Kapitel Zwanzig ✔

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Nach ein paar weiteren Tagen war das Fieber überstanden und ich wieder topfit. Jetzt kam Maya auch und wir spielten viel. Und neugierig war sie auch.

"Warst du krank Jana?" "Ein bisschen ja." "Warum?" "Ich war zu lange im Regen." "Warum?" "Naja....ich bin eingeschlafen." "Im Regen?" "Ja." "Warum?"

Ich seufzte und schaute zu Phil und Alex. Alex musste lachen.

"Darum. Weil ich müde war." "Warum?" "Du mit deinem warum. Schluss jetzt." "Jannie..."

Ich musste lachen.

"Wunder dich nicht, sie hat für jeden einen Spitznamen.", meinte Alex. Ich musste lachen.


Ich lebte mich gut ein. Ich ging immer noch zur Schule, Fiona reiste nach einer ellenlanger Abschiedsrunde mit viel Geheule nach Spanien ab und ich verbrachte die meiste Zeit damit, Maya zu beschäftigen.


Drei Wochen später kam ich gut gelaunt von der Schule und betrat aufgeregt das Haus. Und hielt inne. Es war ruhig. Zu ruhig.

Normalerweise war heute nur Stephan arbeiten. Und Maya war heute auch da. Da war es nie leise. Ich ging leise ins Wohnzimmer.

"Jana. Schön, dich so gesund wieder zu sehen. Letztes Mal sahst du ziemlich scheisse aus."

Ich drehte mich ruckartig rum und entdeckte ihn.

Er war zurück. Er, dessen Namen ich noch nicht mal kannte. Er, der meine Eltern und meine Tante getötet hatte. Er, der was auch immer von mir wollte.

Phil, Franco und Paul saßen auf der Couch, gefesselt und den Mund zu geklebt. Wie hatte er das geschafft?!

"Was willst du von mir? Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe? Wenn du gekommen bist, um mich zu töten, kannst du das gerne tun."

Ich verschränkte die Arme. "Dich töten? Nein. Ich brauche deine Unterschrift."

"Pff. Du bekommst von mir gar nichts." "Ach ja? Noel! Bring sie her."

Noel kam mit Maya um die Ecke. Er hielt Maya ein Messer an den Hals. Das brachte das Fass zum überlaufen.

"Sag mal willst du mich eigentlich verarschen?! Erst Mum und Dad, dann Lara und jetzt auch noch ein Kind?! Du bist doch nicht mehr ganz dicht!"

"Gebe mir deine Unterschrift und sie kommt unbeschadet davon. So wie ihr alle."

"Wie kann ich mir da sicher sein?" "Tu es oder tu es nicht." "Ich unterschreibe dir den Wisch erst, wenn Maya in Sicherheit sind."

Er zögerte. Ich zog eine Augenbraue hoch.

"Schick sie rüber." "Aber Chef..." "Ich sagte schick sie rüber!" sagte er lauter. Noel ließ Maya los und gab ihr einen Schubs. Maya kam zu mir und klammerte sich an meinen Arm.

Ich ging auf die Knie. "Maya, ich will das du hoch ins Bad gehst und dich einschließt. Und komm nicht raus bevor einer von uns dich holt. Okay?"

Maya nickte zaghaft. Ich stand auf und Maya verschwand hinter mir.


"Wehe sie ruft die Bullen an! Dann seid ihr alle dran!", knurrte er.

"Sie wird das nicht tun. Sie vertraut mir. Gib mir jetzt den Zettel. Dafür bist du doch hergekommen, oder?" "Du bist ganz schön frech, weißt du das?"

"Lieber frech, statt kriminell und ein Mörder."

"Pass auf was du sagst." Er hielt mir ein Dokument hin. Ich nahm es und überflog es kurz.

"Ich dachte du holst dir dein Geld wo anders? Und dass mir das Geld erst mit 18 zusteht? Und woher kommen bitte 50 000€?" "Ich habe so meine Kontakte bei der Bank." "Dann kannst du die doch gleich ausrauben."

Er schüttelte den Kopf.

"Die Sicherheitssysteme werden immer besser. Warum kompliziert wenn's doch auch einfach geht?"


"Und wie bist du auf mich oder besser gesagt auf meine Familie gekommen?!"

Seine Miene verfinsterte sich.

"Du weißt gar nichts!" "Dann erklär es mir doch!" "Ich bin nicht zur Märchenstunde hier! Unterschreib den scheiss Zettel!" "Nö." "Du kleine Göre. Ich bring dich um!" "Dann bekommst du dein Geld nie."

Noel hielt ihn davon ab, auf mich zu stürmen. "Sie hat Recht! Milurke bringt dich um, wenn du ihm das Geld nicht bringst!" Sein Telefon klingelte. Er ging dran.

"Ja. Mann ich arbeite daran! Sie ist sehr widerwillig."

Er schaute mich an.

"Nein! Sie ist immer noch meine Halbschwester! Sie wird nicht verkauft!", fauchte er ins Telefon und ich riss die Augen auf. Noel nickte.

"Ja. Ich komm. Ja das erledigt Noel." Er legte auf.

"DU bist Marko! Du hast deinen eigenen Vater umgebracht! Wie kann man so kalt sein?!" "Du bist schuld! Du hast keine Ahnung wie es sich anfühlt, vom eigenen Vater verstoßen zu werden, nur weil du zur Welt kommen solltest!"

"Und was bitte, kann ICH dafür?!"

"Sie haben mich wegen dir abgeschoben wie ein altes Haustier!"

Ist da jemand? (ASDS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt