Tae wusste, im Gegensatz zu mir, genau, in welchen Laden wir zu gehen hatten. "Da sind wir auch schon." Wie immer hielt er mir die Tür auf und ließ mich zuerst rein. Ich lächelte als Dank. Beim Betreten des Ladens staunte ich nicht schlecht.
Das hier war ein riesiges Wassersportparadies. Schon auf dem ersten Blick konnte ich gefühlt 20 Geräte für die verschiedensten Wassersportarten sehen. Ich bin nicht der größte Wasserfanatiker, aber eine Abkühlung im Hochsommer ist immer gut.
"Die Badesachen müssten irgendwo dahinten sein. Willst du da alleine hingehen oder soll ich mitkommen?" Was war das für eine komische Frage? "Wofür bist du denn hier, Tae? Du musst schon mitkommen und mich beraten." Als Antwort nickte er mit seinem Kopf und ging an mir vorbei.
Ich folgte ihm und sah von weitem die vielen Kleiderstangen mit der Bademode. Sofort lief ich zu den Bikinis. Da waren so tolle Stücke dabei, man hätte fast glauben können, dass das keine Sachen zum Schwimmen sind.
"Da hinten ist eine Umkleide. Nur falls du sie mal anprobieren möchtest", erklärte mir Tae etwas verunsichert. Seit wann ist er denn so... fast schon schüchtern mir gegenüber? War es ihm peinlich mit mir ein Kleidungsstück kaufen zu gehen, das weiblicher Unterwäsche ähnelt?
Von dieser Frage leicht verwirrt, schnappte ich mir zwei unterschiedliche Bikinis in meiner Größe und machte mich mit Tae zu den Umkleiden auf. Er lief mir, wie ein kleiner Welpe hinterher. Vor der Umkleidekabine setzte er sich auf einen Stuhl und wartete.
Ich verzog mich derweilen in die Kabine und entschied mich dazu, den weißen Bikini mit dem sanft rosafarbenen Blumen und den genauso sanften grünen Blättern, anzuprobieren. Die beiden Träger waren hinten mit einer Schleife am Hals befestigt. Und auch an meiner Taille waren jeweils rechts und links eine Schleife angebracht. Mein Spiegelbild sah schon einmal nicht so schlecht aus, nur das ich die Schleife am Hals nicht alleine zubekomme, ist etwas frustrierend.
Am besten frage ich einfach Tae. Beim raustreten aus der Kabine, musterten mich Taes Augen von unten bis oben. Bis eben gerade hatte ich noch kein Problem gehabt, mich Tae so zu zeigen, aber nun? Zögerlich fragte ich Tae, ob er mir die letzte Schleife zu machen könne. Ohne Worte kam er auf mich zu. Ich machte meine Haare zur Seite und hielt ihm dann beide Träger hoch.
Vorsichtig nahm er sie mir aus der Hand. Obwohl er sehr dicht hinter mir stand und ich sogar seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte, berührte er mich kein einziges Mal.
Als er die Schleife gebunden hat, fragte er: "Ist das so in Ordnung?" Ich trat vor den Spiegel. Der Bikini stand mir schon irgendwie. Zwar ist die Schleife etwas aufwendig, aber mir gefällt die Farbe. Auch wenn es Rosa ist.
"Es steht dir, keine Sorge Luna." Bei Taes Kompliment, spürte ich, wie mir wärme ins Gesicht stieg. "D-Danke, Tae", nuschelte ich. Er lächelte mich an und setzte sich wieder hin. Ich zog den Vorhang zu und wechselte in den zweiten Bikini.
Dieser hatte ein Camouflage-Muster in den Farben Türkis, Schwarz, Hellblau und einem Dunkelgrau. Das wirkt zwar eher vom Stil her cool, aber der Volant an den Trägern, an der Brust und an der Bikinihose haben etwas Mädchenhaftes. Fertig angezogen stellte ich mich vor den Spiegel. Auch dieser sah nicht schlecht aus.
Diesmal von vornherein schüchterner, schob ich den Vorhang zur Seite und ließ mich erneut von Tae mustern. "Der sieht auch nicht schlecht aus. Welcher hat dir denn besser gefallen?" Ich blinzelte schnell ein paar Mal hintereinander. "Ähm... ich... ich glaube der erste, aber du bist ja meine Beratung."
Tae lächelte, kam auf mich zu und legte seine Hände auf meine Schultern. Er sah mir tief in meine Augen und flüsterte: "Meiner Beratung nach siehst du in allem gut aus." Zum zweiten Mal an diesem Tag errötete ich. Mein Herz schlug verdammt schnell. Auch meine Atmung hatte ich nicht unter Kontrolle.
Tae entfernte sich wieder von mir und ich lief zurück in die Kabine. Erst hier atmete ich aus. Wieso macht es mir so viel aus, wenn Tae mir so nah ist? Noch eine Frage, die ich nicht auf die Schnelle lösen kann.
Ich zog mir meine Alltagsklamotten an und hängte den zweiten Bikini wieder an seinen Platz. Tae bezahlte in der Zwischenzeit den ersten. Auf den Preis habe ich diesmal nicht geachtet. Er hätte mir so oder so verboten mich über den Preis zu beschweren. Ich bin den Jungs ja auch dankbar dafür, dass sie mir so viele Sachen spendieren, aber ich habe auch eigenes Geld dabei.
"Fertig Luna?", fragte ein fröhlicher Tae hinter mir und ich erschreckte mich. "Oh, tut mir leid. Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt, dich zu erschrecken." Ich atmete noch einmal durch. "Ist schon gut Tae. Ich war nur in Gedanken." Dieses Gefühl dürfte er ja kennen.
"Dann ist gut. Wollen wir jetzt gehen?" Er hielt die Tüte mit meinem Bikini hoch. Ich nahm sie ihm ab. "Klar. Brauchst du noch etwas?" Das breite Grinsen auf seinem Gesicht, sagte mir schon, dass er noch irgendwo hin wollte. "Wohin willst du?", fragte ich und lächelte dabei.
Er griff nach meiner Hand und lief mit mir aus dem Laden. Wieder begann mein Herz wie wild zu pochen. Und obwohl das eigentlich eine sehr ungewohnte Situation für mich war, fand ich es sogar schön...
"Hier wollte ich hin", riss mich Tae aus den Gedanken und zeigte auf einen Süßigkeitenladen. "Wirklich?" Er nickte mit dem Kopf und zog mich einfach ins Geschäft rein. "Sollst du deiner Schwester wieder etwas mitbringen?"
"Nicht dass ich wüsste. Aber vielleicht möchtest du dich so für das schöne Bild bei ihr bedanken." Tae, der immer noch meine Hand hielt überlegte kurz und zog mich dann durch den Laden. Das heißt wohl ja.
Wir kamen an einem Regal an, in den viele Bonbongläser standen." Tae, hast du mir und Lea nicht dieses Glas gekauft?" Ich zeigte auf eins der Gläser. "Genau das war es. Und nun suche ich hier etwas nur für unsere Lea."
Genau wie Tae suchte ich mich auch nach einem geeigneten Glas um. "Oh guck mal hier, Luna. Wie wäre es damit?" Tae hielt ein rosarotes Bonbonglas in seiner freien Hand. Die Aufschrift war 'Meine Prinzessin'.
Mit einem schwachen Lächeln betrachtete ich das Glas. Rosa war nicht meine Farbe, aber... ich bin doch Taes Prinzessin. Okay, wir sind nicht zusammen und das Glas wäre nur für meine Schwester, aber...
"Weißt du was, Luna? Ich werde dir das als weiteres Willkommensgeschenk kaufen. Denn...", er übte leichten Druck auf meine Hand aus, "du bist... meine Prinzessin." Er sah mir in die Augen und lächelte verlegen.
Ich lächelte zurück und er wandte sich wieder dem Gläserregal zu. Ich bin seine Prinzessin? Erneut klopfe mein Herz unregelmäßig und schnell. Taes Wort und sein Verhalten mir gegenüber ist... vielleicht fast schon etwas romantisch.
Ich drehte meinen Kopf zur Seite und beobachtete ihn. In meinen Augen war er perfekt. Den Charakter und das Aussehen hat er, sowie diese romantischen Seiten, die ich an Jungs liebe.
Tae hatte meine Blicke anscheinend gemerkt, denn er sah wieder zu mir. Er musterte mein ganzen Gesicht, lächelte und suchte weiter nach einem Geschenk. Ich hingegen sah nun auf den Boden.
Langsam muss ich den Gedanken endlich zulassen. Meine Mutter sieht ihn praktisch schon als Schwiegersohn, meine Schwester shippt mich und Tae auch. Tae verhält sich anders als die anderen Jungs mir gegenüber. Er möchte immer, dass er mir gut geht und dass ich mich wohl fühle.
Und so wie Tae sich verhält, glaube ich nicht, dass ich die einzige bin, die bestimmte Gefühle entwickelt hat. Vielleicht mag Tae mich ja auch so sehr, wie ich ihn...
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1277 Wörter
~🌹LY🌹~
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Lost and Found | BTS V FF |
Fanfic"Tae kann ja reden, wie ein Wasserfall. Süß ist er", sagte sie verträumt. "Besonders süß fand ich es, als er dich am ersten richtigen Tag im Park wiedergefunden hat. So seid ihr also Freunde geworden?" "Ja und ich bin froh darüber, verloren gegangen...