#7 L.A. (Teil 2)

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„Wenn du wieder Zuhause bist, dann müssen wir mal an den Strand fahren, der Tag heute war gigantisch", meint Silly. „Oh ja, ich geh duschen und mich umziehen. Wir sehen uns dann in der Lobby später", sage ich und drücke ihr einen Kuss auf die Stirn. Als ich ins Zimmer komme ist niemand da. Perfekt, ich kann also so lange duschen und mich fertig machen wie ich will. Nach einer ausgiebigen Dusche, Maniküre und was weiß ich was ich noch alles mache, denn das Hotel stellt unzählige an Beauty zur Verfügung, verlasse ich das Bad mit einem Handtuch um meinen Körper gewickelt. Martijn lehnt am Türrahmen und wartet. „Ist die Lady dann auch mal fertig?", fragt er etwas genervt. Ich grinse ihn unschuldig an. „Komm mal her", meint Martijn und nimmt mich in seine Arme und drückt mich fest an sich. „Ich hab nichts an, ich will mich anziehen", beschwere ich mich. „Du hast ein Handtuch um dich", meint Martijn. „Ja eben fast nichts", sage ich. Ich löse mich von ihm und sehe ihm ins Gesicht. „Alles gut bei dir?", frage ich ihn. Er nickt. „Bei dir auch?", fragt er mich. Ich zucke mit den Schultern. „Ich weiß nicht was da gestern war und ich weiß nicht was ich gemacht habe, dass stört mich ein Wenig, da ich nicht weiß was ich gemacht habe", sage ich. „Mir ist es egal, da ich weiß, dass es dir jetzt gut geht. Beim nächsten Mal komme ich mit und fülle dich dann ab, dann kann ich dir alles ganz genau schildern", meint Martijn. Ich befreie mich von ihm. „Bitte nicht", sage ich lachend und gehe zu meinem Koffer. „ich geh duschen, kannst dich in Ruhe umziehen", meint Martijn. „Danke", sage ich. Ich entscheide mich für eine blaue leichte Stoffhose und ziehe dazu ein weißes leichtes seidenes Top an welches fast Bauchfrei ist. Meine Haare binde ich zu einem Dutt zusammen. Ich ziehe meine braunen Riemchensandalen an und nehme mal mein Handy in die Hand um von diesem Traumzimmer ein paar Bilder zu knipsen. „Was machst du da?", fragt Martijn. Er steht mit Boxer und nassen Haaren im Türrahmen und es sieht extrem sexy aus. „Ich halte dieses Traumzimmer per Bilder fest", schwärme ich. „Und diesen Traum Körper?", fragt Martijn verführerisch. Mir stockt kurz der Atem. Ich stecke mein Handy in meine Hosentasche. „Zieh dich an, wir sind ziemlich spät dran", sage ich und deute auf seine Kleider die auf unserem Bett liegen. Er verdreht seine Augen hört dennoch auf das was ich sage.

Martijn und ich sind die letzten zwei die in die Lobby kommen. „Was braucht ihr eigentlich immer so lange?", fragt José als wir ankommen. „Ich habe versucht Druck zu machen, aber er hat im Bad ziemlich getrödelt", sage ich bevor mir Martijn zuvor kommt. „Ja, denn bevor ich ins Bad konnte wurde es ziemlich lang besetzt, von wem nur?", er sieht mich schuldig an. „Na dann, wir sind ja jetzt vollständig, dann können wir gehen", meint Dad. Er und Mom halten Händchen. „Total komisch", flüstere ich Silly ins Ohr und zeige auf Mom und Dad, so dass es wirklich niemand mit bekommt. „Was lästerst du schon wieder über mich?", meint Martijn und legt seinen Arm um meine Schulter. „Das wüsstest du wohl gern", ich strecke ihm die Zunge entgegen. Silly neben mir lacht nur über unser kindliches Verhalten. Heute ist der Bus endlich mal voll. Ich muss sogar auf Sillys Schoß sitzen damit alle rein passen. Hoffentlich bleibt die Crew nicht immer so groß. Wenn silly mich ab und zu mal besucht habe ich damit echt kein Problem, aber Luuk kann sie das nächste Mal daheim lassen. Heute spielt Martijn noch größer als sonst, meinte er. Es wird heute wieder so ein Treffen von mehreren DJ's. Avicii wird da sein, Hardwell, Tiesto, Afrojack, DVBBS und Dimitri Vegas & Like Mike. Ich denke das waren nicht mal alle, aber alle die mir im Moment einfallen. Ich habe Martijn gebeten mich heute wieder mit zu nehmen wie auf der Party in L.A.

Als wir ankommen, wimmeln überall Menschen herum. Waste hat Anweisungen gegeben. Meine Mutter, Silly und Luuk gehen gemeinsam mit meinem Vater in den Backstage Bereich, welcher nun ziemlich groß ist. Ich gehe mit Martijn und Waste mit. José und Aubery erledigen noch ein paar Dinge und kommen dann auch zu meinem Vater dazu.

„herzlich Willkommen, in meinem eigentlichen Tour Leben", meint Martijn und versucht mit seinen Händen irgendwelche epische Bewegungen zu machen. „Martijn", irgendein Typ groß und stämmig gebaut, fällt Martijn um den Hals. „Jo was geht?", schreit Martijn fast schon. Als sie wieder voneinander lassen, stellt Martijn ihn mir vor. „Isa, das ist Tiesto. Mein absolutes Vorbild", meint er stolz. Ja klar, davon habe ich schon mitbekommen, das Tiesto Martijn's Vorbild ist weswegen er DJ geworden ist. „George's Tochter, sie bloggt über mich während der Tour", stellt er mich auch Tiesto vor. „Freut mich dich kennen zu lernen", er streckt mir freundlich seine Hand entgegen. „Wir sehen uns", meint Martijn und checkt ihn noch ab. Wir werden auf dem Weg in die „heiligen Hallen" noch ein paar Mal aufgehalten von ein paar DJ's, jedes Mal werde ich vorgestellt als die persönliche Presse von Martijn. So kann man mich natürlich auch nennen. „Ahh Martijn, das ist also die Süße von George", er checkt bei ihm ein. „Isa, Hardwell alias Robbert. Robbert, Isa", stellt uns Martijn vor. „Und wie lange seid ihr nun schon?", Robbert fuchtelt mit seinem Finger zwischen uns her. „Ich bin nur die Presse", verteidige ich mich. „Und was ist das?", fragt er. Er zeigt mir ein Bild. Es wurde auf dieser Party in L.A. vor ein paar Tagen gemacht. Es zeigt mich und Martijn wild tanzen. Da Martijn nicht den Mund aufbekommt muss ich es wohl erklären: „ Ich war an dem Abend Martijn's „Babysitter" ich sollte sehen das er keinen Misst baut. Ist tanzen etwa verboten?", will ich von Robbert wissen. „Die kleine gefällt mir", meint er zu Martijn grinsend. „Wir sehen uns später", meint Martijn zu ihm und geht weiter. Zum Glück war Waste gerade nicht dabei, sonst hätte ich wahrscheinlich kein Wort heraus bekommen und Martijn wechselt nun mit mir kein Wort mehr. Ich schlage ihm gegen seinen Oberarm. Er dreht sich zu mir um und sieht mich kalt an. „Reiß dich am Riemen, ich bin hier um etwas zu schreiben, also beherrsch dich", drohe ich ihn. Martijn sagt nichts und geht weiter.

Heute wäre es der Tod in die Crewd zu gehen. Luuk und Silly halten sich in der Nähe von der Bühne auf um alles mit zu erleben. Als Martijn dran ist stelle ich mich zu den beiden. „Du hattest Recht, es ist tausend Mal besser hier zu sein. Hier mit dir", meint Luuk. Seine Augen leuchten und das DIR hat er ziemlich betont. Blitzschnell nimmt er meinen Kopf zwischen seine Hände schiebt mich gegen eine Wand und drückt mir seine Lippen auf. Ich verspüre ekel und Hass auf ihn. Ich drücke mich weg von ihm. Silly hat es gesehen und kommt sofort herbei. „Tut mir leid Luuk, dass was du für mich empfindest kann ich leider nicht erwidern", es fällt mir an Unmengen schwer ihm das zu sagen. „Es liegt an deinem Vater, an Martijn, du veränderst dich seit dem du hier mit ihnen bist", will er sich wehren. „Es war davor nicht anders", verteidigt mich Silly. „Aber wir können doch Freunde sein?", meint Luuk. „Ich denke nicht, es wäre besser wenn du nun gehst", sage ich. „Nein, ich bleibe hier, aber heute Abend nehme ich den ersten Flug nach Hause", meint er. Ich nicke und verschwinde von der Bildfläche. Ich ziehe mich zurück in Martijn's Raum indem er seine ganzen Sachen gelagert hat. Ein Tisch, ein Stuhl und ein Kühlschrank befinden sich darinnen. Ich setze mich auf den Boden und lehne mich mit dem Kopf an die Wand. Nach einer Weile kommt Martijn hinein, zusammen mit Waste. „Isa?", stellt Martijn fest. Er kniet sich zu mir herunter und nimmt meine Hände in seine. „Du musst dich jetzt zusammenreißen, so wie ich es gerade vorhin versucht habe. Du gehst jetzt da raus und fragst die ganzen DJ's was du wissen willst, es wird zwar nicht deine letzte Chance sein, aber tue dies heute bitte", er zieht mich hoch und blickt mir tief in die Augen. Ich liebe seine klaren Meeresblauen Augen. Ich kenne niemanden mit schöneren Augen, als das sie Martijn hat. Ich nicke zaghaft und verlasse Martijn seinen kleinen Raum, was man kaum als Backstageraum definieren kann.

Bettfertig liege ich im Bett und versuche zu schlafen. Es ist Ultra heiß hier und draußen ist es genau so heiß. Der Sommer ist leider nicht immer so wundervoll. „Du trägst wieder keine Hose", bemerkt Martijn als er sich zu mir legt. „Es ist heiß, mir ist es egal. Wenn es dich so stört hast du Pech gehabt", stöhne ich auf. Martijn packt mich an meiner Hüfte und dreht mich so dass ich ihn ansehen kann. „Was ist los, bin ich schuld wegen meines komischen Verhalten gerade vorhin?", fragt er mich. Ich schüttle müde meinen Kopf. „ich will jetzt noch nicht mit dir darüber reden. Ich will jetzt einfach nur schlafen. Es war heute extrem anstrengend", sage ich und blicke ihm in auch seine Müden Augen. „Da hast du Recht und ich bin stolz auf dich, du warst heute super. So wird es ab sofort meistens ablaufen, ich hoffe du packst die Tour", meint er. „Wir machen ja zwischendurch auch mal eine Pause, dann müsste ich es schaffen", sage ich und drehe mich wieder weg von Martijn. „Gute Nacht", murmle ich vor mich her und schlafe sofort ein.

Mein Kopf ruht auf etwas unbequemen, einem Arm wie ich bemerke als ich meine Augen öffne. Der andere Arm dieser Person ruht auf meiner nackten Hüfte, mein T-Shirt ist etwas hoch gerutscht. Meine Augen sind noch schwer von gestern Abend. Ich drehe mich herum und kuschle mich an Martijn's nackte Brust und nehme eines seiner Beine in Besitz von meinen. Er ist nicht mein Freund, nur ein Freund. Mit Freunden schläft man nicht so innig. Und mit diesen Gedanken schlafe ich wieder ein.

Ich beziehungsweise wir wachen auf, als jemand gegen unsere Zimmertüre hämmert. Martijn welcher seine Arme von hinten um mich geschlungen hat, löst sich von mir und öffnet die Türe. Mein Vater steht davor, gemeinsam mit meiner Mom. Gibt es die nun immer nur noch im Doppelpack? „Es ist schon zwölf, wir wollten den Tag doch noch auf der Jacht verbringen bevor es heute Abend weiter geht", sagt Dad. „Wir kommen", sagt Martijn und schließt die Türe wieder. „Isa, du musst dich innerhalb von den nächsten 60 Minuten von diesem Zimmer, besser gesagt diesem Hotel verabschieden", Martijn lehnt gegen die Tür nachdem er sie geschlossen hat. „Ich will hier nicht weg", jammere ich und setze mich auf. „Ich weiß", sagt Martijn und setzt sich zu mir an die Bettkante. „Kommen wir hier mal wieder her?", frage ich ihn. „Jetzt auf Tour nicht, aber ich verspreche dir wir zwei werden hier mal wieder her kommen", meint Martijn und streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Das sind gute Blicke in die Zukunft.

Nachdem wir uns angezogen und unsere Sachen alle Gepackt haben machen mir und mit Pack und Sack, so sagt man es doch immer, in die Lobby. Die anderen warten schon auf uns. Anscheinend ist Martijn oft auf der Jacht wenn er hier ist, genauso ist er oft auf der Jacht wenn er auf Ibiza ist. Da werden wir auch noch hinkommen. Ein gemütlicher Tag auf der Jacht. Die Sonne auf unsere Körper prasseln lassen. In Atmosphäre in der Crew genießen. Mit Silly zusammen irgendwelchen scheiß machen. Mein Blog für L.A. fertig stellen. Und dann geht es auch schon weiter nach Las Vegas ohne Silly. Dad hat mir versprochen, dass sie mal wieder kommen darf wenn es ihr gerade in den Kram passt. Dann werde ich nicht die ganze Zeit so alleine sein.

Touring with Martin GarrixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt