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Ich schrie, saß in der Ecke des Raumes und schrie wie am Spieß. Mein Gesicht vergraben in den Händen und die Augen geschlossen mit diesem furchtbaren Bild vor Augen schrie ich, mit dem Gefühl immer lauter zu werden und beachtete Esra und Jona, der versuchte mich zu beruhigen, nicht im geringsten.
Unter den Schrei mischten sich erneut einige Schluchzer und ich konnte hören, wie die Tür zu unserer Zelle aufgeschlossen wurde.
Einzelne buchstückhafte Wortfetzen drangen zu mir durch. Krampfhaft wurde nun von allen Seiten versucht mich zu beruhigen und tatsächlich hörte ich auf zu schreien. Stattdessen heulte ich mir die Seele aus dem Leib, wie so oft an diesem furchtbaren Tag. Alles erschien so surreal und so unwirklich. Ich begann zu lachen. Das alles konnte nicht wahr sein und so erschien es mir wie ein Traum. Ein Albtraum, den ich nun durchschaut hatte. Ich lachte Tränen und niemand um mich herum verstand noch die Welt. Sie waren hilflos und schlicht weg mit der Situation überfordert. Schon bald wusste ich nicht mehr warum ich lachte oder warum ich überhaupt hier saß. Das alleine fand ich so lustig, dass ich kein Halten mehr fand.
Das letzte was ich wahr nahm und worüber ich erneut noch mehr in Gelächter ausbrach, war Gideon, der nun mit einer Spritze in der Hand auf mich zukam und den anderen, darunter Esra und Jona, Gwen und Leslie, sowie Raphael und Xemerius, einen letzten fragenden Blick zuwarf, bevor er die Spritze in meinem Arm versenkte und mir die Augen zufielen.

~Esra POV~
Ein gleißendes rosa Licht erhellte den Raum, wie schon einige Minuten zuvor. Ich sah Bella nicht, dafür hörte ich sie umso mehr. Sie war am schreien und ließ sich auch nicht, wie vorhin, von Jona, der sich inzwischen neben mich zu ihr gesetzt hatte, beruhigen, sondern schrie immer lauter. Es schmerzte in den Ohren und ich fragte mich, was sie in der Vergangenheit gesehen haben musste, was sie so zum schreien brachte.
Es musste wirklich schrecklich gewesen sein. Schrecklich und womöglich unfassbar furchterregend.
,,Bella, alles ist gut. Du bist wieder in Sicherheit. Bella bitte!"
Jona versuchte sein Bestes und im Normalfall wäre längst Ruhe. Bella begann zu schluchzen, doch sie schrie immer weiter.
Die Tür zu unserer Zelle wurde aufgeschlossen und mit Taschenlampen bewaffnet betraten hinter Gideon auch Gwen, Leslie und Raphael den Raum.
,,Was ist denn hier los? Was ist passiert?"
Gideon kam auf uns zu und hockte sich direkt neben mich.
,,Ich weiß auch nicht. Sie kam aus der Vergangenheit zurück und war schon als sie ankam am Schreien."
,,Bella, hey beruhige dich. Es ist doch alles gut."
Gwendolyn und Leslie hielten sich gemeinsam mit Raphael zuerst verunsichert im Hintergrund, doch traten näher, als Bella zu weinen begann. Ihren Kopf hatte sie noch nicht einmal aus ihren Händen gehoben und so flossen nun, wie heute schon so oft, Tränen über ihr Gesicht, über ihre Arme und tropften von dort aus auf den Boden. Gerade als Raphaels Taschenlampe ihre Hand streifte und ich meinte Blut zu erkennen, begann Rosabella laut loszulachen.
Sie lachte, doch es klang sehr verzweifelt, als könne sie nicht glauben, was gerade passierte. Das konnten wir alle nicht.
Wir guckten uns fragend an und ich war nicht die einzige, die schlichtweg hilflos war. Gideon verließ den Raum und kehrte wenige Minuten später, in denen Gwen weiterhin erfolglos versuchte ihrer Tochter zu helfen, mit einer Spritze in der Hand zurück.
,,Was ist das?" , fragte ich und als er mir antwortete, steckte die Nadel bereits in Bella's Arm und ihre Lider schlossen sich.
,,Ein Beruhigunsmittel, oder auch ein Narkosemittel. Es hält nicht lange an, doch wir sollten sie nach oben bringen. Ihr beiden kommt auch mit." Er deutete auf Jona und mich und ich war froh, die Zelle verlassen zu können, zumindest für heute

RosenrosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt