Kapitel Fünfundneunzig ✔️

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"Mein Gott Jana."

Luke zog mich in eine enge Umarmung während Frederik den "Ton" beim EKG ausschaltete. Dann ließ mich Luke los.

"Mach das nie wieder!" "Was denn?"

Ich sah alle fragend an während Steffi die Elektrode wieder befestigte.

"Erinnerst du dich nicht daran?", fragte Frederik. Ich überlegte. Dann fiel es mir ein.

"Das Feuer....Wo ist Maya?" "Maya geht es blendend. Derselbe kleine Feger wie sonst auch.", sagte Phil.

Ich schüttelte nachdenklich den Kopf.

"Es ging so schnell. Ich bin mit Maya eingeschlafen und dann war überall Feuer. Maya ist unter den Brettern rausgekommen aber ich war zu groß...." "Es hat einen Kabelbrand gegeben. Und natürlich genau dann wenn du drinnen bist. Es scheint du ziehst das Unglück magisch an." sagte Phil verzweifelt.

Ich sank in mein Kissen zurück und seufzte.

"Wie fühlst du dich denn Jana?", kam nun Frederik zum Wort. " Es geht. Verdammt müde und kraftlos aber sonst geht's." "Besser als erwartet auf jeden Fall."

Frederik schaute auf einen Zettel in der Krankenakte.

"Du hattest eine schwere Rauchvergiftung, vier mal ist der Kreislauf zusammengebrochen und einen Krampfanfall hattest du auch. Du warst sechs Stunden in der Druckkammer, was deutlichen Erfolg gezeigt hat." "Ich war wo?", fragte ich schläfrig. "Das ist dass der Stickstoff schneller aus deinem Blut gelangt.", meinte Frederik. "Hmm..."

Ich wollte eigentlich noch was sagen aber ich war viel zu müde und schaffte es auch gar nicht die Augen offen zu halten.

Luke's Sicht
Jana war wieder eingeschlafen.

"Wir lassen sie schlafen. Es war sehr anstrengend für ihren Körper.", meinte Frederik und verließ das Zimmer.

Ich blickte Jana besorgt an.

"Na komm Luke, geh nachhause, hier kannst du eh nichts tun."

Phil war hinter mich getreten. Ich nickte, stand auf und gab Jana noch einen Kuss. Dann ging ich hinter Phil aus dem Zimmer.

"Du Phil?" "Ja?" "Mein Chef hat mich heute Mittag angerufen. Ich muss nochmal weg fahren." "Schon wieder Luke?" "Ich weiß ja, aber was soll ich denn machen? Diesesmal sind es auch nur drei Tage."

Phil betrachtete mich. Dann nickte er.

"Ok. Geh, wenn sie fragt sag ich's ihr."

Als ich nachhause kam, war es bereits halb sechs. Ich holte meine Tasche aus dem Schrank und fing an, Klamotten und das nötige Zeug für meine Reise zu suchen. Jana ging mir dabei nicht aus dem Kopf. Systematisch schmiss ich alles in die Tasche als mein Telefon sich meldete. Ich drehte mich um. Wo war das Ding bloß? Ich schaute mich um. Es bimelte wieder. Ich ging auf meine Jacke zu. Ich zog es aus der Tasche und sah darauf. Martin, mein Chef hatte mir geschrieben.

Servus Luke, dein Flug geht heut Abend um 8, die Flugtickets liegen im Briefkasten. Dabei ist auch ein Dokument, da steht die Adresse der Firma drauf, in der deine Fortbildung stattfindet. Ich wünsch dir viel Spaß.

Ich seufzte und nahm meinen Haustürschlüssel. Martin liebte es, mich auf Fortbildungen zu schicken da ich, laut seiner Ansicht, der beste Mitarbeiter seiner Firma war und ich wohlmöglich irgendwann mal die Firma leiten sollte. Im Briefkasten befand sich das Besagte. Ich nahm es und sah auf die Uhr. Ich musste mich wirklich beeilen.

Ich ging zurück ins Schlafzimmer und schloss die Tasche. Dann sah ich etwas unter dem Bett raus ragen. Ich bückte ich und zog ein Kleidungsstück darunter hervor. Es war Jana's Cardigan, den sie bei mir wohl vergessen hatte. Ich roch daran. Es roch so sehr nach ihr, dass mir wieder mal schmerzlich bewusst wurde, wie sehr ich sie eigentlich liebte.

Ist da jemand? (ASDS)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt