Kapitel 1: Der Junge

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Japan, Osaka

Watashiro

Watashiro schob noch einen weiteren Tisch vor die Tür. Auch wenn er wusste, er könnte die Soldaten nicht lange damit aufhalten. Ein Versuch war es trotzdem wert. Watashiro zitterte. Warum war er nur in den 3. Stock geflüchtet ? Hätte er sich im 1. Stock verbarrikadiert dann hätte er ganz einfach durch das Fenster türmen müssen. Er hatte die Worte seiner Lehrerin noch so genau in Erinnerung als hätte er sie erst vor ein paar Sekunden gehört. In wirklichkeit jedoch versteckte er sich schon seit mehreren Stunden. "Lauf Watashiro ! Verstecke dich irgendwo wo sie dich nicht finden können ! Unser Land braucht dich !", hatte sie gesagt, bevor die Kugel eines Soldaten ihren Kopf zerschmettert hatte. Er sah sich um. Gab es nicht irgendwo was, womit er sich vertridigen konnte. Er entdeckte ein Plakat auf dem verschiedene Leute abgebildet waren. "We OVERWATCH you" und "Call us when you need help" stand dort. Helden könnte Watashiro jetzt wirklich gebrauchen. Er nahm sich einen Stuhl und versteckte sich neben dem Stapel aus Tischen und Stühlen. Es klopfte an der Tür. Watashiro hörte auf zu atmen. Vielleicht hatte er Glück und die Soldaten würden wieder abziehen. Nein. Das würde nicht passieren. Schon splitterten die Tische und Stühle durch den Raum. Es war klar, dass sie sich den Weg frei schießen würden. Männer in blau - roten Rüstungen betraten den Raum. Watashiro ließ zwei in den Raum. Als nun auch der Dritte eintreten wollte, schlug Watashiro den Stuhl auf dessen Kopf zusammen 3, 4-mal drischte er auf den am Boden liegenden Soldaten ein. Die anderen beiden drehte ihre Köpfe zu ihm. Zack ! Der Stuhl hatte beide umgehauen. Jetzt galt nur noch eins: Laufen. Watashiro sprintete so schnell er konnte. Gott sei dank hatte er die beste Kondition und war auch der beste Sportler an seiner Schule. Er schaffte es tatsächlich die Soldaten die vor der Tür gestanden hatten abzuhängen. Er schlug einen Haken nach dem anderen. Die vielen wie ein Labyrinth wirkenden Gänge des Schulkomplexes, die er sonst so gehasst hatte, waren dabei die größte Hilfe seit seiner Lehrerin. Was hatte sie gemeint als sie sagte, das Land bräuche ihn ? Egal ! Watashiro bog wieder um eine Ecke und sah am Ende des Ganges einen lichterhellten Fleck...
Den Ausgang !
Es wirkte wie sterben. Er hatte schon viele Berichte von Nahtoderfahrungen gelesen. So kam es ihm gerade auch vor. Wie in Zeitlupe bewegte er sich auf die rettenden Flügeltüren zu. Doch er sprintete noch schneller als zuvor. Es waren nur noch Sekunden, bis er die Tür erreichen und sein Gefängnis verlassen würde. Doch waren diese Sekunden schon zu viel. Er hörte den Schuss nur gedämpft. Doch immer noch laut genug um ihn wahrzunehmen. Er spürte, wie etwas seinen Rücken traf und ihn nach vorne warf. Im nächsten Moment wurde ihm schwarz vor Augen. Doch es passierte nichts. Kein Licht. Kein Gang. Waren alle gelesene Berichte nur gelogen ? War alles nicht real. Oder war er gar nicht tot ? Nein. Das konnte nicht sein. Der Schuss hatte ihn in den Rücken getroffen. Unter normalen Umständen wäre er sofort tot. Doch scheinbar war er nicht. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn an seinem Hals. Wurde er jetzt auch noch massakriert ? Reichte es nicht, das die Soldaten ihn bereits in den Rücken geschossen und ihn getötet hatten ? Mussten sie ihm jetzt auch die Kehle aufschlitzen ? Jetzt reichte es Watashiro. Diese Welt war komplett verdorben. Voll von Korruption und Betrug. Man konnte nur noch sich selbst vertrauen. Es war genug. Man musste der Welt einen Anführer geben. Einen, der etwas zu tun vorgibt und dem alle folgen. Vor einer Woche hatte Watashiro den Asiatischen Wissenschaftscontest gewonnen. Sein Forschungsgebiet war die Waffenindustrie. Nach seinem Sieg, war er mit tausenden Angeboten voll geschüttet worden. Doch er würde diese Kenntnisse nur noch für sich gebrauchen. Denn eigentlich konnte er gar nicht sterben. Genauso wenig wie es Echsen konnten. Er hatte sich ein Serum gespritzt, was ihn echsenartige Fähigkeiten wie z.B. regenration ermöglichte. Der einzige Nachteil war, das ihm unteranderem an machen Klöroerregionen Schuppen wuchsen. Er riss die Augen auf und sah zu seiner Verwunderung, eine Frau. Sie trug einen Laborkittel und hatte feuerrote Haare. "Guten Tag. Mein Name ist Professor Moira. Du bist Watashiro Nakagawa aus Osaka, Japan. Du bist 16 Jahre alt, 1,86 Meter groß und 64 kg schwer.", sprach die Frau, "Ich mach es kurz. Wir wollen dich angagieren. Mit deinen wissenschaftlichen Fähigkeiten, wärst du eine perfekte Ergänzung füf unser Team." "Und was bieten sie mir ?", fragte Watashiro mit schwacher Stimme. "Unendliche Freiheiten für deine Forschungen. Außerdem stehst du dann unter staatlichem Schutz. Du würdest uns dann in Nordkorea vertreten. Also, nimmst du an ?" "Wie könnte ich so ein Angebot ausschlagen ?" "Dann herzlich Willkommen in der Blackwatch !" Moira reichte ihm die Hand. Dann half sie ihm aufzustehen. Watashiro griff sich instinktiv an den Hals. Doch nicht wie erwartet war dort eine Narbe oder offene Wunde. Nein, es waren Schuppen. Bei ihm hatte der Schuppenwachstum eingesetzt.

TARGET ON - An Overwatch StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt