Kapitel XXVI

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»Ha...–«, will ich laut ausrufen, doch da presst sich schon eine Hand auf meinen Mund. Sofort erblicke ich dunkle Augen, die eindringlich in meine blicken. »Bleiben Sie leise, sonst wird es Ihnen ähnlich wie Potter ergehen, Miss Gr...– Riddle.«, murmelt Snape mir leise zu, worauf ich mich bei dem Klang des Nachnamens verkrampfe.

»Sie werden nun mit mir kommen.«

Er nimmt seine Hand wieder von meinem Mund und stellt sich aufrecht hin, während er mich abwartend ansieht, jedoch immer noch mit seinem Zauberstab in seinen Händen, offensichtlich jederzeit dazu bereit, mich ohnmächtig werden zu lassen.

Doch auf keinen Fall werde ich freiwillig mit ihm gehen, da ich genau weiß, wo er mich hinbringen will: Zu Voldemort.

Auch ich nehme meinen Zauberstab flink zur Hand und richte ihn entschlossen auf Snape. Doch in seinem Gesichtsausdruck regt sich nichts, er schaut unberührt direkt in meine Augen. »Senken Sie Ihren Zauberstab, Miss Riddle.«

Wut steigt in mir auf. »Das werde ich auf keinen Fall! Und hören Sie sofort auf, mich mit diesem Namen anzusprechen, ich –« Weiter komme ich nicht, da der Schwarzhaarige einen Zauber auf mich abfeuert, den ich rasch abblocke. Nun umgreife ich meinen Zauberstab fester. Lass dir was einfallen, Hermine, schreie ich mir innerlich zu, es darf ihm keinesfalls gelingen, dich in die Ohnmacht zu treiben!

»Ich sage es noch ein letztes Mal: Sie werden nun mit mir kommen. Gerade Sie müssten wissen, dass es keinen anderen Ausweg gibt. Früher oder später wird der dunkle Lord Sie in seine Finger bekommen. Doch später wird es umso schlimmer. Also kommen Sie nun freiwillig mit mir mit oder ich sehe mich gezwungen –«

Ich unterbreche ihn, indem ich einen leise gemurmelten Stupor auf ihn losschicke, doch er blockt ihn mühelos ab. »Sie lassen mir keine Wahl.«

Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen, als Snape seinen Zauberstab in ungewöhnlichen Mustern hin und her bewegt. Ich versuche den Zauber angestrengt zu entziffern, doch dafür bleibt mir nicht lange Zeit, denn ehe ich noch etwas tun kann, fällt mein Körper zurück und ich sehe nur noch schwarz.

Ein weiteres Mal...

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»...ganz blass aus. Vielleicht sollten wir doch lieber Snape holen. Es kann doch nicht gesund sein, wenn sie da so liegt, als wäre sie tot.«

Erschöpft öffne ich leicht meine Augen. Orientierungslos schaue ich mich um. Das ist nicht Ginnys Zimmer. Nein, dieses Zimmer ist viel luxuriöser und ordentlicher eingerichtet. Außerdem gehört die Stimme, die ich eben gehört habe, definitiv nicht Ginny, Harry oder irgendeinem Weasley. Diese Stimme ist mir völlig fremd. Und befindet sich genau in diesem Zimmer.

»Hey, sie ist wach!«
»Sollen wir den Dunklen Lord informieren?«
»Bist du verrückt? Wenn wir ihn bei irgendetwas stören, sind wir tot. Er hat doch gesagt, er wird zu ihr kommen, wenn der richtige Zeitpunkt da ist.«

Abrupt weiten sich meine Augen. Plötzlich kommen die Erinnerungen an Snape zurück in mein Gedächtnis. Er hat zuerst Harry durch einen Zauber bewusstlos gemacht und dann mich, worauf er mich hier her gebracht haben muss.

Direkt zu ihm. Zu Lord Voldemort. Zu meinem Vater.

»Äh... Essen und Trinken steht neben Ihnen auf dem Nachttisch. Sie sollen etwas zu sich nehmen, damit Sie später bei Kräften sind. Das ist... das ist ein Befehl.«, spricht mich eine tiefere Stimme als die vorher an, worauf ich den Kopf anhebe und zwei dunkelhaarigen Männern direkt in deren Gesichter schaue. Ein Befehl...

Tief In Der Dunkelheit | ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt