|05| Erinnerungen

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(Cover by me; credit to the owner of the original picture)

Sofort erstarb ihr Lächeln und sie ließ sich auf das rosabezogene Bett sinken. Ihre Gedanken wanderten zurück zu dem Grund, warum sie, mal wieder, hier her mit Adrien geflohen war: ihr Ehemann Gabriel Agreste! Eine kleine Träne stahl sich aus ihrem Augenwinkel, lief ihre hohen Wangen hinunter und tropfte dann auf ihre Bettdecke. Sie liebte Gabriel! Das war keine Frage und er liebte sie! Doch liebte er sie auch so sehr, wie sie ihn liebte?! War ihm sein Geld, seine Ruf als berühmter Modedesigner und die selbstdesignten Outfits wichtiger als seine Frau. Schon seit einiger Zeit fragte sich das die blonde Frau und jedes Mal hatte sie weinen müssen. Wie oft hatte sie sich in letzter Zeit mit Gabriel gestritten? Wie oft hatte sie sich danach in die, noch unbekannte, Superheldin Lady Peacock verwandelt und war mit dem kleinen, nichts-ahnenden Adrien hierher in dieses kleine, niedliche Haus im Boir de Boulogne geflohen? Wie oft hatte sie schon Angst gehabt, dass sich Gabriel von ihr scheiden ließ?
Bestimmt hätte sie schon längst aufgegeben wenn sie dieses Haus und ihren besten Freund nicht gehabt hätte. Just in diesem Moment kam etwas kleines, blaues durch die Tür geflogen und flog auf die Dame zu. Es flog zu ihrer Wange hoch und umarmte sie. „Hey... Es wird alles gut Emilie...", flüsterte es, ein Kwami, Emilie zu. Doch Emilie schüttelte nur leicht den Kopf, während immer noch mehr Tränen ihre Wangen hinunter liefen. „Nein Duusu... Nichts wird gut!", erwiderte Emilie schwach, doch in ihrem Kopf bahnte sich eine Idee an. Während ihre Tränen immer weiter ihre Wangen hinunter liefen, nahm die Idee in ihrem Kopf immer mehr Gestalt an. Plötzlich richtete sich die Blonde auf und stand auf. „Duusu... Wir gehen!" Duusu blickte seine Meisterin verwirrt an und fragte: „Wie meinst du das? Wohin?" Emilie zuckte mit den Schultern und meinte: „Wir werden schon was finden!" Duusu sah sie entgeistert an und fragte: „Und wie stellst du dir das vor?! Findest du es nicht etwas unverantwortlich mit Adrien ins Unbekannte zu ziehen?!" Doch Emilie schüttelte den Kopf. „Adrien kommt nicht mit! Adrien bleibt bei Gabriel. Es ist besser für ihn." Daraufhin schwieg Duusu und nickte nur.
Emilie wischte sich die Tränen aus den Augen und ging dann zur Tür. Sie verließ den Raum und ging hinüber zu Adrien während Duusu ihr folgte. Sie beugte sich zu ihrem kleinen Engel hinunter und strich ihm sanft durch das blonde Haar. Sofort öffnete Adrien seine funkelnd grünen Augen und sah seine Mutter lächelnd an. Doch das Lächeln erstarb als er ihr Gesichtsausdruck sah. „Maman?", fragte er vorsichtig doch anstatt einer Antwort nahm Emilie Adrien von der Decke hoch und ging hinüber zu dem Sofa mit den Stoffdecken. Dort setzte sie sich hin und setzte Adrien auf ihren Schoß. „Das was ich dir jetzt erzähle, wird vermutlich schwer für dich zu verstehen sein...", begann sie und Adrien sah sie schweigend und erwartungsvoll an. „Hör' zu, ich werde gehen! Du wirst bei Papa bleiben! Such' nicht nach mir und sag auch Papa, dass er nicht nach mir suchen soll! Und erzähl' ihm nichts von diesem Haus! Er darf davon nichts erfahren. Aber wenn du jemals einen Ort zum verstecken brauchst, dann geh hierhin! Ich werde dafür Sorgen, dass es hier immer so aussieht wie jetzt...", meinte Emilie leise und brach ab. Tränen rannen ihre Wangen hinunter und tropften auf ihren eisblauen Pullover hinunter. Adrien umarmte seine Mutter fest. „Wohin gehst du?", fragte er zaghaft doch Emilie sah ihn hilflos an. „Ich weiß es nicht...", erwiderte sie mit zitternder Stimme. Adrien schwieg und umarmte dann seine Mutter fest. „Du sollst nicht gehen! Ich will nicht alleine bei Vater bleiben...", flüsterte er und Emilie unterdrückte ein Schluchzen. „Ich hab' dich so lieb Mami...", flüsterte Adrien und auch ihm rollten einige Tränen die Wangen hinunter. „Ich dich auch, mein Engel.", flüsterte sie und küsste seine Stirn.
Während Adrien sie immer noch fest umarmte, stand Emilie auf, zog Adrien wieder seine Winterklamotten an und verwandelte sich in Lady Peacock. Dann verließen die beiden das Haus und Lady Peacock machte sich auf den Weg zurück nach Paris. Dabei rannte sie aber querfeldein durch die Bäume, wie auch schon auf dem Hinweg, denn das war um einiges kürzer und schneller als der Weg.
Nach einiger Zeit war sie auch schon wieder zurück in Paris und machte sich nun auf den Weg zum Agresteanwesen.
Dort angekommen öffnete sie das Fenster zu Adriens Zimmer und sprang leichtfüßig hinein. Das Zimmer hatte eine hohe Decke und die Wände waren, nach einigen hitzigen Diskussionen zwischen ihr und Gabriel, bunt gestrichen. Gabriel war zwar der Meinung gewesen, dass es alles hätte weiß bleiben sollen aber schlussendlich hatte Emilie sich durchgesetzt.
An der einen Seite stand ein Gitterbett für Adrien und auf der anderen Seite, lagen sorgfältig, in einer Ecke, viele Kuscheltiere. Daneben lagen einige ordentlich, für Emilies Geschmack zu ordentlich, aufeinander gestapelte Kissen.
Emilie setzte Adrien auf dem Boden ab, uh ihm seine Wintersachen aus und legte diese über einer der Stühle. Dann zog sie ihren kleinen Engel fest in die Arme während Sturzbäche aus Tränen ihre Wangen hinunterflossen. Adrien erwiderte die Umarmung und fing auch an zu weinen. Auch wenn ihm nicht bewusst war, dass es in diesem Moment ein Abschied für immer war, weinte er. Nur mit aller größten Mühe löste sich die Blonde von ihrem Sohn aber konnte nicht aufhören zu weinen. Sanft strich sie ihm über die tränennassen Wangen und versuchte zu lächeln. „Pass auf dich auf, Adrien.", flüsterte sie und hauchte ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. Dann drehte sie sich um, lief zum Fenster, sprang hinaus und verschwand dann über die Dächer von Paris, während der blonde Engel ihr weinend hinterher sah...

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Auch wenn ich jetzt wusste, dass es meiner Mutter gut ging und ich wusste wo sie war, versetzte die Erinnerung, an den Tag, wo mich Maman verlassen hatte, einen kleinen Stich. Auch wenn die Hälfte der Erinnerungen aufgefrischt waren und nicht mehr direkt Erinnerungen waren, denn ich hatte mich viel, mit meiner Mutter, über die Zeit bevor sie verschwand, unterhalten. Natürlich hatte ich ihr verziehen, dass sie gegangen war und mich zurück gelassen hatte, aber trotzdem flüsterte der Teufel in meinem Gehirn immer noch: „Es ist ihre Schuld, dass die ganze Sache mit Hawk Moth passiert ist." Doch ich ignorierte den Teufel so gut, wie es ging.

Plötzlich sah ich, dass mir jemand mit der Hand vor den Augen rumwedelte und von weit entfernt hörte ich die amüsierte Stimme meiner Prinzessin. „Adrien, bist du noch bei mir?!" Ich blinzelte ein paar Mal und sah dann Mari an. „Oh... Ähm... 'Tschuldigung.", grinste ich verlegen und Mari kicherte: „Von wem träumst du? Muss ich etwa eifersüchtig sein?" Grinsend antwortete ich: „Vielleicht..." Mari runzelte gespielt die Stirn und sah mich prüfend an. „Ich werde Sie im Auge behalten, Sir!", meinte sie dann mit gespielt ernster Stimme und ich grinste: „Bin ich für Ihr Auge nicht zu groß, M'Lady?" Mari rollte nur mit den Augen und knuffte mir gegen den Oberarm. „Hahaha...", meinte sie mit leicht ironischen Ton in der Stimme, musste dann aber doch grinsen...

1182 Wörter

Heute kommt mal wieder ein Kapitel.
Na, wer hasst alles Schule?😅😭 Ich jedenfalls.

Wie hat euch das Kapitel gefallen? Was denkt ihr, wie geht es weiter?
Schaut gerne mal bei meinen anderen Geschichten rein!😘

⭐️Danke für Votes und Kommentare!⭐️

❧❉❦Because you are my everything❦❉❧ #2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt