeritzten striche!' Das war dann wohl besagte Wand stimmts?" ich nicke leicht. "Eines Tages hat mich Nick gefunden. Anfangs hab ich mich ziemlich gewehrt ihn in meine nähe zu lassen. Aber er kam jeden Tag. Hat mir was zu essen und zu trinken dagelassen vor meiner Höhle. Nach einigen wochen hatte er mich so weit dass ich mit ihm mitgegangen bin. Er hat mir Essen, Trinken, Unterschlupf und so etwas wie väterliche zuneigung gegeben. Er hatte schon eine Tochter. Sie heißt Mina das Miststück..." Er kommt näher an die Gitter. "Wieso Miststück?" Ich lache ein wenig hysterisch auf. "Weil... Na weil sie Nick und mich an euch verpfiffen hat! Nick hat nichts gesagt um mich zu schützen. Sie hingegen... Tch..." Ich stehe langsam auf und stütze mich an der wand ab. "Sie hat geplaudert wie ein Papagei dem man Cracker anbietet! Dadurch haben sie Nick geköpft. Und das einzige was sie zu ihrer verteidigung zu sagen hatte war, dass ich als 'miese schlampe' es doch nicht besser verdient habe. Nick wäre nur ihr Vater und es ist wäre gut dass er jetzt Tod ist! Ich hab dann..." Ich muss ein wenig kichern als ich an den entsetzten ausdruck auf Mina's Gesicht denke. "Ich hab ihr dann den Finger abgebissen. Und anstatt sie zu töten habe ich sie laufen lassen. Soll sie mit dem Fakt leben dass sie ihren Vater auf dem gewissen hat. Und soll sie mit dem fehlenden Finger immer daran erinnert werden!" Ein dämonisches Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus. "Sie hatte schon immer eine... zart besaitete persönlichkeit. Lange wird sie das eh nicht aushalten! Aber bis zu ihrem Selbstmord wird sie in qualen leben müssen! Tag... für... Tag...!" ich schüttle den Kopf als ich bemerke wie psychopathisch mein Ausdruck gerade ist und sehe dann auf den Großadmiral. "So. Jetz kennst du meine lebensgeschichte. Fragestunde beendet?" Er nickt still. "Abendessen kommt gleich." sagt er noch und dreht sich dann um. Jop... Essen könnte ich gerade gut gebrauchen! Ich seufze laut auf und schlurfe zurück zur Wand, an der ich mich langsam hinunter gleiten lasse. Das bischen aufstehen und reden hat mich echt fertig gemacht. Nach dem essen werde ich versuchen zu schlafen. Schließlich muss ich hier irgendwie wieder raus!

Statt dem erwarteten Gefängniss-einheitsbrei bekomme ich eine Suppe und ein stück brot. Der Duft lässt mir das wasser im Mund zusammenlaufen und gierig schlinge ich die beiden sachen hinunter. Mit einem zufriedenen lächeln lehne ich mich zurück an die wand. Jap... DAS hab ich jetz wirklich gebraucht! "Scheint ja geschmeckt zu haben!" ich zucke zusammen und sehe wieder zu den Gitterstäben. Meine fresse... Wieso taucht der plötzlich die ganze zeit auf?! Ich atme tief durch und beruhige mein etwas schnell klopfendes Herz! Dann versuche ich mich auf zu stämmen. "Bleib sitzen. Dein Körper braucht ruhe!" meint Akainu und ein bischen dankbar lasse ich mich wieder auf den Boden gleiten. "Wieso kümmerst du dich so um mich?" frage ich schließlich und sehe ihn an. "Du bist verletzt. Natürlich kümmert man sich dann um dich!" Ich ziehe eine Augenbraue hoch und nicke dann zu der weißhaarigen in der Zelle gegenüber meiner. "Man kümmert sich also um die verletzten?" er folgt meinem Blick und verschränkt dann die Arme. "Sie ist gefährlich! Was meinst du wieso sie hier unten sitzt?" Ich atme laut aus. "Und ich bins nich? Ansonsten würde ich ja nich hier unten sitzen oder?" äffe ich ihn nach und stehe dann trotz seiner warnung auf. Schritt für schritt gehe ich auf die Gitterstäbe zu und stelle mich mit zitternden Beinen vor ihn hin. "Ich bin im moment vielleicht nicht ganz auf der Höhe..." Ich klammere mich mit meiner linken Hand an die stäbe und lege mein Gesicht an eben jene. "Aber dennoch bin ich kein kleines Kind auf das man aufpassen muss wie auf einen Augapfel! Ich habe meinen Vater nie kennengelernt und meine Mutter hat sich wie ein feiges Huhn verzupft! Ich habe gelernt auf eigenen Beinen zu stehen! Habe mit fast sieben Jahren anfangen müssen mich selbst zu ernähren und Tiere zu töten und zu schlachten die ich vorher noch so gerne gekuschelt habe! Also bitte..."  Ich stoße mich von den Gittern ab und gehe in die mitte der zelle. "sag mir im moment nichts von wegen um jemanden kümmern und gefährlich sein. Ich töte Menschen weil ich es will. Es sind inzwischen hunderte die sich über die Jahre angesammelt haben. Alle waren sie verbrecher unter dem schutz der Marine. Haben sie bestochen um in frieden weiter leben zu können!" knurre ich und lehne mich dann an die gegenüberliegende Wand von ihm. Sein Blick zeigt etwas ungläubiges und ich fange an zu grinsen. "Ach... Hat das der liebe Großadmiral nicht gewusst? Hat man dir nur gesagt dass ich wahllos Menschen töte? Ohne jeden Grund? Tja... Hier hast du ihn... Deinen Grund! Dein Trupp ist bestechlicher als eine gruppe söldner! Ich habe nur den dreck aufgeräumt den ihr unter den Teppich gekehrt habt um ihn nicht zu sehen! Und jetz lass mich bitte schlafen." mit diesen Worten schließe ich die Augen und höre auch schon kurze zeit später, wie er sich auf den weg nach draussen macht. Na geht doch!

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