|18| Dunkelheit

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„Und ich glaube kaum, dass meine Mutter dafür bezahlen musste, denn sie ist in Lhasa", grinste ich mit leicht schief gelegtem Kopf. Der Mann musterte mich eine Weile und nahm dann ganz beiläufig das Messer vom Tisch. „War die Süße zu feige, um sich ihrem Schicksal zustellen?", fragte er und ging auf mich zu. „Keineswegs. Ich war nur nicht sehr begeistert von der Idee, sie dir zu überlassen.", grinste ich und wartete, dass er bei mir ankam. „Die Mutter von ihr musste dafür bezahlen! Und sie wird dir die Schuld geben!", grinste er doch ich schüttelte den Kopf: „Ihre Eltern sind in ihrem Haus und du hast sie nicht in ihrer Gewalt." „Nun, dann muss ich wohl dich auslöschen!", knurrte er dann und richtete die Spitze des Messers auf mich. Er stand etwa zwei Meter von mir entfernt und ich grinste: „Versuch's doch!" Schon stürmte er auf mich zu, doch ich wich geschickt aus. Blitzschnell rannte ich zu dem Tisch hinüber auf dem die Kerze stand. „Feigling!", brüllte der Typ, doch ich hörte nicht auf ihn und stieß die Kerze um. Die Kerze erlosch und es war stockfinster im Raum. Stockfinster für ihn, nicht für mich. Ich sah wie er orientierungslos durch den Raum tappte und langsam, bedacht darauf kein Geräusch zu machen, ging ich auf ihn zu. Plötzlich trat ich gegen einen Stein und ein dumpfes Geräusch ertönte. Der Typ fuhr herum, während ich einen Satz rückwärts machte. Dann schlug ich einen Bogen und kam von der anderen Seite. Problemlos schlug ich ihm das Messer aus der Hand. "Game over, Freundchen!", lachte ich und drehte seine Hände auf den Rücken. Er versuchte sich zu wehren und fluchte vor sich hin, doch beides war erfolglos. Ich drückte ihn zu der Tür, durch die ich herein gekommen war und verließ das Gebäude.

Draußen drehte ich ihn gegen die Wand und hielt ihn nur noch mit einer Hand fest. Doch er machte gar keine Anstalten sich zu wehren. Mit meinem Stab rief ich die Polizei und kurze Zeit später hielten zwei Polizeiwagen mit Blaulicht bei uns und übernahmen den Chef der Gang. "Vielen Dank, Chat Noir", meinte einer der Polizisten und ich nickte. "Kein Problem.", lächelte ich und der Polizist erwiderte dann: "Wir würden Sie bitten vor Gericht gegen ihn auszusagen." Sofort nickte ich und antwortete: "Ich mache es, sobald meine Freundin aus dem Krankenhaus entlassen ist, denn sie hat einige Dinge zu sagen." Der Polizist nickte: "Selbstverständlich." Dann wandte er sich ab und auch ich machte mich auf in Richtung Krankenhaus.

Marinette's POV:

Dunkelheit. Das war alles was ich sah. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war und was passiert war. Was für ein Tag war, wusste ich ebenfalls nicht. Vergeblich versuchte ich meine Augen zu öffnen.
Auch als ich versuchte einen Ton von mir zu geben, versagte mein Körper. Kein einziges Körperteil konnte ich rühren, und Panik stieg in mir auf. Doch mit der Panik kamen auch Schmerzen. Meine komplette linke Hälfte tat höllisch weh und ich wünschte mir die Ohnmacht zurück. In diesem Moment gelang es mir die Augen aufzureißen.

Gleißendes Licht blendete mich und sofort kniff ich die Augen wieder zusammen. Als meine Augen sich an die Helligkeit gewöhnt hatten, konnte ich den Raum um mich ausmachen. Eine weiße Decke mit weißen Wänden. Rechts war eine Ecke wovon vermutlich ein kleiner Gang zur Tür ging. Zu meiner Linken konnte ich aus den Augenwinkeln ein Fenster ausmachen und ein Sessel, auf dem jemand saß. Bei näherem hinsehen, konnte ich die wuscheligen, blonden Haare erkennen. Selbstverständlich war es Adrien und er trug einen dunkelblauen Pullover. Er schien zu schlafen und so sah ich erneut zum Fenster. Es schien die Sonne und vor dem Fenster stand ein großer Baum. Erst als ich an mir herunter sah, und die Geräte sah, an die ich angeschlossen war, begriff ich, dass ich im Krankenhaus war. Sofort brach Panik in mir aus, da ich komplett planlos war, wieso. Ich hörte wie ein Gerät, dass neben mir war zu Piepen begann. Adrien zuckte hoch und ich sah ihn an. Auf seiner Schulter saß ein schlafender Plagg. Adrien kam zu mir und sah mir in die Augen. "Mari? Kannst du mich hören?", fragte er und ich versuchte zu nicken, doch erfolglos. Ich blinzelte einmal bedeutungsvoll und hoffte, dass er es verstand. Offensichtlich hat er es, denn er lächelte etwas. "Bin ich froh, dass du endlich wach bist", lächelte er und strich mir sanft über die Wange. Meine Lippen formten sich unter starken Bemühungen zu einem schwachen Lächeln.
Ich wünschte, ich könnte ihn fragen, was passiert war.
In diesem Moment hörte ich eine Tür auf und zu gehen, und sowohl Adrien als auch ich sahen auf. Eine junge Krankenschwester betrat den Raum und sah mich an. „Oh, du bist wach", lächelte sie und kam zu mir herüber. Ich schwieg und sah sie an. „Können Sie mich hören?", fragte sie und ich blinzelte sie bedeutungsvoll an. „Sehr schön. Okay, damit ich besser über Ihren Zustand bescheid weiß, werde ich Ihnen ein paar Fragen stellen. Ja heißt zwei Mal blinzeln und Nein heißt einmal blinzeln. Verstanden?", meinte sie und ich blinzelte zwei Mal hintereinander bedeutungsvoll. „Gut. Erstmal, haben Sie Schmerzen?", fragte sie und ich blinzelte zweimal. „Können Sie sich irgendwie bewegen?", meinte sie und ich blinzelte einmal. Sie nickte. „Sie werden nachher nochmal gründlich untersucht, Schmerzmittel bekommen und es ist noch Besuch da", lächelte sie und ich sah hilfesuchend zu Adrien. Er lächelte beruhigend und meinte an die Krankenschwester gewandt: „Ich denke, dass Marinette noch etwas Ruhe brauch, aber dann den Besuch empfangen wird." Dankend sah ich Adrien an und sah dann zu der Krankenschwester. „In Ordnung. Falls Sie irgendetwas brauchen, rufen Sie mich", lächelte sie, sah dabei aber eher Adrien an. Dann verließ sie den Raum, doch mir entging nicht das strahlende Lächeln, welches sie Adrien zu warf.
Tatsächlich gelang es mir ein halb belustigtes und halb ärgerliches Schnauben hervor zu bringen, was sich aber mehr nach einem Krächzen anhörte.
Adrien sah mich verwirrt an und ich ließ meinen Blick zwischen ihm und der Tür hin und her wandern. Doch er verstand nicht und lachte: „Du musst dich schon klarer ausdrücken, M'Lady." Ich sah ihn mit dem "Dein-Ernst?!"-Blick an und schloss dann die Augen.
Nur wage erinnerte ich mich an die Sekunden im Krankenwagen, als ich aufgewacht war und Adrien mir versichert hatte, dass es meinen Eltern gut ging. Ich merkte gar nicht wie ich in Gedanken versunken, einschlief.

Ein Preview zu dem dritten Teil ist schon da! Schaut vorbei, sodass ihr den Anfang des dritten Bands nicht verpasst!❤️ Außerdem ist die erste FanFiction, die ich jemals geschrieben habe (zu Drachenzähmen leicht gemacht) jetzt auch hier!

Euch einen schönen dritten Advent!

⭐️Danke für Votes und Kommentare⭐️

❧❉❦Because you are my everything❦❉❧ #2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt