|19| Dämonen der Vergangenheit

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Adrien's/Chat Noir's POV:

Mari schloss die Augen und kurz darauf merkte ich, dass sie eingeschlafen war. Ich hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und ging zurück zu dem Sessel auf dem ich gesessen hatte. Mari hatte einen Kopfverband, da sie einige Platzwunden am Kopf hatte und außerdem hatte sie eine leichte Gehirnerschütterung. Ihr linker Arm war gebrochen und sie hatte schwere Prellungen an der restlichen linken Hälfte ihres Körpers. Einige Rippen auf der linken Seite waren gebrochen, doch es war nichts gefährliches.
Ein Seufzen entfuhr mir, denn ich musste an die Ereignisse vor etwa einem halben Jahr denken.
Schon wieder lag sie völlig hilflos, zerbrechlich und mit zahlreichen Knochenbrüchen im Krankenhaus, da ich es nicht geschafft hatte sie zu beschützen.
„Adrien...", meinte eine Stimme von meiner Schulter und ein Gähnen folgte. „Auch aufgewacht?", fragte ich und Plagg flog von meiner Schulter. „Ich rieche, dass du keinen Camembert bei die hast.", beschwerte sich der schwarze Kwami sofort und ich seufzte. „Schon gut, ich geh' ja schon welchen holen.", meinte ich und stand auf. Zufrieden ließ sich die Nervensäge auf meinem Kopf nieder und wir verließen den Raum. „Ist deine Prinzessin schon aufgewacht?", fragte Plagg, als wir durch die langen, weißen Gänge des Krankenhauses gingen. „Ja, kurz bevor du aufgewacht bist. Sie ist aber gleich wieder eingeschlafen", antwortete ich ihm und betrat durch eine Glastür die Cafeteria. Plagg verschwand in meinem Pullover und ich ging zur Theke. Auch wenn ich es nicht zu Hoffen gewagt hatte, gab es hier tatsächlich Camembert. Ich kaufte einige Packungen und wollte mich gerade wieder zurück zu Marid Zimmer begeben, als mein Handy klingelte. Mit gerunzelter Stirn zog ich es hervor und ging ran. „Ja hallo?", meinte ich und eine männliche Stimme antwortete: „Hallo Chat Noir, wir brauchen sie hier auf dem Polizeipräsidium. Es gibt Probleme bei der Identifizierung des Gefangen. Er weigert sich, sich zu identifizieren und sagt, dass er nur etwas verrät, wenn Sie dabei sind." Ich seufzte leise, erwiderte aber, dass ich auf dem Weg war.

Plaggs Gejammer ignorierend, verwandelte ich mich und machte mich auf den Weg zum Polizeipräsidium. Dort angekommen verwandelte ich mich zurück und ging hinein. Kurz nannte ich mein Anliegen und wurde in einen Raum gebracht. Der Raum, in den ich gebracht wurde, war klein und die Wände waren weiß gestrichen. Es gab ein kleines Fenster durch die etwas graues Licht von außen strahlte.
Eigentlich wollte ich das hier so schnell wie möglich hinter mich bringen und zurück zu Mari.
„Ah Hallo Monsieur Agreste.", lächelte einer der Polizisten. „Meine Kollegin hat bereits gesagt, dass sie Chat Noir sind. Nun, der Gefangene ist hinter dieser Tür.", meinte der Polizist und nickte zu einer Tür. Der Polizist trug eine normale Uniform und hatte kurze, braune Haare. Sein Gesicht war freundlich und ich lächelte etwas. Der Polizist ging mir voran durch die Tür in einen größeren Raum. Dieser war um einiges heller und hinter einer Glaswand saß in Handschellen auf einem Stuhl sitzend der Chef der Gang. Ich war mir tot sicher, dass es sich um den Chef handelte, denn seine Art verriet, dass er sich von nichts und niemanden etwas sagen ließ.
Der Raum war ebenfalls weiß gestrichen und ein großes Fenster an der Decke brachte mehr Licht in den Raum. Hinter uns standen zwei bewaffnete Beamten und sagen uns ausdruckslos an.
Mein Blick wanderte zu dem schwarzhaarigen Chef der Gang, welcher nun aufsah. Sein Gesicht war vernarbt und seine Augen widerspiegelten den Wahnsinn in seinem Kopf. Trotzdem kam er mir seltsam bekannt vor, doch ich hatte keine Ahnung wo her.
Die dunklen Augen H's musterten mich schnell und plötzlich formten sich seine Lippen zu einem spöttischen Grinsen. Dass ihm einige Zähne fehlten ließ es nur noch ekelhafter wirken.
„Agreste...", lachte er und es schien ihn tatsächlich zu amüsieren. Dann beruhigte er sich wieder ein bisschen und durchbohrte mich mit seinem Blick. „Und ich deduziere aus deiner Anwesenheit, dass du auch Chat Noir bist", fügte er hinzu und nickte etwas. Erneut begann er spöttisch zu lachen während ich die Augenbraue hochzog. „Was für eine Ironie...", lachte er und krümmte sie fast vor Lachen. „Dass es nach all der Zeit du bist, der mich der Polizei ausliefert." Verwirrt sah ich ihn an und sein irres Lachen verstummte. „Erkennst du mich nicht?", fragte er leicht enttäuscht, doch in diesem Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „Harri..." (Aussprache: ›Arri‹), stieß ich hervor und er grinste zufrieden. Harri  war der sieben Jahre ältere Bruder eines Kindheitsfreunds von mir. Harri hatte schon immer einen Hang zur Kriminalität und sein Bruder Sylvain ist damals spurlos verschwunden. Damals waren Sylvain und ich sechs Jahre alt und mein Vater und ich waren umgezogen, damit ich Sylvain endlich vergaß. Sylvain war nie wieder aufgetaucht und wurde irgendwann von der Polizei für tot erklärt, doch seine Leiche wurde nie gefunden. Jetzt baute sich in mir ein böser Verdacht auf.

„Was hast du mit Sylvain angestellt?!", fauchte ich doch Harri grinste zufrieden. „Um die Ecke gebracht...", lächelte er und kein Anzeichen der Reue war in seinem Gesicht zu erkennen. Geschockt starrte ich ihn an. „Du hast was?", stieß ich hervor und fragte dann: „A-aber wieso?!" Harri zuckte mit den Schultern. „Hat mich halt genervt...", erwiderte er und gähnte. „Sind wir dann fertig?", fragte er und ich sah zu einem der Polizisten. „Sein Name ist Harri Marchand, Mörder von seinem kleinen Bruder Sylvain Marchand im Alter von 13 Jahren.
Jetzt wo Sie den Chef der Gruppe haben, sollte es kaum ein Problem sein, die Mitglieder zu finden.", meinte ich kurz angebunden und der Polizist nickte. Ich wandte meinen Kopf wieder zu Harry. „Wo sind die Mädchen, die du und deine Gang entführt haben?", fauchte ich und Harri erwiderte gelangweilt: „Tot. Verbrannt... Alle samt. Wir haben dafür Geld kassiert" „Sehr schön, noch irgendetwas?", fragte ich den Polizisten, doch dieser schüttelte den Kopf. „Nein, das wäre alles. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich würde Sie und ihre Freundin trotzdem bitten, vor Gericht gegen Monsieur Marchand auszusagen.", erklärte der Polizist schnell und ich nickte. „Selbstverständlich.", meinte ich und eine Weile war es still. „Auf Wiedersehen!", sagte ich dann und verließ den Raum, doch ich hörte noch wie Harri mir ein verrücktes Auf Wiedersehen hinterher rief.
Schweigend verließ ich das Polizeipräsidium und machte mich, meinen Gedanken nachhängend, auf den Weg ins Krankenhaus.
Wenigstens ist die Aufregung jetzt vorbei., dachte ich, doch mir war nicht bewusst, dass gut eine Woche später schon die nächste Aufregung losging...

Doch was immer auch kommen mag, ich würde da sein für Marinette. Ich würde sie nie im Stich lassen.

❧❉❦Weil du Alles für mich bist❦❉❧

❧❉❦Because you are my everything❦❉❧

Ende, meine Lieben.
Das ist das Ende des Zweiten Buchs bzw. des zweiten Streichs, doch wie bekannt, folgt nach dem Epilog der Dritte sogleich.
Ich muss zugeben, dass ich an meinen Reimfähigkeiten noch etwas arbeiten muss. 😂
Ich wünsche euch schöne Ferien, einen schönen vierten Advent und ein frohes Weihnachtsfest! 🎄 Ich hoffe ihr habt einen fleißigen Weihnachtsmann!
Vergesst nicht schon mal beim Anfang des dritten Teils reinzuschauen, damit ihr nichts verpasst!❤️
Außerdem ist meine erste jemals geschriebene FanFiction hier! Sie ist zu Drachenzähmen leicht gemacht!

⭐️Danke für alle Votes und Kommentare! Ihr seid genial!⭐️

❧❉❦Because you are my everything❦❉❧ #2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt