Durch ein lautes Klingeln werde ich geweckt und schalte genervt meinen Wecker aus.

Verschlafen setze ich mich auf und strecke mich schwer. Es fühlt sich an als wäre ich ein Stein, wenn ich ein paar Schritte nach vorne mache.

Das einzige was gegen die Nachwirkungen von der Party hilft, ist eine schöne kalte Dusche.

Ich gehe in mein Bad, ziehe mir meine Klamotten aus und stelle mich unter die Dusche.

Das erfrischende Wasser prasselt auf meiner Haut ab und ich verteile den gut riechenden Schaum auf meiner Haut.

Nachdem ich fertig mit duschen bin, trockne ich mich schnell ab und ziehs mir meine Klamotten für den Tag an.

Ich entschied mich für eine einfache schwarze Jeans und ein weißes Top. Darüber zog ich noch eine dunkelgraue Weste und eine kleine Kette an.

Zufrieden über mein Outfit betrachte ich mich noch kurz im Spiegel und ging dann ins Bad um meine Haare zu föhnen.

Danach machte ich mir noch Concealer drauf, um meine dunklen Augenringe und ein paar Unreinheiten zu verdecken und tuschte meine Wimpern.

Mein Blick richtet sich auf die Wanduhr und ich schrecke auf. In 5 Minuten kommt mein Bus! Schnell packe ich meine Schultasche und laufe in die Küche um mir eine Wasserflasche zu schnappen.

Auf dem Küchentisch sehe ich einen Zettel liegen aber in der Eile vergesse ich ihn zu lesen und laufe schnell raus.

Draußen ist es ziemlich kühl und ich bin froh mir eine Weste angezogen zu haben.

Ich laufe schnell den Weg zur Bushaltestelle entlang, der zum Glück nicht weit entfernt ist und sehe schon Kaja von weiten an der Bushaltestelle stehen.

Sie guckt gerade auf ihr Handy und bemerkt wohl nicht, dass ich zur ihr komme.

Man sieht ihr wirklich nicht an das sie gestern fast ganze Nacht Party gemacht hat und sie sieht perfekt wie immer aus.

Ihre schwarzen langen Haare liegen ihr Wellig über die Schultern und sie trägt einen dunkelroten Wollpullover.

Ich bleibe neben ihr stehen "Hey", sage ich lächelnd und sehe sie an.

Sie blickt von ihrem Handy auf und erwidert mein lächeln "Heyy", sie umarmt mich kurz und blickt dann wieder seufzend auf ihr Handy.

Stirnrunzelnd schaue ich sie an "Was ist los?", frage ich und schaue kurz auf ihr Handy.

"Sie haben Bilder von der Party auf Instagram hochgeladen", sie hielt theatralisch ihre Hände vor die Augen und hielt mir ihr Handy vors Gesicht.

Auf dem Bild erkannte man mich wie ich unsicher zwischen ein paar Leuten stehe und Kaja wie sie mit ihrem verschmierten Lippenstift in die Runde grinste, in der rechten Hand hielt sie eine große Flasche Sekt.

"Es ist schrecklich ich weiß..und es gibt noch viel viel schlimmere Bilder, gott wenn das mein Bruder oder meine Mutter sieht bin ich tot", sagt sie und schlug ihre Hand gegen die Stirn.

"Ach komm schon Kaja, so schlimm ist es nun auch wieder nicht", versuche ich sie aufzumuntern und sehe mir interessiert die anderen Bilder an.

Zwar sah Kaja schon ziemlich verrückt auf den Bildern aus und war auf fast jedem zu sehen, aber dennoch sah ich keinen Grund warum sie sich schämen sollte.

Ihre Mutter ist zwar die strengste Frau, die ich kenne aber dennoch, sie wird ja wohl nicht die Bilder stalken auf die ihre Tochter markiert wurde.

Kaja wollte gerade etwas sagen als sie bemerkt, dass unser Bus angefahren kommt und vor uns hält.

Ich lächel sie noch aufmunternd an und steige dann vor ihr in den Bus ein. Zum Glück fanden wir freie Plätze in der hintersten Reihe und ließen uns auf ihnen nieder, die gesamte Fahrt lang sagte keiner von uns mehr etwas.

Ich wollte sie auch nicht fragen, ob sie noch weiß was gestern passiert ist oder ob sie einen Kater hatte, weil ich einfach nicht wollte, dass sie sich weiter Sorgen wegen der Party machte.

Und dann war da noch die Sache mit diesem Fremden vom Bad aber, das sollte ich ihr wohl wann anders erzählen.

In Gedanken verloren merke ich nicht, dass der Bus anhält, bis Kaja mich leicht am Arm antippt und schon dabei ist aufzustehen.

"Wir sind da", sagt sie und geht zur Tür.

Ich schüttel den Gedanken an die Party und was dort passiert ist ab und steige mit ihr aus dem Bus aus.

"Aber weißt du was ich hab mega den süßen Typen auf der Party kennengelernt", kichert sie und ist wohl wieder besser drauf.

"Ach und wie hieß er?", frage ich interessiert und sehe sie an.

Sie schien wohl zu überlegen und lachte dann leise auf. "Hab ich vergessen", sagte sie beschämt und ich sah ein wenig Trauer in ihren Augen.

"Man sieht sich immer zweimal im Leben hab ich Recht?" frage ich lächelnd und wir gehen den Schulhof entlang.

"Ja da hast du Recht" grinst sie und drückt mich während des gehens kurz. "Ich bin wirklich froh dich als Freundin zu haben".

Gemeinsam gehen wir in den Bioraum ich setze mich an den Tisch in der letzten Reihe.

Leider musste ich mich von Kaja trennen, weil wir uns nicht aussuchen konnten mit wem wir zusammensitzen, sodass sie an einem ganz anderen Tisch auf der anderen Seite sitzt.

Ich nehme mein schweres Biobuch aus meiner Tasche, meinen Block und Schreibkram.

So langsam kamen immer mehr Schüler in den Raum und dadurch stieg auch der Lärmpegel.

Der Platz neben mir wurde laut von Ben, einem Klassenkameraden von mir besetzt und er ließ sein Zeug über den halben Tisch fallen.

"Guten Morgen" sage ich lächelnd und sehe zu ihm.

Er guckt nur kurz zu mir und grummelt ein leises "Morgen".

Ich richte meinen Blick wieder nach vorne zum Lehrer der mit zu guter Laune am Pult stand.

Vom Augenwinkel aus erkannte ich, dass neben ihm jemand den Raum betrat und ich sah erschrocken zu dem Bad Typen von der Party.

Alle im Raum wurden still und sogar Ben hörte auf mit seinem Stift zu spielen und richtete seine Aufmersamkeit nach vorne.

Er stand dort lässig mit den Händen in den Hosentaschen, mit einer schwarzen Lederjacke die ihm perfekt stand und einem weißen Shirt darunter, welches seine Muskeln betonte. Geschockt sehe ich ihn weiter an. Was macht er bitte hier?

Sein Blick geht gelangweilt durch die Klasse und blieb dann an mir hängen. Er hob langsam seine Hand um mir zu winken, sein Gesicht erhellte sich auf und ein kleines lächeln lag auf seinen Lippen.

Ich schluckte und wurde sofort rot als alle im Raum ihren Blick auf mich richteten.

Kaja sah mich überrascht mit offenem Mund an und ich schaute schnell weg auf meinen Tisch.

Der Lehrer räuspert sich laut und alle schauen wieder nach vorne. Auch ich richte meinen Blick wieder zum Lehrer und merke immer wieder den Blick von dem Fremden auf mir.

"Also Schüler, das ist Aaron, er ist sitzengeblieben und kommt nun in eure Klasse, ich hoffe doch ihr seid alle nett zu ihm und bringt ihn gut in die Klasse mit ein" erzählt er mit einem aufgesetzten lächeln.

Er guckt zu Aaron "Also Aaron setz dich doch auf einen freien Platz", sagt er mit angespannter Stimme.

Aaron sah sich kurz um und richtete dann seinen Blick fest auf den leeren Stuhl vor mir. Oh bitte nicht.

Er ging durch das Klassenzimmer und ließ sich auf den Stuhl nieder

Ben beugte sich leicht zur mir "Sag mal kennst du den?" flüsterte er leise in mein Ohr und setzte sich dann wieder normal hin.

Ich schlucke schwer und ignoriere seine Frage einfach, mir war es egal was er in dem Moment von mir dachte aber ich war einfach zu geschockt um ein Wort rauszubekommen.

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