|16| Um Leben und Tod

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Adrien's/Chat Noir's POV:

„Ich weiß! Und jetzt geh Mari retten!", erwiderte Plagg ungeduldig und ich verwandelte mich. Dann nahm ich die Ohrringe und stopfte diese in die rechte Tasche meines Lederanzugs. Schnell verließ ich den Raum, rannte den Flur entlang und die Treppen hinunter zur Rezeption. Die Frau sah mich an und fragte dann: „Chat Noir?" Kurz nickte ich und fragte dann: „Haben sie zufälliger Weise ein Schwarzhaariges Mädchen hier nach draußen laufen sehen?" Die Frau dachte einen Moment nach, während ich ungeduldig mit dem linken Fuß auf dem Boden trappelte. „Ähm ja. Sie hatte nur eine Fließjacke an, wenn ich mich Recht erinnere.", sagte sie dann nachdenklich. Das musste definitiv Mari gewesen sein! Nur in einer Fließjacke, wer außer Mari, die keine andere mithatte, würde so etwas machen?!

„Wo ist sie hin?", fragte ich schnell und sah die Frau an. „Ich weiß nicht mehr...", gab die Frau zu und ich konnte nicht mehr an mich halten: „VERDAMMT! ERINNERN SIE SICH! ES GEHT HIER UM LEBEN UND TOD!" Die Frau zuckte zusammen und sah mich erschrocken an. „I-ich...", stotterte sie und schwieg dann eine Weile. Plötzlich hellte sich ihre Miene auf und sie meinte: „Sie wollte zur Seine!" Zur Seine?! Wieso zum Teufel? War dort der Treffpunkt mit dieser Gang?!
Mit einem Nicken wandte ich mich ab und rannte zur Tür. Als ich draußen war wandte ich mich nach Links und sprang dann an Fenstersimsen und Mauervorsprüngen hoch aufs Dach. Es würde kein Sinn ergeben sich durch die Menschen auf dem Gehweg zu schlagen, denn man würde so gut wie überhaupt nicht voran kommen. Geübt katapultierte ich mich aufs nächste Dach und rannte über die Dachziegel bis zum Ende des Dachs. Dort sprang ich erneut hinüber aufs nächste Dach während mein Blick über die Menschenmenge auf dem Gehweg wanderte. Doch ich fand kein schwarzhaariges Mädchen mit nur einer dunkelblauen Fließjacke an. Von Dach zu Dach stieg meine Sorge um Mari und plötzlich sah ich Blaulicht und hörte eine heulende Sirene nah bei mir. Um genau zu sein, einige Dächer weiter an einer Nebenstraße. Dort stand ein Krankenwagen mit Blaulicht und ein Polizeiwagen ebenfalls mit Blaulicht und Sirene, die aber kurz darauf verstummte. Sofort bekam ich ein ungutes Gefühl, auch wenn das keinen Hinweis auf Mari lieferte. Mit wenigen Sprüngen war ich auf dem Dach vor der Nebenstraße angekommen und sah einen weißen Audi auf der Straße stehen. Vor der Motorhaube hatte sich auf der Straße im dreckigen Schneematsch eine Blutlache gebildet.
Ein paar Menschen standen am Straßenrand und ein in Anzug gekleidet Mann stand mit einem Polizisten an dem weißen Audi. Wild gestikulierend sprach er mit dem Polizisten während dieser sich Notizen machte. Ein anderer Polizist stand am Straßenrand und sprach mit einer Passantin. Mein Blick wanderte zu dem Krankenwagen, wo zwei Ärzte gerade die fahrbare Liege einluden. Darauf lag ein regloses, schwarzhaariges Mädchen.

Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich erkannte, dass es sich bei dem Mädchen um Mari handelte. Hals über Kopf sprang ich von dem Dach hinunter und rannte zu dem Krankenwagen hinüber. Doch noch bevor ich dort angekommen war, trat mir ein Polizist in den Weg. „Es tut mir Leid, aber Sie dürfen hier nicht durch, Chat Noir.", sagte er monoton und ich stoppte ab. „Aber das ist meine Freundin!", rief ich aufgebracht und der Polizist musterte mich einige Sekunden. Dann trat er mit einem kleinen Seufzen aus dem Weg und ich rannte wieder los hinüber zum Krankenwagen. Die Liege mit Mari drauf war schon im Krankenwagen und einer der Notärzte stieg durch die noch geöffneten Hintertürflügel hinein. Eine Notärztin begann die Tür zu schließen doch jetzt war ich bei dem Krankenwagen angekommen. Sie sah auf und blickte mich fragend an. „Chat Noir?", sagte mir verwundert und ich nickte kurz. „Das Mädchen," ich nickte zu der Liege mit Mari drauf, „ist meine Freundin." Die Ärztin öffnete die Tür wieder und ich sprang sofort in den Wagen hinein. Sie schloss die Tür hinter mir und ich war mit zwei Schritten bei der Liege auf der Mari festgeschnallt war. Der Notarzt war gerade dabei sie an irgendwelche Geräte anzuschließen und sah nun zu mir auf. „Chat Noir?", fragte er genauso verwundert wie die Notärztin. Wieder nickte ich nur und kniete mich neben Mari hin und musterte sie. Auf der Seite, die bei mir lag, also links, war ihr Gesicht stark aufgeschürft und Blut tropfte auf die Liege auf der sie lag hinunter. Auch an ihrer Hüfte sah man Blut durch die Klamotten rauskommen und automatisch wurde mir schlecht. Nicht, weil ich kein Blut sehen konnte, sondern Mari so hilflos und zerbrechlich zusehen war furchtbar. „W-was ist passiert?!", fragte ich den Arzt der begann Maris Klamotten aufzuschneiden, damit er an die Wundem heran kam. „Laut einer Passantin ist sie auf die Straße gestolpert und wurde von dem zu schnellen Auto angefahren", erwiderte der Arzt ohne aufzusehen.
Ein sanfter Ruck durchfuhr den Wagen und der Krankenwagen setzte sich in Bewegung. Der Arzt kniete sich hin, damit der bei einem Bremsmanöver nicht hinfiel und befreite Mari weiter von ihren blutdurchtränkten Klamotten. „Wird sie es schaffen?", fragte ich und wunderte mich über meine emotionslose Stimme. „Dazu kann ich erst im Krankenhaus was sagen, denn ich muss wissen ob, und wie schlimm ihre inneren Verletzungen sind und ob, sie Gehirnverletzungen hat.", antwortete er mit ärztlicher Professionalität. Schweigend nickte ich und rückte ein Stück zur Seite, damit er besser arbeiten konnte. Sanft strich ich mit meinen Fingern über Maris Handrücken, der ebenfalls etwas rot von dem Blut war. Verdammt, sie musste es einfach schaffen!

Schönes Wochenende euch!❤️

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