Dreiundzwanzig

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Liam summte leise vor sich hin, während sich der Duft von Kamillentee im Raum ausbreitete.  Ich rührte eine ordentliche Portion Wildblütenhonig in die Tasse. Mit dem Rücken zu Liam gewandt, lauschte ich über das Klimpern des Teelöffels der Melodie. 

" 'I'm yours' by Ron Pope, isn't it?", fragte ich und drehte mich zu Liam um, die Hüfte an die Küchentheke gelehnt. Er nickte nur, hörte aber nicht auf zu summen. Der Anblick, der sich mir bot war bizarr: Liam Payne, summend auf meiner Couch. Ich musste grinsen, als sich eine erneute Welle unerschütterlichen Glückes in meiner Brust ausbreitete. Dann nahm ich die hellblaue Teetasse und brachte sie ihm. 

"Thanks", sagte er, ich setzte mich neben ihn und kuschelte mich an seinen grauen Pulli. 

Liam nippte an seinem Tee, legte seinen freien Arm um mich und streichelte über mein Haar, dann über meine Wange. Ich reckte mein Kinn nach oben, weil ich ihm in die Augen sehen wollte und im nächsten Moment beugte er sich zu mir.

Da war es wieder, das Feuerwerk in meiner Brust und diesmal schmeckte es nach Kamille und Honig. Sanft löste Liam unsere Lippen voneinander und lachte leise.

"What are you laughing about?", fragte ich. Eine schüchterne Stimme in meinem Hinterkopf, von der ich geglaubt hatte, sie sei durch mein Glück ertränkt worden, meldete sich zu Wort. Vielleicht, sagte sie, bist du eine schlechte Küsserin. Bevor das Wispern in meinem Hirn lauter werden konnte, antwortete Liam: "It's just so... I'm so happy. It's crazy."

Mein Lächeln wurde breiter. "I know.. I'm happy too.... And yes - it's crazy. I... I would never have thought that... this could.. just.. happen...", stammelte ich, unfähig meine Gefühle in Worte zu fassen. 

"I think I know what you mean", murmelte Liam und dann wurden meine Sinne wieder von Honig und Kamile benebelt.

Frankfurt, Deutschland - Liam:

Liam betrachtete ihr dunkles Haar, die geschwungenen Lippen, die vollen Wimpern. Als sie gähnte, hob sie ihre Finger mit dem blauen Nagellack vor ihren Mund. Selbst diese Bewegung war reizend.

"Are you tired?", fragte er und berührte sie an der Wange, der Nase, dem Kinn. Jeder Moment, in der er sie nicht spüren konnte, schien ihm als eine Verschwendung. 

"A tiny bit", antwortete sie in einem Ton, der annehmen ließ, sie hätte soeben eine Straftat begangen. Liam schaute auf seine Armbanduhr, es war erst sieben Uhr Abends. "You want to sleep?"; nuschelte er in ihr Ohr.

"No! I can sleep tomorrow when you're back in London.", protestierte sie und setzte sich auf, vermutlich um zu beweisen, wie fit sie war. Liam lachte, verzog dann aber das Gesicht, als ein bitterer Gedanke durch seinen Kopf schwebte.

"What?", fragte Lorin. Liam beschloss, dass nichts auf der Welt es wert war, die Momente, die er zusammen mit ihr hatte zu zerstören und schüttelte den Kopf. "Nothing", beruhigte er sie. "Well..", wechselte er hastig das Thema, "there's only one question left..." 

"Yes...?", forderte Lorin, und die kleinen Fältchen um ihren Mund und in ihren Augenwinkeln kehrten zurück. 

"Do you have any good movies?", fragte Liam. Sie lachte. "Depends on what 'good' means to you. I have the Harry Potter movies, Lord of the Rings, Hangover, Pride and Prejudice, Alice in Wonderland, Titanic and... now hold your breath... Twilight."

Liam grinste. "Okay, I'm totally not going for twilight," -seine eigene Gestik erinnerte ihn an einen YouTuber mit lila Haaren, der ihn vor langer Zeit interviewt hatte- " and I've watched Hangover far too often. I have no idea what Pride and Prejudice is-", an dieser Stelle wurde er kurz von Lorins Kopfschütteln unterbrochen, "but I've always wanted to watch Alice in Wonderland. It's a Tim-Burton-film isn't it?"

Impossible [Liam Payne]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt