|12| Anruf von Unbekannt

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Adrien lehnte sich zurück, wir schnallten uns an und das Taxi fuhr los. Meinen Blick wandte ich Adrien zu, zog die Wasserflasche aus dem Rucksack und legte die Pflasterpackung zwischen meine Beine. Dann griff ich nach seiner rechten Hand, die mit dem Schnitt, und legte diese sanft auf meinen Schoß. Verwundert sah Adrien mich an, doch ich griff nur nach einer Taschentücherpackung, die ebenfalls in dem Rucksack war. Ich zog eines der Taschentücher hervor, machte etwas Wasser drauf, griff nach Adriens Hand und tupfte sanft auf die Wunde. Ein Zischen entfuhr Adrien, da er nicht damit gerechnet hatte. „Tut mir Leid", entschuldigte ich mich leise und sah zu ihm hoch. „Was machst du da?", fragte er mit gerunzelter Stirn und ich erwiderte: „Die Wunde sauber" Kurz nickte er und ich sah wieder zu seiner Hand. Dann begann ich wieder seine Wunde zu säubern.

Als ich fertig war, stopfte ich das Taschentuch in meine Hosentasche und holte ein Pflaster aus der Packung. Die Wunde hatte wieder etwas angefangen zu bluten und deshalb klebte ich schnell ein Pflaster drauf.
Das selbe tat ich auch bei dem Schnitt auf Adriens Wange und als ich fertig war, packte ich zufrieden die Utensilien für meine "Operation" in den Rucksack und lehnte mich gegen Adrien. Sofort legte er einen Arm um mich, murmelte ein "Danke" gegen meinen Hinterkopf und ich schmiegte mich noch näher an ihn.

Mein Blick wanderte durch die getönte Taxischeibe nach draußen. Auf einer Turmuhr sah ich, dass es etwa halb eins, nachmittags, war. Dann beobachtete ich die Menschen auf den Straßen. Eine blonde Frau, die versuchte ihren kleines Sohn, der gerade einen Trotzanfall hatte, mit sich zu ziehen, ein Pärchen, dass sich stritt, eine ältere Frau die einsam auf einer Parkbank saß, ein kleines, weinendes, braunhaariges Mädchen, dass hingefallen war und eine hochschwangere rothaarige Frau, die mit ihrem braunhaarigen Mann, Hand in Hand den Gehweg entlang ging. Die Beiden verfolgte ich am längsten mit meinem Blick und stellte mir unbewusst vor, dass es Adrien und ich waren. Ich liebte Babys und ich wollte schon immer welche haben. Als Kind hatte ich immer mit Puppen gespielt...
Einige der Puppen hatte ich sogar immer noch. Von manchen Dingen konnte man sich einfach nicht trennen!

Nach einiger Zeit, ich hatte kein Zeitgefühl, hielt das Taxi an einer Straßenseite und ich sah auf. Da ich auf der rechten Seite des Taxis saß, war der Straßenrand auf meiner Seite und so konnte ich auch das Haus, vor dem wir standen, sehen. Es war ein relativ hohes Haus, eigentlich war es ein Hotel. Es war definitiv hübsch, doch nicht zu hübsch, sodass ich mir wenig Sorgen um den Preis machte. Adrien und ich stiegen aus und ich sah extra nicht hin, als Adrien bezahlte. Da ich jegliches Gefühl für den Wochentag verloren hatte, fragte ich Adrien, als wir in das Hotel hinein gingen: „Was für ein Wochentag haben wir?" Schmunzelnd sah Adrien zu mir hinunter. „Freitag", antwortete er und ich nickte. Wir gingen zur Rezeption, wo eine ältere Frau saß. Adrien regelte alles, während ich nur dumm daneben stand. Gott sei dank war noch ein Zimmer frei und so wurden uns kurz darauf zwei elektronische Zimmerkarten für ein Zimmer gegeben. Als wir zur Treppe ging, sah ich noch den wissenden Blick in den Augen der Frau. Als ich verstand, was sie dachte, legte sich ein Rotschimmer auf meine Wangen.
Freitag war ein sehr, sehr verdächtiger Tag um zu Zweit für das Wochenende in ein Hotel zu kommen. Während wir zu unserem Zimmer gingen, verstärkte sich der Rotton auf meinen Wangen nur noch mehr.

In unserem Zimmer angekommen, sah ich mich um. Das Zimmer war in einem strahlenden Weiß gestrichen und es gab ein weißbezogenes Ehebett. Gegenüber war ein Fernseher an die Wand angebracht und geradeaus durch war ein großes Fenster nach draußen. Kurz hinter der Tür, durch die wir hinein gekommen waren, war eine weitere Tür, von der ich vermutete, dass sie zum Bad führte.
„Warum so rot, Prinzessin?", fragte Adrien und ging, immer noch meine Hand haltend, zum Bett hinüber und ließ sich mit einem Seufzer drauf plumpsen. Während ich ihm folgte, erwiderte ich: „Weil die Frau an der Rezeption etwas falsches von uns gedacht hat." Dabei sah ich ihn nicht an und wurde nur noch röter. Adrien schwieg eine Weile, da er es offensichtlich noch nicht geschallt hatte, doch dann begann er zu lachen. „Sicher, dass das so falsch war?", fragte er grinsend und ich sah zu ihm. Nun begann ich auch zu lachen und ging zu ihm auf das Bett, auf ihn rauf und grinste zu ihm runter. „Nein... Sicher bin ich mir nicht.", grinste ich und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen...

❧❉❦Because you are my everything❦❉❧ #2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt