|09| „Lauf Marinette!"

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Zwei Tage später weckte Adrien mich sanft aus meinem Schlaf. „Nein... Lass mich!", murmelte ich verschlafen und kuschelte mich wieder ins Kissen. Gestern hatte ich es wieder geschafft, dass Adrien eingeschlafen war, doch als Adrien dann aufgewacht war, fand er das nicht so witzig...
„Mari, wach auf! Wir wollen los!", meinte Adrien und zog mir die Decke weg. Stöhnend richtete ich mich auf und seufzte: „Bin schon wach!" Gähnend stand ich auf und warf Adrien einen bösen Blick zu. „Ich will hier nicht weg!", murrte ich, doch Adrien seufzte: „Es ist besser so. Wir können ja wieder herkommen, wenn dieser Albtraum vorbei ist." Kurz nickte, zog mich an und ging dann in die Küche. Dort aß ich kurz etwas und ging dann ins Wohnzimmer, wo Adrien, der sich schon in Chat Noir verwandelt hatte, schon auf mich wartete.

Tikki saß auf Adriens Schultern und flog dann zu mir. Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht und dann nickte sie. „Tikki, Spots On!", rief ich und blitzschnell vollzog sich die Verwandlung. Als ich fertig war, sah ich zu Adrien, der tonlos zur Tür hinüber ging, und diese öffnete. Ich folgte ihm und warf einen Blick nach draußen. Es dämmerte noch, war aber schon relativ hell draußen, da der liegende Schnee die Helligkeit reflektierte. Auch wenn nicht viel Schnee lag, da wir im Wald waren, konnte man genug sehen. Das Haus, in dem wir letzten Tage verbracht hatten, stand auf einer kleinen Lichtung in einem Kreis aus Kiefern oder anderen Nadelbäumen. Dahinter erstreckte sich ein Mischwald, wovon man kein Ende entdecken konnte.

Adrien trat einen Schritt aus der Tür hinaus und sah sich aufmerksam um. Dann ging er auf die Lichtung und ich folgte ihm. Der Schnee knirschte unter unseren Füßen und wir hinterließen, etwa einen Zentimeter tiefe, Fußabdrücke. Zielstrebig ging er um das Haus herum, während ich ihm einfach wie ein Hund auf Schritt und Tritt folgte. Hinter dem Haus befand sich ein Feldweg, der so schmal war, dass gerade mal so ein kleines Auto dort entlang fahren konnte. Adrien sah zu mir, lächelte etwas und streckte dann seine Hand aus. Ohne zu zögern griff ich danach und unsere Finger verschränkten sich miteinander. „Auf geht's, M'Lady!", lächelte er entschlossen und ich nickte: „Auf geht's, Kätzchen!" Exakt im gleichen Moment setzten wir uns in Bewegung und beschleunigten unsere Schritte. Aus dem schnellen Gehen, wurde ein langsames Laufen und ging dann in ein flottes Joggen über. Dieses Tempo behielten wir bei und liefen dann den Feldweg entlang.
Nach einigen Minuten begann es zuschneien, doch nur so wenig, dass unsere Sicht nur etwas gestört wurde.
Mit dem unguten Gefühl, dass uns jemand verfolgte, warf ich einen Blick über meine Schulter auf Adriens und meine Fußspuren. „Adrien, was ist mit unseren Fußspuren?!", fragte ich, mit einem besorgteren Unterton in der Stimme als gewollt. Adrien warf ebenfalls einen Blick über seine Schulter, dann einen in den Himmel und lächelte mich dann an. „Keine Sorge, es schneit. Die Fußspuren werden bald nicht mehr zusehen sein", lächelte er beruhigend und ich nickte.
Nach einer Weile wurde das Schneegestöber stärker und unsere Sicht verkürzte sich. Dadurch waren wir gezwungen das Tempo etwas zu drosseln und ich spürte wie Adrien etwas nervös dadurch wurde. Sanft drückte ich seine Hand etwas, doch er sah nicht zu mir auf.
Schweigend liefen wir weiter mit dem Blick starr auf den Feldweg gerichtet. Plötzlich knackte es lautstark neben mir im Wald. Sofort richteten sich unsere Blicke auf die Stelle, woh das knacken herkam. Es war ein Haufen Äste, die mit Schnee bedeckt auf dem Boden gelegen hatten. Darauf stand eine Person in schwarzen Klamotten und mit schwarzer Kapuze, die tief ins Gesicht gezogen war. Ein Tuch war um Mund, Nase und das restliche Gesicht gebunden, sodass man kaum mehr als die Augen sehen konnte. Von der Art wie die Person gebaut war, schloss ich, dass es sich um einen Mann hielt.
Sofort stieg mein Puls an, während Adrien und ich geschockt stehen geblieben waren und den Mann beobachteten. Bevor ich irgendetwas tun konnte, hatte Adrien mich hinter sich geschoben, seinen Metallstab gezogen und sich breitbeinig vor mir aufgestellt.
Der Mann, der auf den Ästen gestanden hatte, trat aus dem Wald hervor auf den Weg. In seiner rechten Hand blitze ein silbernes Messer auf, während er seelenruhig einige Schritte auf uns zu machte. „Guten Morgen", meinte er mit tiefer Stimme und aus seiner Stimme hörte man, dass er grinste. „Keinen Schritt weiter!", fauchte Adrien mit kalter Stimme und der Mann blieb auf der Stelle stehen. Ein kleines Lachen erklang von ihm, während er sein Messer etwas hob, um darauf aufmerksam zu machen.
»Als hätten wir es noch nicht gesehen...«, dachte ich sarkastisch und der Mann meinte: „Keine Sorge, ich hatte nicht vor dir näher zu kommen!" Dabei sah er Adrien an, doch als er den Satz beendet hatte, wanderte sein Blick zu mir. „Das gilt allerdings nicht für die Kleine da drüben!", grinste er und ein Knurren aus Adriens Mund folgte. „Finger weg von ihr!", knurrte er und fuhr seinen Stab vor sich aus. Als der Mann einen weiteren Schritt auf uns zumachte, drehte Adrien seinen Kopf zu mir. „Lauf!", knurrte er doch nicht so hasserfüllt, wie er den Mann angeknurrt hatte. Mit großen Augen sah ich ihn an, schüttelte dann aber entschlossen den Kopf. „Lauf Marinette! Ich kümmere mich um ihn!", knurrte er nochmal mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. „Ich lass' dich hier nicht zurück!", erwiderte ich trotzdem entschlossen und Adrien flehte: „Bitte! Ich komm' hier schon klar! Lauf einfach!" Bittend sah er mich an und mein Widerstand begann zu bröckeln. „Und wohin?", fragte ich, während wir beide einen Schritt nach hinten wichen. „Irgendwo hin! Folge diesem Weg und du kommst nach Paris! Dann lauf einfach zu deinen Eltern oder zu Alya oder zu wem auch immer! Lauf jetzt!", rief Adrien und sah dann zu dem Mann, der definitiv von dieser Gang war, zurück. Widerwillig drehte ich mich um und meinte: „Pass auf dich auf! Ich liebe dich!" Dann beschleunigte ich meine Schritte und, ohne die Antwort von Adrien zu hören, lief ich, mit einem furchtbaren Gefühl, den Weg entlang nach Paris!

Ich hoffe, dass es jetzt etwas spannender geworden ist!😊 Jetzt geht's hier richtig los!

⭐️Danke für Votes und Kommentare.⭐️

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