۰ ♚ ✵ ♚ ۰Abwesend beobachte ich den mit Sternen übersähten Nachthimmel, nachdem sich Hermine an meine Schulter angelehnt hat. In letzter Zeit ist sie oft müde und erschöpft, ich sehe es ihr deutlich an. Ron scheint es gar nicht zu kümmern, er knutscht lieber mit seiner Lavender rum, anstatt sich um seine beste Freundin zu kümmern, der es nicht gerade sehr gut geht.
Aufgrund dessen habe ich ihn auch schon angesprochen, habe ihn zurechtgewiesen, doch er hat nur einen Streit angezettelt und gemeint, dass keiner ihn verstehen würde. Merkt er denn nicht, was mit Hermine in letzter Zeit passiert? Ihr Magie scheint in der Dunkelheit zu ertrinken, und wir wissen nicht, wieso.Durch Hermines gleichmäßigen und ruhigen Atem stelle ich fest, dass sie eingeschlafen ist. Milde lächle ich zu ihr runter und streiche automatisch durch ihr ungebändigtes Haar, welches sich jedoch unglaublich weich anfühlt. Ron weiß nicht, was er da verpasst und einfach links liegen lässt. Hermine ist eine Frau, die jeder Mann gerne an seiner Seite hätte. Ihr Charakter ist goldwert, ihre Intelligenz unendlich und ihr Aussehen engelsgleich. Vor allem ihre Augen... Wenn man in dieses tiefe Braun schaut, versinkt man sofort darin und will am liebsten nie mehr etwas anderes sehen.
Merlin, ich klinge schon wie ein hoffnungsloser Teenager, der keine Chance bei seiner großen Liebe hat, jedoch nicht aufgibt, denke ich mir schmunzelnd, streiche dabei immer wieder durch das hellbraune, wirre Haar.
Ich liebe Hermine, ja, jedoch auf geschwisterliche Weise. Sie ist wie die Schwester, die ich nie hatte. Wir haben vieles gemeinsam, vieles aber auch wieder nicht. Ich bin froh, dass ich ihr alles erzählen kann in dem Wissen, dass sie es für sich behält. Kurz gesagt; in Hermines Gegenwart kann man sich nur wohlfühlen, wenn sie dich mag und gerade nicht wütend ist.Mein Blick gleitet wieder zum Himmel. Wenn Hermine wütend ist, dann schwirrt ihre Magie um sich, die vor Dunkelheit nur so strotzt. In dieser Magie spiegelt sich so viel Zorn wider, dass man am liebsten sofort wegrennen will. Deshalb mache ich mir große Sorgen. Natürlich habe ich deswegen Dumbledore mehr als ein Mal aufgesucht, jedoch konnte er mir keine genaue Auskunft geben. Ich habe aber das Gefühl, dass er etwas weiß, was von großer Wichtigkeit ist.
Abrupt werde ich aus meinen Gedanken gerissen, als Hermine beinahe unruhig ihren Kopf gehen meine Schulter drückt, sofort lege ich einen Arm um sie. Sie hat wohl einen Alptraum. Auf einmal fängt sie an etwas vor sich hin zu murmeln, jedoch noch so, dass ich es verstehen kann: »Thomas und Mary Riddle...«
Unwillkürlich weiten sich meine Augen, mein Atem stockt. Woher... woher kennt sie Voldemorts Großeltern? Wieso träumt sie von ihnen? Träumt sie etwa von Voldemort? Ich runzle die Stirn, drücke jedoch kurz darauf Hermine noch mehr an mich, die daraufhin etwas beruhigter wirkt.
Sollte ich sie in ihr Zimmer zurückbringen? Nein, das kann ich nicht. Nicht, wenn sie einen Alptraum hat. Entschlossen bringe ich sie in eine etwas gemütlichere Position, indem ich mich gegen die alte, steinige Wand lehne und Hermine an mich ziehe, sodass sie sich in einer halb liegenden Position befindet.
Schlafen steht mir jedoch nicht gerade im Sinn, dafür schwirren mir zu viele Gedanken in meinem Kopf rum. Außerdem muss ich Hermine nachher noch in den Kerker bringen, damit sie morgenfrüh keine Rückenschmerzen hat.Eineinhalb Stunden sind vergangen, die ich mit der schlafenden Hermine im Innenhof vebracht habe. Jetzt jedoch laufe ich mit ihr auf den Armen hinunter zum Kerker, um sie dort in ihr Zimmer zu bringen, da es nicht mehr so scheint, als habe sie einen Alptraum.
Ein verschlafenes Summen ertönt auf einmal, abrupt bleibe ich stehen und schaue in Hermines müden Augen. »Harry?«, haucht sie leise, ich lächle sie sanft an und laufe anschließend weiter.
»Wo bringst du... mich hin?«
»In den Kerker. Von dort aus kann ich dich leider nicht mehr tragen, da ich das Passwort zu eurem Gemeinschaftsraum nicht weiß und es mir nicht zusteht, so spät den Korridor der Mädchen zu betreten.«, hauche ich ihr zu, woraufhin sie leise brummt.
Süß, denke ich mir bloß schmunzelnd, als ich die Treppen erreiche, welche zum Kerker hinunter führen.»Peyton macht sich sicher schon Sorgen...«, gebe ich murmelnd von mir, Hermine nickt abwesend. Scheint so, als würde sie gleich wieder einschlafen.
Nicht lange dauert es, da habe ich auch schon den Eingang zum Slytherin-Gemeinschaftsraum erreicht. »Mine.«, flüstere ich mit sanfter Stimme in ihr Ohr, woraufhin sie leise seufzt und ihre Augen öffnet. Vorsichtig lasse ich sie herunter, jedoch klammert sie sich an mir fest und schließt stirnrunzelnd die Augen.
»Hermine? Was ist los?«, erkundige ich mich sofort besorgt, meine beste Freundin zuckt leicht mit den Schultern.
»Mir ist schwarz vor Augen geworden, kommt wahrscheinlich nur davon, dass ich bis eben noch geschlafen habe.«
Ihre leise, engelsgleiche Stimme, die noch etwas rau vom Schlafen ist, beruhigt mich etwas.Als sie mich jedoch loslässt, um zu dem Eingang ihres Gemeinschaftsraums zu laufen, fangen ihre Beine heftig an zu zittern, sodass sie mit einem erschrockenen Laut beinahe zu Boden fällt, jedoch eile ich sofort zu ihr und fange sie auf. »Hermine, wann und wie lange hast du das letzte Mal geschlafen?«, frage ich sie ernst, ertappt senkt sie ihren Blick. »Ich weiß nicht. Ich glaube, das letzte Mal, dass ich richtig geschlafen habe, ist eine Woche her.«
»Was?«, entfährt es mir lauter als gewollt, Hermine zuckt leicht zusammen.
»Das kann doch nicht dein Ernst sein, Mine! Was ist bloß los mit dir in letzter Zeit? Dein Zustand macht mir Angst!«Sie zuckt bloß mit den Schultern. »Harry, ich... ich versuche es doch herauszufinden, ich versuche es so sehr, doch ich –« Weiter kommt sie nicht, da sie einmal laut aufschluchzen muss.
Ohne zu zögern, ziehe ich sie an mich, um meine Arme um sie zu legen, sie erwidert sofort meine Umarmung und weint sich an meiner Schulter aus.Beruhigend fahre ich ihr über ihren Rücken, welcher von einem beigen Mantel bedeckt ist. »Sshh«, gebe ich leise von mir, Hermine kuschelt sich fester an mich. »Willst du darüber reden? Sollen wir zu einem Professor gehen?«
Sie schüttelt den Kopf, ich seufze leise. »Hermine, du musst darüber reden. Du siehst doch, wie sehr deine Gesundheit darunter leidet.«
Wieder schüttelt sie stur den Kopf.»Möchtest du nochmal rausgehen? An die frische Luft?«, frage ich sie, jedoch antwortet sie mir nicht, schlingt ihre Arme etwas fester um mich, traurig streiche ich nun über ihren hellbraunen Haarschopf. Was soll ich nur tun? Am besten wäre es, wenn wir zu Professor Dumbledore gehen. Vielleicht würde er heute etwas herausrücken.
Grübelnd sehe ich zu der Treppe, welche ich eben noch mit Hermine auf den Armen hinabgestiegen bin.
Was soll ich bloß tun? Was hat das Ganze mit Hermine nur auf sich? Und wieso bekomme ich das Gefühl nicht los, dass in nächster Zeit etwas passieren wird?
۰ ♚ ✵ ♚ ۰
DU LIEST GERADE
Tief In Der Dunkelheit | ABGEBROCHEN
FanfictionHarry Potter Fanfiction | Immer mehr droht die Dunkelheit in ihrem Inneren sie zu verschlingen, als Hermine die Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei besucht. Dort lüftet sie viele Geheimnisse, probiert sich an schwierigen Rätseln, lernt Freunde k...