Kapitel Fünfundachtzig ✔️

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Die Tage vergingen schneller als ich gedacht hätte und am Mittwochmittag beschloss ich zu backen bis sie alle wieder kamen. Ich war nämlich ausnahmsweise mal alleine zuhause. Ich suchte mir ein Backbuch. Nach lamgem kramen im Schrank fand ich auch endlich eins.

Ich fing an zu backen und ging völlig in mich. Summte Lieder von Taylor Swift vor mich hin und versank total.

"Jana!" "Hm?"

Ich blickte auf. Phil stand vor mir.

"Was machst du da?"

„Ich mach Muffins. Und Kuchen."

Phil schüttelte den Kopf.

"Du solltest dich schonen und nicht die Küche auf den Kopf stellen." "Mir geht's bestens und so hab ich wenigstens mal den Kopf frei bekommen. Und wie war die Arbeit?"

Ich versuchte, schnell von mir abzulenken und es klappte.

"Jede Menge kollabierte junge Leute. Es sind 34 Grad draußen und die Leute verstehen es nicht dass sie viel trinken müssen." Er drehte sich zu mir um. "Hast du heute schon genug getrunken?"

Ich überlegte wohl zu lange denn Phil schaute mich böse an.

"Jaja ich trink ja schon was."

Ich nahm mir eine 0,5 Liter Flasche Wasser und leerte sie mit wenigen Schlücken. "Zufrieden?" Phil grummelte nur irgendwas von "Jaja." und "Bin im Garten."

Ich zuckte mit den Schultern und schaute nach meinen Muffins.

"Wann kommen Mama und Papa endlich?!"

Maya zappelte auf ihrem Stuhl rum.

"Wenn du deinen Muffin gegessen hast.", sagte ich. "Und hör bitte auf rumzuzappeln. Du machst mich ganz nervös."

Ich schob Mayas Stuhl wieder an den Tisch ran. Es hatten heute alle Frühschicht gehabt, da sie alle den Nachmittag zuhause mit Maya und mir verbringen wollten.

"Ich hab aber kein Hunger mehr."

Ich seufzte. Kinder waren anstrengend.

"Hast du Hausaufgaben auf?" "Nein.", sagte Maya schnell. "Zeigen." "Och Jana. Du bist noch schlimmer wie Mama." "Los Maya. Bildung ist wichtig."

Maya stand auf um ihren Schulranzen zu holen.

"Bin ich wirklich schon so wie Paula?", fragte ich.

"Nein bist du nicht. Paula ist etwas schlimmer."

Maya kam mit ihrem Schulranzen und gab mir ihr Hausaufgabenheft. Dann setze sie sich trotzig hin. Ich schlug das Heft auf. In der aktuellen Woche stand ein Vermerk der Lehrerin.

Sehr geehrte Frau Martinson,
Maya hat heute in der Pause ein Mädchen mit Rindenmulch beworfen und sie als Mülleimer bezeichnet. Bitte reden sie mit ihrer Tochter über dieses nicht angebrachte Verhalten. Mit freundlichen Grüßen.

"Maya? Du hast ein Mädchen mit Rindenmulch abgeworfen und sie als Mülleimer bezeichnet?"

Ich schaute die Erwachsenen an.

"Die hat angefangen! Die hat gesagt ich wäre dumm und würde nie so schlau und toll sein wie du." Ich zog eine Augenbraue hoch. "Woher kennt die mich denn?" "Sie hat dich reiten sehen bei Juliane.", nuschelte Maya.

Ich nickte.

"Aber du musst gar nicht so sein wie ich. Ich bin nämlich weder schlau noch toll..." "Doch! Du weißt immer eine passende Antwort, kannst perfekt reiten und triffst immer die richtigen Entscheidungen. Ich will auch so sein!" "Also ich treffe weder richtige Entscheidungen, noch kann ich perfekt reiten. Sonst hätte ich wohl kaum einen Reitunfall gehabt oder? Du musst nicht so sein wie ich, jeder Mensch ist einzigartig. Aber man wirft keine anderen Leute mit Rindenmulch ab oder beleidigt sie als Mülleimer."

"Aber die ärgert mich jedenTag. Sie ist blöd und denkt sie ist was besseres weil sie schon in der dritten ist." "Ignorier sie doch das nächste mal einfach. Dann wird der das bestimmt langweilig. Und wenn nicht hol ich dich mal von der Schule an und dann zeigst du mir die mal."

Maya blickte mich an.

"Versprochen?" "Versprochen."

Ist da jemand? (ASDS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt