#1 London (Teil 2)

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Ich dachte wir gehen irgendwo bestimmtes hin, aber wir gehen nur zur Bar in unserem Hotel. Aber mir reicht es, ich kann dann auch ziemlich schnell nach oben um zu schlaffen. Auf der Fahrt zum Hotel erzählte Dad, dass wir morgen um vier Uhr weiter fliegen nach Glassgow. Martijn wird in 5 Städten hier in England auftreten und danach geht es auf große US Tour und danach noch vereinzelte Inseln. So viel weiß ich noch, was Dad mir vor zwei Wochen oder so gesagt hat.

Wir setzen uns nach innen in die Bar, die im Keller liegt. Wäre es warm würden wir raus sitzen auf die Dachterrasse, aber es ist noch eisig. Ich würde mich jetzt gerne irgendwo zurück ziehen um meinen Blogeintrag fertig zu schreiben, aber es wäre ziemlich unhöflich wenn ich mich jetzt nicht zu den anderen setze. Wir setzen uns an einen Tisch und stoßen mit einem Sekt an. Ich höre mit einem Ohr zu und dass andere habe ich schon abgestellt. Ich schlafe schon halber. Ich bin einfach so müde von dem Flug, ich schlürfe meinen Sekt leer und lehne mich dann zurück in meinen Sessel und merke wie meine Augenlider immer schwerer werden.

Als ich aufwache ist es überall dunkel. Ich liege in einem ziemlich weichen Bett. Ich drehe mich um und merke das jemand neben mir liegt. Ach ja, ich bin ja im Hotel und teile mir mit Jose ein Zimmer. Ich drücke auf den Wecker an meinem Nachttisch, er zeigt mir das es erst 5:16 Uhr ist. Ich schließe meine Augen wieder und drehe mich um und kuschel mich wieder in die weiche Decke.

Als ich das nächste mal meine Augen wieder öffne ist es hell. Jose muss aufgestanden sein, denn ich bin alleine im Bett. Ich setze mich auf und starre vor mich her. Ich bin wohl gestern Abend echt in der Bar eingeschlafen.Ich schlüpfe aus meinem Bett und husche ins Bad. Ich bürste meine Haare durch und drehe die mir zu seinem Dutt zusammen. Ich wasche mein Gesicht und schminke mich Dezent. Anschließend krame ich mir nach einer schwarzen Jeans und einem Wollpulli in meinem Koffer. Ich hatte noch keine Möglichkeit ihn auszupacken, ich denke das werde ich auch nie machen. Ich ziehe meine braunen Stiefelletten an und nehme mir meine Zimmerkarte und husche auf den Flur. Ich ziehe mein Handy aus meiner Hosentasche und sehe auf die Uhr. 11:00 Uhr gut. Ich habe noch ein bisschen geschlafen. Ich wähle die Nummer meines Vaters. „Guten Morgen Isa", sagt er munter. Ohh Gott wie ich es hasse wenn Menschen so früh schon so gut gelaunt sein können. Naja, es ist ja nicht mehr früh aber ich bin gerade erst aufgestanden. „Wo soll ich hin kommen?" frage ich ihn. „Bring doch bitte noch Martijn mit, und dann sind wir wieder da wo wir gestern noch zu Abend gegessen haben", sagt er. „Okay, wir kommen dann", sage ich und lege auf. Ich gehe zu Martijn's Türe und klopfe an. Keine Reaktion. Ich klopfe stärker. Immer noch keine Reaktion. Ich hämmre mit beiden Fäusten gegen die Türe. Nach einer Weile wird die Türe einen Spalt geöffnet und ein verschlafener Martin blinzelt gegen das Licht. „Ich soll dich holen, es gibt nämlich essen", sage ich. Seine braune Harre stehen in alle Richtungen ab und seine blau-grauen Augen sehen wässerrich aus. „Moment...ich", murmelt er und deutet in sein Zimmer das ich herein kommen soll. Ich setze mich auf sein Bett während er ins Bad geht. Ich sehe mich in seinem Zimmer um, eigentlich sieht es genau so aus wie das von José und mir nur das bei ihm die Kleider überall verstreut auf dem Boden herum liegen. Nach fünf Minuten kommt er wieder fertig aus dem Bad so das wir zum Essen gehen können. „Du warst gestern ganz schön müde?" fragt er mich. „Ich bins nicht gewöhnt so lange zu fliegen, dann auf einen Gig zu gehen und dann auch noch was zu trinken", wir steigen in den Aufzug. Ich drücke auf den Knopf der uns ins Erdgeschoss befördert. „Morgen habe ich zwei Gigs in Glasgow", sagt er. „Und heute Abend?" frage ich ihn. „Sightseeing mit José, wenn du Lust hast kannst du mitkommen", schlägt er mir vor. „Ja das wäre cool", sage ich erfreut. Davon könnte ich noch ein super Blogeintrag schreiben. „Weißt du was noch ansteht bis unser Flug geht?" frage ich ihn. „Ich geh noch eine Runde schwimmen", sagt er. „Schwimmen oder Wellness?" frage ich ihn. „Erst schwimmen und dann Wellness", gibt er grinsend von sich. „Kannst ja mitkommen", meint er. „Mal sehn. Ich will eveltuell den Blogeintrag noch fertig schreiben", sage ich. Als wir in den Essenssaal kommen sehe ich die anderen schon am Tisch sitzen und essen. Das Frühstücksbuffet ist noch aufgebaut. Martijn und ich stellen uns in der Schlange an und nehmen uns einen Teller. Ich nehme mir ein Brötchen und ein wenig Marmelade und dazu einen O-Saft. Ich liebe es in Hotels zu Frühstücken einfach wegen dem Essen. Wenn ich mit Dad manchmal im Urlaub war, waren wir immer in Hotels und ich habe mich jeden Tag auf das Frühstück gefreut. „Du kannst deinen Text ja im Flugzeug schreiben", meint er. „Wann willst du gehen?" frage ich ihn. „Direkt nach dem Essen", sagt er als wir an den Tisch kommen. Ich nicke verständlich. „Morgen Dad", begrüße ich ihn erneut. „Morgen", sagt er und beißt von seinem Brötchen ab. Ich schneide es auf und streiche meine Marmelade darauf. „Also, wir fahren hier um drei Uhr ab bis dahin könnt ihr noch tun und lassen was ihr wollt. Ich kann dir den Sparbereich empfehlen", meint Dad. Ich sehe zu Martijn der mich mit so einem Blick ansieht wie – ich hab's dir doch gleich gesagt. „Mal sehn", sage ich und beiße von meinem Brötchen ab. „Sie will lieber ihren Blogeintrag schreiben", meint Martijn. „Musik oder Schwimmen?" frage ich ihn. „Ja natürlich Musik", sagt er als ob es selbstverständlich wäre. „Dann ist meine Antwort doch klar für dich oder?" frage ich ihn. „Aber du gehst trotzdem mit in den Spar", meint Dad und grinst mich an. Ich verdrehe meine Augen und trinke aus meinem Glas.

Ich stehe in den Bademantel eingewickelt vor dem Schwimmbecken und halte Ausschau nach Martijn. Ich habe mir dafür entschieden einen Rohschrieb fertig zu machen, denn ich letzte Nacht angefangen habe um anschließend in den Spar zu gehen. „Hey, komm doch rein", meint jemand unter mir der mich an meinen Füßen nass spritzt. Martijn. Ich springe einen Schritt zurück. „Ich wollte eigentlich in den Spar", sage ich etwas beleidigt. „Komm nur noch zwei Bahnen mit mir", meint er. Ich nicke und gehe zu dem Regal in dem die Handtücher liegen und die Bademäntel hängen. Ich hänge mein Bademantel auf und lege mein Handtuch in das Regal. Ich verschränke meine Arme vor der Brust da mir ziemlich kalt ist. Es ist eigentlich immer so das es in Hallenbädern im Schwimmbereich immer kalt ist. Ich hänge meinen Fuß ins Wasser und erschaudere vor Kälte. „Ach komm schon Isa", meint Martijn und zieht mich an meinem Fuß ins Wasser. Ich komme mit einem lautem klatscher auf. So kommt es mir vor. Als ich auftauche ist mir mega kalt und ich könnte Martijn gerade einfach nur tunken aber er ist schon weg geschwommen. Ich schwimme ihm hinterher aber beschließe ihn nicht zu tunken als ich ihn erreicht habe. Ich will hier kein tam tam veranstalten. „Bist du nicht sauer?" fragt er mich. „Ich bin nicht scharf darauf dich hier fertig zu machen", sage ich. „Würdest du mit deiner Größe sowieso nicht packen", meint er provozierend. „Nicht hier", sage ich und betone das Hier besonders stark. Ich zuckt mit den Schultern und schwimmt weiter. Er ist schon ziemlich schnell, aber ich packe es ihm zu folgen. Nach zwei Bahnen ziehe ich mich aus dem Becken und wickle mich in mein Handtuch ein. Martijn schwingt sich sein Handtuch über seine Schulter und folgt mir in den Sparbereich. „Wirrlpool?" fragt er mich als er neben mir steht und ich meine Augen über die ganzen Becken streifen lasse. Ich nicke und will mein Handtuch aufhängen, aber er nimmt es mir ab. Ich steige in einen Pool und lasse mich nieder auf eine Liege im Wasser und lasse die ganzen Wasserbläschen an meinem Körper hinaufsteigen. Es fühlt sich mega an. Da fällt mir auf, dass ich das letzte Jahr fast nichts für mich getan habe sondern nur für Mom.

„Willst dus noch lesen?" frage ich Martijn als wir wieder im Flugzeug sitzen. Er nickt und nimmt meinen Mac entgegen.

Touring with Martin GarrixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt