Kapitel Vierzehn ✔

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"Du Ines?" "Ja Jana?"

"Ich würde später gerne zu einer Freundin von mir. Wahrscheinlich übernachte ich auch."

Was für eine Lüge. Ich wollte nur nicht, dass sie so früh morgen kam.

"Okay und wann soll ich dann morgen kommen?" "Ich denke so gegen Eins."

"Okay. Ich denke auch dass das bald geklärt ist mit dem Sorgerecht. Herr Funke und Herr Richter müssen nur noch die Dokumente unterschreiben."

Ich stutzte. Zwei? Okay... "Ja ich geh dann auch gleich." Ich ging die Treppe hoch und tat so als würde ich Sachen packen. Dann ging ich wieder runter.

"Okay, wenn du gleich gehst, verabschiede ich mich schon mal." Ines umarmte mich kurz und ging dann. Ich wartete 10 Minuten, dann nahm ich mir meine Jacke, mein Handy, meinen Schlüssel und verließ das Haus.


Um viertel vor Vier kam ich bei der WG an. Paula hatte mir erklärt, dass sie mit Alex und Maya in der Wohnung nebenan wohnten aber sie immer abwechselnd je nach Schicht auf Maya aufpassten. Und da es bei ihnen keinen Garten gab, war Maya eh die meisten Nachmittage bei der WG.

Ich hörte Geräusche aus dem Garten und ging um das Haus rum. Maya spielte mit Alex und Franco Fußball aber als sie mich sah, ließ sie die beiden einfach stehen und kam auf mich zu.

"Schau mal Jana." Sie zeigte mir stolz ihren linken Arm. Auf dem klebten zwei Pflaster mit Prinzessinnen drauf.

" Und? Hat es so weh getan wie du dachtest?"

"Naja. Es ging. Ich habe an das Eis gedacht und Mamas Hand zerquetscht und dann ging das." Ich musste grinsen.

"Hast du dein Eis denn bekommen?" Sie nickte wild.

"Vanille mit ganz viel Sahne. Das war so lecker das mir danach schon wieder schlecht war. Aber das war schnell vorbei."

"Na dann." Ich schaute zu den anderen und die grinsten nur.


"Komm wir spielen was."

"Jetzt lass Jana doch erst mal ankommen Maya. Willst du was trinken?" fragte mich Stephan. "Ja. Wasser wäre nicht schlecht." Ich ging an den Tisch und Maya ging ins Haus. Paula kam zu mir.

"Ohne dich wäre das heute Mittag nicht so einfach gewesen. Danke nochmal."

"Schon gut. Ich war früher genauso. Geht es deiner Hand gut?" fragte ich grinsend. "Dieses Kind hat mehr Kraft als man ihr ansieht. War schon heftig. Aber besser als mir ihr gemeckert anzuhören. Das kann sie nämlich noch viel besser."

Maya kam zurück. Mit einem Topf und einem Kochlöffel?

"Wir spielen Blinde Kuh." "Oh nein. Du kannst viel mit mir machen aber nicht das. Da bin ich doch viel zu groß dafür." "Bitte Jana! Du musst auch nicht die Kuh sein."

"Aber nur wenn du mich mit dem Ding da nicht verprügelst." "Ich doch nicht." "Und auch sonst niemanden."

"Jahja!" Ich sah sie forschend an. "Ich merke, wenn du schummelst!"

Maya grinste und gab mir den Topf. Dann verband sie sich die Augen und drehte sich ein paar Mal im Kreis. Ich grinste und stellte den Topf vor einen Strauch. Maya war auf die Knie gegangen und klopfte los.

"Also da wo du grade bist ist es ziemlich kalt. So ähnlich wie der Nordpol." Maya änderte die Richtung und kam auf mich zu. Aber dann drehte sie nochmal ab.

"Kalt. Noch kälter. Langsam kommst du am Südpol an." Maya machte eine 360 Grad Drehung und kam wieder auf mich zu. "Aha. Wärmer, wärmer...Ja so langsam kommst du in die Wüste." Ich wich Maya aus und sie erreichte den Topf. Wild klopfte sie darauf rum und nahm sich die Augen binde ab. "Maya den Topf solltest du eigentlich auch ganz lassen."

"Nochmal!" "Für deine sieben Jahre bist du noch ganz schön verspielt." "Nö. Ich lebe meine Kindheit."


Beim fünften Durchgang war ich schon ziemlich unachtsam.

"Wollt ihr nicht auch mal was essen? Maya?", rief Franco uns zu. "Nö!", rief Maya während sie weitersuchte.

"Und du Jana? Hast du Hunger?" Ich drehte mich von Maya weg. "Ja ich hätte mal Hunger. Aber wir sind auch gleich fertig."

"Pass auf!", rief Paul, doch es war zu spät. Maya war vor mir und schon knallte der Kochlöffel an mein Schienbein. Ich verzog das Gesicht, griff aber schnell nach dem Kochlöffel denn Maya dachte wohl ich sei irgendein Hindernis.

"Wo nimmst du deine Kraft her?"

Maya nahm sich die Augenbinde wieder ab.

"Habe ich dich getroffen?" "Ja Mann. Und du hast Kraft wie ein Esel."

Alex war neben mir aufgetaucht.

"Maya. Ab zu Mama!" Maya zog schmollend ab.

"Gehts?" Ich nickte.

"Es ist nicht ihre Schuld. Ich habe ja nicht aufgepasst." "Trotzdem."

Ich ging mit Alex zum Tisch und setzte mich auf einen Stuhl. Dann zog ich meine Hose ein Stück hoch. Es war etwas rot und dick.

"Das gibt einen schönen blauen Fleck."

Ist da jemand? (ASDS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt