Das Klingeln der Schulglocke befreit mich aus dem langweiligen Vortrag über mathematische Funktionen und ich packe schnell meine Schultasche ein und verlasse sofort den Klassenraum.
Mit schnellen Schritten laufe ich den Flur entlang, doch werde von etwas starkem am Arm festgehalten. Mein Blick geht langsam hoch zu der Person und ich schaue in das Gesicht von Aaron. Seine dunklen Augen mustern mich von oben bis unten, bis sie an meinen Augen hängen bleiben.
"Wohin so eilig", fragt er nach kurzer Stille.
Ich räusper mich leise "Ich muss noch was erledigen"
Gerade will ich weitergehen doch werde wieder festgehalten. "Ich komme mit", sagt er bestimmt und stellt sich neben mich.
"Ich kann das auch alleine erledigen Aaron.Außerdem muss ich schnell los", antworte ich und gehen mit festen Schritten weiter.
"Warte!", ruft er leise und hält mich sanft am Arm fest.
Ich schaue gespannt zu ihm und er lässt mich vorsichtig los. "Halte dich von Nathan fern" sagt er mit fester Stimme und sieht mich ernst an.
Ich runzele verwirrt meine Stirn und schüttele mit dem Kopf. "Aber er ist nett wieso soll ich mich dann von ihm fernhalten?"
Ja wieso sollte ich das? Er war bis jetzt immer nett und lustig zu mir. Er schien ein echt lieber Typ zu sein und bestimmt auch ein guter Freund.
"Weil..er dir nicht gut tun wird", antwortet er und verschränkt bestimmt die Arme vor der Brust.
"Seit wann hast du darüber zu bestimmen", frage ich genervt und setze an um weiterzugehen, doch er stellt sich mir in den Weg.
"Weil du mir wichtig bist", antwortet er und mein Herz fängt plötzlich an wie verrückt zu schlagen.
In seinem Gesicht sehe ich keine verändern. Er sieht mich immernoch mit diesem ernsten Blick an aus dem ich einfach nicht schlau werde.
"Nicht in dem Sinne. Ich empfinde rein garnichts für dich, also mach dir jetzt keine Hoffungen", sagt er und beugt sich etwas näher zu mir
"Aber das heißt nicht, dass sich das nicht ändern kann" flüstert er mit einem Lächeln auf den Lippen, für das wahrscheinlich jedes Mädchen töten würde.
Ich ziehe scharf die Luft ein und drehe mich dann mit einem aufgesetzten Lächeln um "Nein, danke" antworte ich und gehe mit festen Schritten weiter.
Im Hintergrund höre ich nur noch sein raues Lachen, das mir eine unangenehme Gänsehaut verpasst. Was stellst du mit mir an Aaron?
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Grübelnd sitze ich an meinem Schreibtisch und denke über eben nach.
Warum sagt er sowas? Weiß er überhaupt was Gefühle sind. Eher nicht. Er ist einfach nur ein großmauliges, arroganter Idiot, von dem man sich fernhalten sollte.
Lieber sollte ich mal mehr mit Nathan machen, denn er ist wirklich nett und steckt einen mit seiner guten Laune an.
Zurzeit würde mir das einfach nur gut tun ein wenig mit guten Freunden auszugehen. Sprach Nathan nicht heute von so einem Café? Ich versuchte das Gespräch nochmal in Erinnerung zu rufen, doch werde von einem piepen unterbrochen. Ich hole mir mein Handy und sehe eine unbekannte Nummer auf dem Bildschirm.
Unbekannt:
Na Mei! Rate mal wer ich bin ;).
Mei:
Will ich das wissen?
Unbekannt:
Oha warum so fies? ;( Ich bins doch nur Nathan.
Mei:
Oh gott sorry.
Nathan:
Kein Problem :) Heute Lust ins Café zu gehen mit ein paar Freunden? Treffen uns um 16 Uhr.
Mei:
Gerne :) Schreib mir dann nur noch Wo. Bis Später!
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Nachdem Nathan mir die Straße geschickt hat stehe ich nun verzweifelt vor meinem Schrank und versuche mir ein gutes Outfit für das Treffen rauszusuchen.
Es ist nur ein Treffen mit Freunden nichts weiter. Aber als ich Kaja davon erzählt hatte bestand sie darauf dass ich mir die schönsten Klamotten anziehe die ich besitze.
Eigentlich bin ich nicht so der Typ der sich gerne viel Zeit für Klamotten nimmt also verzweifelt ich hier schon seit 10 Minuten weil Kaja mit keines meiner Kleidung zufrieden ist.
"Probier doch mal dieses Crop Top da an!" schreit Kaja durch die Videokamera am Laptop und zeigt mit ihrem Finger in irgendeine Ecke meines Zimmers.
Ich gucke mich um und bemerke das schwarze Crop Top mit leichter Spitze, welches über meinem Stuhl hängt.
"Nein das ist doch viel zu schick", antworte ich und sie schüttelt stark mit dem Kopf.
"Na los, probier es an", sagt sie grinsend und seufzend ziehe ich es mir über.
"Siehst du! Es sieht doch gut aus. Nur noch eine Kette und drauf und es ist perfekt!", antwortet sie und lehnt sich in ihren Stuhl zurück.
"Okay, du hast Recht", sage ich und betrachte mich im Spiegel.
Meine blonden Haare habe ich geglättet und mir ein dezentes Make-up aufgetragen, wodurch meine hellbraunen Augen hervorstechen. Das schwarze Crop- Top passt perfekt auf die enge Jeans und mit noch einer leichten Weste drüber würde ich wirklich nicht schlecht aussehen. Doch trotzdem habe ich irgendwie ein schlechtes Gewissen vor dem Treffen.Halte dich von Nathan fern
Diese Worte gehen mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Aaron muss irgendeinen Grund haben so etwas zu sagen.
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Ich umklammere mit einer Hand feste meine Umhängetasche und sehe schon von weitem die kleine Gruppe vor dem Café stehen. Ich erkenne Nathan, der sich gerade lachend mit einem großen Schwarzhaarigen Jungen unterhält. Nur noch ein paar Meter bis ich die Gruppe erreicht habe, also kann ich noch schnell umdrehen ohne dass es jemand bemerkt. Aber nein das sollte ich nicht tun oder?
Bevor ich noch eine falsche Entscheidung treffe schüttel ich den Gedanken ab und bleibe bei Nathan stehen.
Er bemerkt mich und sieht zu mir. Seine Augen mustern mich genau, was mich sichtlich nervös macht und ich räusper mich leise.
"Hi", sage ich und Nathan schenkt mir ein warmes lächeln, welches ich erwidere.
"Hey", sagt er schmunzelnd und will mich gerade Umarmen, doch hält inne als jemand mich ruft.
"Mei!", höre ich Caren fröhlich rufen und sehe sie auf mich zukommen.
Ihre roten Haare sind zu wilden Locken gemacht und sie trägt einen knallig gelben Pullover und eine an den Knien zerissene Jeans.
"Schön dich hier zu sehen!", sagt sie glücklich und umarmt mich. Ich erwidere ihre Umarmung lächelnd und wir lösen uns nach ein paar Sekunden voneinander.
"Freut mich auch dich zu sehen. Tut mir übrigens leid, dass ich in Mathe so schnell weg war hatte noch was zu erledigen", sage ich und sehe sie mit einem entschuldigenden lächeln an.
"Ach was, kein Problem. Komm ich stell dir die anderen vor.", antwortet sie grinsend und zieht mich an der Hand mit zu den Leuten.
Ich gucke noch kurz nachhinten zu Nathan der sich wohl wieder dem Gespräch mit dem Schwarzhaarigen widmet. Das wird dann wohl ein langer Abend.
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Nervous
RomanceAaron und Nathan. Beides Brüder, die unterschiedlicher nicht sein können. Sie sind wie die Dunkelheit und das Licht. Wie Feuer und Wasser und wie der Winter und Sommer. Beide haben ihre Geheimnisse und verstecken sich hinter ihren schützenden Fassa...