|04| Agrestes Geheimnis

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(Cover by me; credit to the owner of the original picture)

Marinette's/Ladybug's POV:

Schon mehrere Stunden liefen wir - okay... lief Adrien mit mir auf dem Arm - durch den Wald. Es war verdammt kalt und ich hatte das Gefühl, als wären meine Füße abgestorben. Auch wenn der Superheldenanzug auch gegen Kälte half, so war er zu kalt. „W-wie l-lange n-noch?", flüsterte ich zähneklappernd und Adrien sah zu mir hinunter. „Nicht mehr weit, Prinzessin...", flüsterte er und eigentlich sollte ich jetzt froh sein. Doch das war ich nicht, denn er hatte genau das Gleiche schon vor einer halben Stunde gesagt. Seufzend lehnte ich meinen Kopf gegen seine Brust. Ihm war wenigstens warm, da er sich bewegte. Warum konnte er mir nicht einfach sagen wo wir hinmüssen?! Dann könnte ich selbst dahin laufen und es wäre nur halb so kalt. Während Adrien wieder den Blick auf den Feldweg richtete, ließ ich meinen Blick in den Wald wandern. Er war deutlich dunkler geworden und es waren kaum noch Laubbäume. Größtenteils bestand der Wald nun aus hochgewachsenen Tannen und Kiefern. Auch der Schnee war weniger geworden denn die Bäume hielten das meiste ab.
Nun ließ ich meinen Blick ebenfalls auf den Feldweg wandern. Dort war noch etwas Schnee doch es war nicht viel. Der Weg sah aus als wäre er seit Jahren nicht mehr benutzt worden. Wohin in aller Welt brachte Adrien mich? In die Mitte eines Waldes?! Was sollte das denn bringen?!
Einige Zeit später fielen mir vor Langeweile die Augen zu...

Plötzlich umhüllte mich Wärme und ließ mich aus meinem Schlaf erwachen. Noch etwas schläfrig öffnete ich die Augen und blickte mich um. Wir waren in einem kleinen, gemütlich eingerichteten Raum mit kleinen Fenstern. Die Wände waren in einem schönen naturbraun gestrichen und der Raum wurde von einer etwas älteren Lampe in ein wohlig warmes "Zuhause" getaucht. An der einen Wand stand eine, schon etwas ausgesessene, weinrote Couch. Darüber lagen einige bunte Wolldecken. Gegenüber von der Couch stand ein kleiner Fernseher und hinter der Couch befand ich eine große, braune, hölzerne Tür mit silbernen Metallschloss. Davor lag eine ausgetretene Fußmatratze woraus ich schloss, dass es dort nach draußen ging. In der Wand, neben der Wand in der die Tür nach draußen war, befand sich eine weitere Tür. Diese war aber eine weiße Holztür, die in einen weiteren Raum führt und ein paar Meter weiter war eine weitere weißgestrichene Holztür. Nun blickte ich an mir runter und sah, dass ich mich zurück verwandelte hatte und dass jemand eine Decke um mich gewickelt hatte. Es war ebenfalls eine bunte Wolldecke und der jemand, der mich damit umwickelt hatte, saß unter mir und hatte seine Arme um mich geschlungen. Auch er hatte sich zurückverwandelt. Sein Kopf lag halb auf meiner Schulter und er blickte mich mit seinen leuchtend grünen Augen liebevoll an. „Tut mir Leid, Prinzessin. Ich wollte dich nicht wecken!", lächelte er etwas auch wenn er ebenfalls etwas besorgt aussah. „Schon gut.", winkte ich ab und sah mich nochmal in dem Raum um. „Wo sind wir?", fragte ich neugierig und Adrien seufzte. „Ein Alter Rückzugsort meiner Mutter. Früher, bevor sie spurlos verschwand beziehungsweise nach Lhasa umzog, lief es auch nicht hundertprozentig rund mit ihr und meinem Vater. Oft hat sie sich hierher hin verzogen wenn sie und mein Vater sich mal wieder gestritten hatten. Mein Vater wusste, und weiß auch vermutlich heute, nichts von diesem Haus und auch sonst niemand anderes..." Kurz nickte ich und blickte erneut um. Doch diesmal sah ich komplett auf diesen Raum. Mein inneres Auge sah eine jüngere Emilie auf einem der Sessel sitzen. Eine der bunten Decken um sich gelegt und ein Buch in der Hand. Auf einem kleinen Tischchen neben sich war eine Tasse Kaffee und auf der Untertasse ein selbstgebackener Keks. Vertieft in das Buch hatte sie die Umgebung um sich vergessen und auch kurzfristig den Streit mit Gabriel. Innerlich schüttelte ich den Kopf. Oh man Marinette... Das war jetzt echt etwas schräg.

Ein kleines Schmunzeln legte sich auf meine Lippen während ich wieder zurück in die Gegenwart kam. Wieder blickte ich zurück zu Adrien und fragte dann: „Wie kommt es dazu, dass du davon weißt?", fragte ich mit etwas schief gelegtem Kopf. „Denkst du Maman hat mich zurückgelassen, wenn mein Vater so sauer war?! Meistens hat sie mich mitgenommen...", erwiderte Adrien mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.

Adrien's/Cat Noir's POV:
Mit schief gelegtem Kopf sah Mari mich an und lächelte etwas.
„Gefällt es dir hier?", fragte ich leise und Mari nickte. „Ja. Es ist wunderschön hier.", lächelte sie und sah sich erneut im Raum um. Ich tat das selbe und sofort musste ich wieder an meine Mutter denken...



----------------Flashback ----------------

Die Tür öffnete sich und eine 31 jährige, blonde Frau trat ein. Sie trug ein blau-grünes Pfauensuperheldinanzug und auf dem Arm hielt sie, in eine dicke, dunkelbraune Designerwinterjacke eingepackten, einen hellblonden, etwa dreijährigen Jungen. Seine Wangen waren rot von der Kälte draußen geworden und doch funkelten seine leuchtend grünen Augen fröhlich. Doch die blonde Frau sah alles andere als fröhlich. Sie hatte ein etwas gezwungenes Lächeln auf den Lippen und schloss die Tür hinter sich, damit die wohlige Wärme von innen nicht nach draußen entschwand. Dann setzte sie den blonden Jungen ab, der sofort zu der Couch hinüber lief und sie eine der bunten Decken krallte. Diese ließ er auf den Boden fallen und breitete sie sorgfältig auf dem Boden aus. Keine einzige Falte durfte entstehen. Als das geschafft war, betrachtete er zufrieden sein Werk und blickte stolz zu seiner, nun wirklich lächelnden, Mutter hoch. Sie kam auf ihn zu und beugte sich zu ihm herunter. „Super Adrien...", lächelte sie während sie ihm durch die weichen, blonden Haare fuhr. Er lächelte noch mehr und ließ widerwillig über sich ergehen, dass seine Mutter ihm die Winterjacke auszog. Als sie jedoch, um ihm die Schuhe auszuziehen, sich auf die Decke kniete, rief er sofort: „Runter von der Decke, Mama!" Dabei warf er ihr einen kleinen, bösen Blick zu und ging ein Stück zurück. Natürlich erhob sich seine Mutter sofort von der Decke und der böse Blick verschwand aus Adrien's Gesicht. Nun ließ Adrien sich auch die Schuhe ausziehen und nachdem seine Mutter sich mit der Winterjacke und den Schuhen zu dem Garderobenständer aufgemacht hatte, wandte sich der blonde Engel wieder seiner "heiligen" Decke zu.
Mit einem großen Schritt stieg er in die Mitte der Decke und ließ sich dann darauf nieder. Dann streckte er sich lang aus und kuschelte sich in die Decke wie ein kleines Kätzchen. Dann schloss er die Augen und wartete das seine Mutter wiederkam. Die blonde Frau kam auch nach kurzer Zeit wieder und lächelte auf ihren Sohn hinab. „Braucht das kleine Kätzchen etwas Leckeres? Zum Beispiel Kekse?", fragte sie sanft und Adrien begann zu grinsen. Er öffnete beide Augen und nickte begeistert. „Ja!", kicherte er und hängte noch ein "Miau" hinten ran. Also zog die Blonde einen Teller mit Schokoladenkeksen hervor und stellte diese vorsichtig auf die Decke ihres Sohns der sofort einen der Kekse nahm. „Danke!", rief er fröhlich und biss in den Keks hinein. Mit einem Lächeln verschwand die Mutter durch eine der weißgestrichenen Holztüren und schloss die Tür hinter sich. Der Raum in dem sie jetzt war, war schlicht Weiß gestrichen, doch an den Wänden hatte Adrien bunte Handabdrücke über die Wand verteilt. Auf der anderen Seite des Zimmers war ein mittelgroßes Fenster mit einem grünen Vorhang. Zwischen dem Fenster und der, von der Blonden links aus gesehenen, Wand stand ein hölzernes Kinderbett mit Tierbettwäsche. Gegenüber von dem Kinderbett stand ein rosabezogenes Einmannbett...

1748 Wörter

Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat.😊
Ich habe die 10. Klasse deutlich unterschätzt, weshalb ich keine Ahnung habe, wie oft ich uploaden werde. Aber wenn ich uploade, dann freitags! Und spätestens alle 2 Wochen!

⭐️Danke für Votes und Kommentare⭐️

❧❉❦Because you are my everything❦❉❧ #2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt