Kapitel 17: Zwischen zwei Fronten

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Pjöngjang, Norkorea

Warashiro

Seine Laune stand ihm ins Gesicht gedchrieben. Nachdem sich alle wieder vertragen und im Wohmzimmer eingefunden hatten, klammerten sich jetzt zwei Menschen an Watashiro. Mit D.Va auf der einen und Sombra auf der anderen Seite war schon mal eine komplette Couch belegt. Genji vergnügte sich wieder mit Watashiros Playstation 4 und Widowmaker war dabei das Mittagessen zuzubereiten. Jeden Tag wurde in dieser 'WG' mittags gekocht und zusammen gegessen. Jeden Tag kochte auch jemand anderes. Entweder es gab ein national typisches Gericht oder es gab etwas nach Wunsch. Da sowohl Watashiro als auch Genji aus Japan kamen, hatten beide immer großen Streit darüber, wer was kochen durfte. Manchmal trafen die Gerichte natürlich nicht die Geschmäcker aller, aber aus fairness wurde immer alles gegessen. Seinen Unmut konnte man natürlich trotzdem äußern. Vor Watashiro stand ein großer Eimer in dem schon einige Patronen lagen. Nachdem Sombra seinen Magen am Morgen durchlöchert und Watashiro angefangen hatte sich zu regenerieren, spuckte er stündlich ca. 60 Patronen aus. "Warum musstest du auch gleich so ekalieren Sombra." D.Va und Sombra stritten sich schon die ganze Zeit während sie versuchten mit Watashiro zu kuscheln. "Tja chättest du keinen Aufstand gemacht, wäre das alles nicht passiert. Aber ich muss dir auch danken, denn es hat auch was Gutes." "Achja und was ?" Ein unmissverständlich verängstigter Blick von Watashiro zu Sombra ließ sie Verstummen. "Brauchst du nicht zu wissen." D.Va schmollte. Dann aber trumpfte sie. "Tja weißt du, Watashiro und ich haben uns ja schon geküsst...mehrmals." Das saß. Sombra starrte sie feindlich an. "Achja. Nun dann werde ich ihn zuerst ins Bett kriegen." "Das hättest du wohl gern oder ?" Beide fingen an sich aufs übelste zu beschimpfen bis Widow schließlich als Erlöserin das Essen auf den Tisch knallte. "So ihr beiden", versuchte Watashiro die Stimmung aufzulockern, "jetzt essen wir erst mal." "Voila ! Es ist ein Spezialität aus meiner 'eimat Frankreich also genießt es." Ratatouille. Watashiro genoss das Essen in vollen Zügen. Da er eh ein 'Allesfresser' war, schmeckte ihm alles köstlich was essbar war.  "'ör auf so komisch zu gucken. Wenn du dich einschleimen willst, kannst du gleich abwaschen." Man konnte Watashiro offensichtlich ansehen wie sehr es ihm schmeckte. "Sag mal Widow", begann D.Va, "warum stehst du eigentlich nicht auf Watashiro ?" "Kleines, wenn du erst einmal ver'eiratet bist und dann deinen Ehemann umbringst, 'ast du mit der Liebe genauso abgeschlossen wie ich." D.Va wirkte nun eher verstört als belustigt und aß still das Essen zu Ende. Nachdem sie alle aufgegessen hatten, nahm sich Watashiro die Teller umd wusch ab. Sombra und D.Va die ihm immer wieder ihre Hilfe anboten wimmelte er ca. jede 2. Sekunde ab. So ging das gefühlt eine Ewigkeit weiter. Nirgendwo war er vor den beiden sicher. Nicht nur dass seine Arme vom vielen festklammern und zerren so gut wie abgestorben waren, geriet er bei Konfrontationen der zwei Streithähne immer zwischen die Fronten. Es hatte nichts mehr mit Spaß und ein bisschen Ärgern zu tun. Man konnte es spüren, zwischen D.Va und Sombra tobte ein erbitterter Krieg um Warashiro. Versuche die beiden zu beruhigen und den Krieg zu klären wurden abgewimmelt oder warem nicht von langer Dauer. Doch die jüngere D.Va hatte ganz klar keine Chance gegen die feurige Amazone Sombra. Schließlich konnte sich Warashiro von beiden trennen und flüchtete auf den Balkon. Völlig erschöpft lehnte er sich an das metallernde Geländer und sah dem Sonnenuntergang entgegen. Er war wirklich wunderschön. "Schön nicht wahr ?" Er hatte Widow gar nicht bemerkt. Sie stand in einen Wintermantel gehüllt mit einem Glas Wein ebenfalls am Geländer. In ihren Augen konnte er Tränen erkennen. Sowas kannte er von der sonst so kalten Widow gar nicht. "Sag mal, weinst du etwa ?" "Du 'ast es bemerkt ? Ja, manchmal kommt in mir doch die andere Seite durch." "Was ist denn los ?" "Ach nichts weißt du." Watashiro blickte sie skeptisch an. Das konnte doch nicht einfach so kommen. "Hey. Du kannst mit mir reden. Die anderen werden auch mit Sicherheit nichts erfahren." Widow wirkte verändert. Viel zutraulicher und aufgeschlossener. "Du kommst ja irgendwann e' da'inter. Morgen ist der 14. Februar. Valentinstag. Der Tag an dem ich 'eiratete und der Tag an dem ich Gerald ein Ja'r später umbrachte." Watashiro stutzte. Er hatte bisher kaum was über die Vergangenheit Widows erfahren. Aber es machte auf einmal alles einen Sinn. Wenn morgen Valentinstag war, dann wollte Sombra mit ihm in den Tag hineinfeiern. Aber so psychisch zerstört wie Widow war, konnte er sie einfach nicht zurücklassen.

TARGET ON - An Overwatch StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt