"Wir..sollten wieder reingehen es wird kalt", sage ich und schlucke schwer.

Er nickt und geht zum Eingang. Ich gehe ihm hinterher und wir betreten wieder das Restaurant.

Ein paar Blicke von Gästen lagen auf uns oder eher gesagt auf Aaron. Warum redet auch so jemand wie er dann nur mit so einer wie mir?

Wir setzen uns wieder zu Jerome und Kaja, die uns beide verwirrt ansehen. Kaja hat wohl schon ihre Pizza gegessen und tupft sich gerade den Mund ab. Sie so vornehm zu sehen ist irgendwie ungewohnt.

"Was war los?", fragt Jerome besorgt und sieht uns beide an.

"Äh nichts, Aaron wollte mich nur kurz etwas fragen, also wirklich nichts wichtiges", sage ich und versuche zu lächeln, während ich mir eine Gabel mit der Lasagne in den Mund schiebe.

Leider ist sie nun kalt, auch wenn sie immernoch gut schmeckt habe ich wirklich keinen Appetit mehr.

"Soll ich dir eine neue bestellen?", fragte Aaron und sieht mich an.

Ich schüttel leicht mit dem Kopf und gucke weiter auf die Lasagne "Ich hab keinen Hunger mehr".

-

Wir erheben uns alle von unseren Stühlen, nachdem Jerome und Aaron das Essen bezahlt haben und verlassen dann das Restaurant.

Draußen empfängt uns eine angenehme kühle Luft und es ist deutlich dunkler geworden, wodurch die Gegend nur noch von den Straßenlampen und dem Mond am Himmel angeleuchtet wird.

"Sollen wir alle noch zusammen ins Kino?", fragt Jerome lächelnd und nimmt Kajas Hand.

"Ihr könnt ruhig noch gehen aber ich bin wirklich müde", sage ich und stecke meine Hände in die Jacke.

"Wie schade", sagt Kaja  traurig und drückt mich zum Abschied.

"Ich kann dich nachhause bringen", sagt Aaron plötzlich und ich gucke überrascht zu ihm.

"Das brauchst du nicht, wirklich", antworte ich und spüre wie ich leicht rot werde.

"Ich kann dich ja schlecht durch diese Dunkelheit alleine nachhause gehen lassen", sagt er und guckt mich weiter an.

"Okay Leute dann bis Morgen! Es war wirklich ein schöner Abend mit euch", sagt Jerome, was Kaja nickend zustimmt.

Wir winken uns noch zum Abschied zu, bevor Aaron und ich die Straße entlang gehen. Der Weg wurde nur schwach beleuchtet und ich sah vom Augenwinkel aus zu Aaron, der seinen Blick nach vorne gerichtet hat und ziemlich nachdenklich aussieht. Worüber er wohl nachdenkt.

Plötzlich knalle ich gegen eine Straßenlampe und Aaron bleibt neben mir zum stehen und sieht mich stirnrunzelnd an. Oh gott wie Peinlich.

"Bist du immer so tollpatschig?" fragt er schmunzelnd und zieht mich vorsichtig von der Laterne weg.

Ich schlucke "Nicht immer..". antworte ich leise.

"Ist denn alles gut?", fragt er leise, was ich mit einem nicken beantworte.

Wir gehen beide weiter und ich sehe von weiten schon das Stockwerkgebäude in dem mein Vater und ich leben. Wir bleiben vor dem Gebäude stehen und ich gucke zu Aaron.

"Danke fürs bringen", sage ich und lächel ihn an.

"Kein Problem", antwortet er nickend und setzt gerade an wegzugehen doch ich halte ihn leicht am Ärmel fest, sodass er sich zu mir umdreht.

"W-Willst du noch reinkommen was trinken?", frage ich mit brennenden Wangen und er nickt lächelnd.

Ich drehe mich zur Tür um und krame nervös den Schlüssel aus meiner Tasche und schließe die Tür auf.

Hoffentlich ist mein Vater nicht zuhause, aber um die Uhrzeit ist er meistens eh weg. Wir betreten den Treppenflur und gehen dann die große Treppe hoch, welche zu den Wohnungstüren führt. Oh gott was tue ich hier? Aaron lebt in einer riesigen Villa und wird sich bestimmt über die versiffte Wohnung lustig machen oder noch schlimmer..schämen. Aber ich kann ihn ja jetzt schlecht wegschicken. Ich bleibe vor der Tür zu der Wohnung stehen und spüre wie Aaron mich abwartend ansieht.

"Also..diese Wohnung ist jetzt wirklich nicht gerade ein Traum und weil du ja in einer Villa lebst bist du bestimmt-", sage ich leise doch werde unterbrochen.

"Mei, es ist okay", antwortet er und guckt mich an. Ich nicke langsam und schließe die Tür auf.

Wir betreten die Wohnung und ziehen unsere Jacken und Schuhe aus. Ich gehe vor in die Küche, während Aaron sich interessiert umsieht.

"Du kannst dich ruhig setzen", sage ich und hole zwei Tassen aus dem Schrank.

"Möchtest du vielleicht Tee? Oder Kaffee?", frage ich und gucke zu ihm.

"Kaffee", antwortet er und setzt sich. Ich stelle die Tasse unter die Kaffemachine. Brummend hört man wie der Kaffee in die Tasse gegossen wird und ich koche Wasser für meinen Tee auf. Die fertige Tasse mit dem Kaffee stelle ich vor Aaron auf den Tisch und setze mich gegenüber von ihm.

Er nimmt die Tasse und trinkt einen kleinen Schluck. Sein Blick liegt dabei weiterhin auf mir und er stellt die Tasse wieder auf den Tisch.

"Wie fandest du das Date?", fragt er und sieht mir fest in die Augen.

"Ganz gut, denke ich. Also zumindest war es für Kaja und Jerome schön", antworte ich und gucke auf meine Hände.

Er nickt "Und warum hast du dich auf dieses Doppeldate eingelassen? Wolltest du etwa deine große Liebe finden?", fragt er schmunzelnd und nimmt einen weiteren Schluck aus der Tasse.

Ich spüre wie ich rot werde "N-Nein ich wurde von Kaja spontan gefragt. Und warum hast du Jerome begleitet?", frage ich und sehe ihn an. Dieses verdammte stottern!

"Nur so aus Langeweile", antwortet er leise und guckt sich ein wenig in der Küche um. Ich stehe auf, weil mein Tee fertig geworden ist und nehme den Teebeutel aus der dampfenden Tasse heraus. Ich setze mich wieder auf den Stuhl und schrecke auf, als ich höre wie jemand die Haustür aufschließt.

"Ist alles ok?", fragt Aaron stirnrunzelnd und steht auf. Ich erhebe mich auch vom Stuhl.

"Du solltest jetzt besser gehen..", antworte ich und sehe wie mein Vater die Wohnung betritt.

"Mei!", ruft er und kommt die Küche rein. Überrascht guckt er zu Aaron und mir.

"Oh du hast Besuch?", fragt er und legt seine Schlüssel auf den Tisch ab.

"Ja er wollte jetzt aber gehen", antworte ich und gehe die Küche raus, gefolgt von Aaron.

"Wie schade", höre ich noch meinen Vater aus der Küche sagen aber ignoriere es einfach. Er braucht nicht einen besseren Vater zu spielen, bloß weil Besuch da ist.

"Hab ich gestört?", fragt Aaron und zieht seine Schuhe an.

"Nein, du störst nicht aber ich will dir meinen Vater lieber nicht antun", sage ich leise und gebe ihm seine Jacke.

"Danke für den Kaffee", sagt er und sieht mich an. Ich spüre wie seine Hand leicht meinen Arm streift, was eine leichte Gänsehaut hinterließ.

"Dann bis Morgen", murmelt er und verlässt die Wohnung.

Ich streiche über die Stelle, die er vorher kurz berührt hatte und gehe dann ohne ein Wort zu meinem Vater in mein Zimmer und lasse mich müde auf mein Bett fallen.

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