|11| Blut im Schnee

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Ladybug's/Marinette's POV:

Siegessicher grinsend sah ich auf den Typ dieser Gang hinunter, den ich gerade in meinem Yo-Yo eingewickelt hatte. „MARI ACHTUNG!", schrie plötzlich eine mir sehr bekannte Stimme hinter mir und sofort drehte ich mich um. Bevor ich den Urheber der Stimme mit den Augen gefunden hatte, fanden meine Augen etwas anderes. Ein silbernes Messer, was sich in den Händen von einem der Typen befand, sauste auf mich hinab. Instinktiv hob ich meine Arme vor mein Gesicht um mich zu schützen, schloss die Augen und wartete auf den Schmerz. Doch dieser blieb aus!
Nach einer Weile öffnete ich die Augen und ließ meine Arme sinken. Als ich nach rechts blickte, sah ich zwei schwarze Gestalten aufeinander liegen. Der Obere war Chat alias Adrien und der Ondere war einer von dieser Gang. Das Messer des Typen lag weiter einige Meter entfernt im Schnee, doch außer Reichweite für irgendjemanden.
Blitzschnell drehte ich mich um und griff nach der Schnur meines Yo-Yos, damit der andere Typ keine Chance hatte zu entkommen. Dann wandte ich meinen Blick wieder zu Adrien, der gerade aufstand. „Finger weg von ihr!", fauchte er den Typen auf dem Boden an, der versuchte sich aufzurappeln. Bevor er das aber schaffen konnte, hatte Adrien einen Fuß auf die Brust des Mannes gesetzt. „Nichts wird!", knurrte Adrien und sah dann zu mir hoch. Erst jetzt bemerkte ich den Schnitt an seiner Wange, aus dem immer noch das Blut tropfte und ich sah ihn mit großen Augen an. „Oh Gott! Adrien... Alles in Ordnung?", fragte ich besorgt und machte einige Schritte auf ihn zu. Abwinkend nickte Adrien und meinte: „Halb so schlimm! Aber was viel wichtiger ist, bei dir alles in Ordnung?" Kurz nickte ich, auch wenn ich mir nicht so sicher war. Doch Adrien schien das vorerst zu reichen und fragte: „Hast du zufällig ein Seil oder so etwas?" Kurz dachte ich nach und nickte dann. „Bin gleich wieder da!", erwiderte ich, drehte mich um und rannte, immer noch mit dem Typen in meinem Yo-Yo im Schlepptau, zu dem Typen den ich schon als erstes besiegt hatte, und der nun bewusstlos an einen Baum lehnte. Mit dem Fuß schob ich ihn zur Seite und zum Vorschein kam, in einem seiner Hände, ein zwei Meter langes Seil. Etwas grinsend griff ich danach und kehrte damit zu Adrien zurück.

In NullkommaNix waren der Typ, den ich in meinem Yo-Yo gefangen hatte, und der Typ, gegen den Adrien noch im letzten Moment von mir weggeschubst hatte, um einen Baum gefesselt, sodass sie sich nicht rühren konnten. Zufrieden sah ich hoch zu Adrien, streckte dann meine Faust aus. „Pound it?", fragte ich, obwohl wir dieses Ritual schon seit mehr als einem Jahr nicht mehr gemacht hatten. Etwas verwundert sah Adrien mich an, schlug dann aber grinsend ein. „Pound it!" Dann zog er mich in eine feste Umarmung, die ich nur allzu gerne erwiderte. „Bist du dir sicher, das alles in Ordnung ist?", fragte Adrien und löste sich von mir. Zustimmend nickte ich, da ich eigentlich keine Verletzungen hatte. Sanft berührte ich mit meiner linken Hand seine rechte Wange, hütete mich aber davor, die Wunde zu berühren. Dabei sah ich Adrien tief in die Augen und flüsterte: „Ich hatte so Angst um dich!" Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen und er griff nach meiner Hand. „Keine Sorge, Prinzessin. Mir geht's gut", erwiderte er und ich nickte stumm.

„Wir sollten los", sagte ich nach einer Weile und sah ihn an. Er nickte und zog mich dann in Richtung Wald. „Wieso gehen wir in den Wald?", fragte ich, folgte ihm aber ohne zu zögern. „Eine Abkürzung!", erwiderte er und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Mit hochgezogener Augenbraue folgte ich ihm und im Wald begannen wir zu rennen. Den Bäumen ausweichend rannten wir eine Weile durch den Wald, bis sich ganz plötzlich der Wald lichtete und die ersten Häuser von Paris auftauchten. Mit großen Augen sah ich zu Adrien.
Auf dem Hinweg hatten wir mehr als doppelt so lange gebraucht! Adrien grinste und meinte: „Ich sag doch, Abkürzung!" Schnaubend schüttelte ich den Kopf, musste dann aber doch lachen. Nachdem wir die ersten Häuser Paris' passiert hatten, sprangen wir hinunter auf die Straße, und Adrien verwandelte sich zurück. Ich machte es ihm gleich und hatte kurz darauf wieder meine Klamotten an. Tikki landete erschöpft in meiner Hand und auch Plagg landete, nach Camembert quengelnd, auf Adriens Schulter. Im Gegensatz zu meinen Bodysuit, waren meine Klamotten kein bisschen kaputt gegangen, doch die Verletzungen blieben. Auch bei Adrien war es nicht anders. Die Wunde auf seiner Hand, hatte zwar aufgehört zu bluten aber sie war immer noch da. Der Schnitt an seiner Wange, stach jetzt, wo er die Maske nicht mehr trug, nur noch mehr hervor. „Findest du nicht, wir sollten zum Arzt gehen?", fragte ich während unserer Finger sich wieder verschränkten. Adrien schüttelte nur den Kopf und meinte: „Nein! Das geht schon. Wir fahren jetzt nach..." er senkte seine Stimme, „...Saint-Denis. Dort suchen wir uns ein Hotel und bleiben dort eine Weile." Schweigend nickte ich und Adrien ging dann zielstrebig zu einem der Einkaufsläden in dieser Straße. Erst jetzt sah ich mich in der Straße, in der wir waren, um. Es war eine große Straße mit viel Verkehr und der Schnee, der von der Straße geräumt war, lag in großen, grauen Haufen an den Straßenseiten. Da es ziemlich glatt war auf der Straße, fuhren die Autos langsamer und an den Straßenrändern waren zahlreiche Wasserpfützen. Zielstrebig ging Adrien in einen der Einkaufsläden und ich folgte ihm. Zuerst nahm er eine Packung Kekse, ging dann zum Kühlregal und nahm einige Packungen Camembert heraus. Als wir zur Kasse gingen, zog ich, als Adrien gerade nicht hinsah, eine Packung Pflaster aus einem Regal und versteckte diese hinter meinem Rücken. Adrien legte die Kekse und den Camembert auf das Warenband. Als wir dran waren, legte ich, erneut als Adrien nicht hersah, die Pflaster auf das Warenband. Natürlich hatte die Kassiererin es gesehen und mit einem schnellen Blick auf Adriens Schnitt auf der Wange, warf sie mir einen wissenden Blick zu. Ein kurzes Grinsen huschte über mein Gesicht und die Kassiererin nannte Adrien, der schon sein Portmonee in der Hand hielt, die Summe. Erst in diesem Moment bemerkte Adrien die Pflaster und wollte den Mund öffnen, als er zu mir sah. Unschuldig lächelnd sah ich ihn an, doch er kannte mich zu gut. Also bezahlte er und nahm dann den Camembert und die Kekse. Während die Kassiererin uns einen schönen Tag wünschte, griff ich nach der Packung Pflaster. Wir verließen den Laden und gingen wieder auf die Straße zurück. Missbilligend warf Adrien einen Blick auf die Pflaster, doch ich grinste nur. „Nur mal so nebenbei, wie hast du vor nach Saint-Denise zukommen?", fragte ich während meine Stimme bei "Saint-Denise" leiser wurde. „Mit dem Taxi!", erwiderte er und winkte, bevor ich etwas erwidern konnte, ein Taxi heran. „Aber das wird doch teuer!!", gab ich mit einem schlechten Gewissen zurück. Adrien sah mich lächelnd an. „Ach was! Keine Sorge. Ich land' schon nicht auf der Straße.", grinste er und ging auf das Taxi zu, doch ich hielt ihn zurück. „Nein Adrien! Du gibst schon viel zu viel Geld für mich aus!", sagte ich entschlossen und Adrien sah mich an. „Hör' zu, Mari! Mein Vater war ein berühmten Designer und hat nen Haufen Geld. Da er jetzt aber im Knast hockt, steht mir und meiner Mutter das komplette Geld zu! Meine Mutter will davon aber nichts und nun sitze ich da mit dem Geld! So viel für dich auszugeben tut mir nicht weh!", erwiderte er und ich sah, wie schwer es ihm fiel über Gabriel zu sprechen. Während mein Widerstand bröckelte, blieb mein schlechtes Gewissen, doch ich ging mit Adrien zum Taxi. Dort setzten Adrien und ich uns auf die Rückbank und ich griff nach meinem Rucksack, den Adrien auf dem Rücken hatte. Während Adrien dem Fahrer sagte, wohin wir wollten, gab ich Tikki ein paar Kekse und Plagg begann seinen Camembert zu verspeisen.

Ich hoffe, dass das Kapitel etwas spannender war!😊 Wir haben schon über die Hälfte dieses Buchs.
Danke auch für 2Tsd Aufrufe!❤️

⭐️Danke für Votes und Kommentare!⭐️

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