25.Soul Eater10- Nur ein Werkzeug?

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Genervt verwandelte sich Soul in seine menschliche Gestalt. Er saß im Schneidersitz vor seiner Meisterin und blickte zur Seite.
,,Soul!" Ihr Stimme klang wütend, sehr wütend und er spürte durch ihre Verbindung, dass er sich auf was gefasst machen konnte. ,,Maka..Ich bin müde und erschöpft und ich denke, nein ich weiß, dass du genauso am Ende bist. Lass uns für heute aufhören" Sein Versuch ihre Wut etwas zu lindern klagte scheiterlich. ,,In einem Kampf musst du bereit sein lange Aushalten zu können! Du musst solange kämpfen bis es nicht mehr geht" Er blickte sie an. Ihre olivgrünen Augen funkelten ihn gefährlich an. Er schluckte kurz. ,,Maka.. In einem Kampf sind auch noch die anderen da. Wir sind nicht allein. Außerdem ist es schon spät und morgen ist Schule",versuchte er sie davon zu überzeugen aufzuhören und nach Hause zu gehen. ,,Maka.. "
Uh-oh.. ,,CHOP!!!" Nun wurde er zu Boden gedrückt und hatte eine Platzwunde, dank Makas schwerem Buch, welches sie immer irgendwo her bekam. ,,Woher kommen immer die Bücher her, Frau?! ",brach er mit gedämpfter Stimme hervor.

Doch Maka antworte ihm nicht. ,,Nutzlose Waffe",hörte er sie flüstern,bevor sie weg ging.

Stöhnend setzte er sich hin und ergriff mit einer Hand seine Wunde.Ein schmerzhaftes Zischen entkam ihm. ,,Sie hätte ja nicht gleich wieder so gewalttätig sein müssen.." Seufzend sah er nach oben in den pechschwarzen Himmel, wo mittlerweile funkelnde weiße Sterne zu erkennen waren. Er erinnerte sich an die Male davor, wo sie ihn eine ,,nutzlose Waffe" nannte und das waren nicht gerade wenige. ,,Also sind wir Waffen nur Werkzeuge?",fragte er sich selbst leise in die Stille hinein. Langsam legte er sich auf den Rücken und verschränkte vorsichtig seine Arme hinter seinen Kopf, um die Wunde kaum zu berühren.

Wozu sind wir Waffen eigentlich da?

Dieser Gedanke kreiste in seinem Kopf umher und verfestigte sich, sodass er ihn nicht aus seinem Kopf bekam, auch wenn er wollte. Nachdenklich biss er sich auf die Lippe, was er nur sehr selten tat, und sah die verschiedensten Sterne an, die unterschiedlich stark leuchteten. Er wusste, dass Meister Waffen wie ihn benötigten, um unbesiegbar zu sein. Aber war das wirklich nötig? Immerhin haben Meister schon so eine unglaubliche Kraft und Stärke. Man nehme Stein als Beispiel.  Dieser Doktor, der sich nur fürs Beobachten und Forschen interessierte, kann seine Seelenwellen so präzise einsetzen, dass er damit Menschen verletzen kann, ganz ohne eine Waffe. Er kann nur durch die Analyse der Seele, mithilfe seines Seelenspürsinns -was jeder Meister eigentlich haben sollte-, feststellen was für ein Typ man ist, was für einen Charakter man hat und ob die Seelenweelen mit den des Partners übereinstimmen.

Meister sind schon so sehr stark. Wozu brauchen sie dann noch Waffen?  Vielleicht.. Der Weißhaarige biss stärker auf seiner Lippe. Viellicht sind wir nur Werkzeuge um die Meister stärker zu machen? 
Jetzt wo er den Gedanken geäußert hatte, klang es plausibel. Sehr sogar. Immerhin kümmerte man sich, wenn ein Waffen-Meister-Team verletzt war, erst um den Meister und die Aufgabe der Waffe lautet ja, seinen Meister mit seinem Leben zu schützen. Also sagt diese Aufgabe quasi das aus, was die Waffen für Meister und alle anderen sind.. Nur Werkzeuge.

Werkzeuge, die nur dazu dienen, den Meister zu schützen und stärker zu machen. Seufzend stand er auf und begab sich träge zur Wohnung, die er sich mit Maka teilte. Vor ihrer Tür blieb er stehen um zu hören, ob sie noch wach war. Doch er hörte nichts, weshalb er aufschloss und reinging. ,,Bestimmt liest sie wieder eines ihrer Bücher..",nuschelte er und zog sich seine Schuhe aus. Soul wollte sich gerade in sein Zimmer begeben, als er im Wohnzimmer das Fernseherlicht sah. Seine Augen weiten sich und so schnell er konnte wollte er in sein Zimmer gelangen. Er hatte schon eine Hand auf der Türklinge und drückte diese gerade runter. ,,Soul?" Ertappt zuckte er zusammen.
Warum passierte das auch immer ihm? Konnte er ihrer Standpauke nicht einfach entgehen? War das etwa zu viel verlangt?

,,Was willst du jetzt von mir Maka? War der Maka-Chop,den du mir gegeben hast, nicht schon genug?" Er drehte sich um und erblickte Maka vor sich. Verwundert kniff er die Augen zusammen, um sie besser zu erkennen. Da erkannte er es. Ihre Schultern zucken und er sah wie Tränen ihre Augen hinunter liefen. ,,Maka?" Was hatte er getan, dass sie zum Weinen brachte? Sie schritt stürmisch auf ihn zu, nur um dann vor ihm anzuhalten. ,,D-Du liegst f-falsch S-oul.. Du lie-gst falsch!!" Fest aber dennoch ängstlich zog sie den Weißhaarigen in eine Umarmung.

Überrascht weiteten sich seine Augen. Sie umarmte ihn selten. Sie scheute sich meist vor Umarmungen mit ihm! Sie erlaubte nur ihre Hand zu halten, einen Arm um sie zu legen und sie in Notsituationen wegzutragen. Das war ungewohnt und ähnelte überhaupt nicht dem typischen Verhalten Makas, seine Meisterin, die er eigentlich kannte. Soul versteifte sich unter ihrer Umarmung. ,,Maka?" Er würde ja in ihr Gesicht sehen, wenn er könnte, doch er konnte das nicht, da sie ihren Griff fester um ihn legte.

,,S-Soul.. Du bist nicht nur ein Werkzeug.. Denk sowas nie wieder!" Wie konnte sie-? Doch er unterbrach sich, als er einen Schmerz in seinen Herzen spürte, was definitiv nicht er war. ,,Waren wir die ganze Zeit-?" Maka nickte. ,,Soul du bist nicht nur eine Waffe für mich.. Du bist mein bester Freund und mein Partner! Denk bitte nie wieder das du für mich ein Werkzeug bist! Es tut mir Leid, dass ich heute so streng zu dir war. Es tut mir Leid, dass ich,obwohl ich bemerkte, dass wir beide erschöpft waren, dich immer noch dazu bringen wollte dich zu verwandeln! Es tut mir Leid,dass ich so eine schreckliche Partnerin und Meisterin für dich bin!"

Langsam klopfte er auf ihren Rücken. Er spürte ,dass ihre Augen nicht mehr tränten. ,,Maka.. Sei nicht so uncool. Alles gut" Sie lösten sich voneinader. Soul grinste sie an. ,,Geh jetzt schlafen, okay?" ,,Ja..." Sie senkte den Kopf und wollte gerade gehen. ,,Hey Maka?" Sie blieb stehen,drehte sich um und sah zu ihm auf. ,,Wir bleiben cool, richtig?"

Sie lächelte ihn an. ,,Ja wir bleiben cool" Dann gingen sie in ihre jeweiligen Zimmer.

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