Nervous

11%

Erschöpft schließe ich so leise ich kann die Haustür und atme tief aus. Hoffentlich schläft mein Vater schon oder ist nicht zuhause, denn wenn er mitbekommt dass ich noch so lange weg war gibt es ganz schön Ärger.

Ich ziehe meine Schuhe aus und gehe in die Küche. Ich mache das Licht an und erschrecke mich, als ich meinen Vater mit einer Tasse Kaffee nachdenklich am Tisch sitzen sehe.

"Oh gott hast du mich erschreckt", sage ich und halte mir ans Herz.

"Wo warst du?", fragt er und fährt sich durchs Gesicht.

"Wie gesagt..bei Kaja", antworte ich leise und hole mir eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.

"Lüg mich nicht an! Wo warst du?", fragt er mit lauter Stimme und ich schlucke schwer.

"Warum glaubst du mir nicht?", frage ich unsicher und trinke einen Schluck aus der Flasche.

"Weil ich bei Kaja angerufen habe und du nicht bei ihr warst", sagt er genervt und steht auf.

"Können wir darüber wann anders reden?", frage ich leise und will aus der Küche rausgehen, doch mein Vater hält mich am Arm fest.

"Du bleibst hier bis sich das geklärt hat", sagt er und sieht mir fest in die Augen. Ich weiche seinem Blick aus und nicke leicht.

"Also wo warst du?", fragt er nochmal und ich seufze.

"Ich war bei Aaron", antworte ich und er atmet tief aus.

"Warum warst du bei ihm und hast mir nichts gesagt?", fragt er und sieht mich enttäuscht an. Wie ich es hasse wenn er mich so ansieht.

"Es tut mir leid, aber ich habe ihm Nachhilfe geben und wusste dass du mich nicht hättest zu ihm gehen lassen warum auch immer", sage ich und mein Vater verschränkt seine Arme vor der Brust.

"Ich habe auch meine Gründe warum ich dich nicht zu ihm lasse. Also halte dich von diesem Jungen fern!", schreit er fast schon und ich gucke auf den Boden. Noch nie war mein Vater so wütend auf mich gewesen und anschreien ist normalerweise auch nicht seine Art.

"Warum? Dann erklär mir doch deine Gründe", antworte ich und er schüttelt den Kopf.

"Das ist jetzt unwichtig, es ist spät also geh jetzt ins Bett", sagt er und setzt sich wieder an den Tisch. Seufzend gehe ich in mein Zimmer und hole mir gemütliche Sachen aus meinem Schrank. Irgendwann muss ich herausfinden was er gegen Aaron hat, aber erstmal brauche ich was zum aufmuntern unzwar ein warmes Bad.

Ich gehe ich mit leisen Schritten ins Badezimmer und lasse mir Wasser in die Badewanne laufen. Meine Klamotten werfe ich achtlos auf den Boden und lege mich in die Badewanne. Das warme Wasser umhüllt meine Haut und ich schließe entspannt meine Augen.

Dieser Tag war einfach ein einziges disaster und warum sind Nathan und Aaron auch so nett zu mir? Ich bin nicht beliebt und so schön wie diese ganzen Mädchen mit denen sie sonst etwas machen bin ich auch nicht.

Wahrscheinlich mache ich mir einfach nu unnötig viele Gedanken und Aaron will einfach nur seine Noten aufbessern. Hoffentlich habe ich ihm beim lernen auch gut geholfen und er bessert sich wirklich. Gott es zerbricht mir den Kopf wenn ich an ihn denke. Ich schüttel stark den Kopf um diese Gedanken endlich abzuschütteln und schäume meinen Körper mit Duschschaum ein.

Eine Weile verweile ich noch in der Badewanne bis mir langsam das Wasser zu kalt wird und ich aussteige. Meinen Körper trockne ich grob mit einem Handtuch ab und ziehe mir dann meinen kuscheligen Bademantel über.

In meinem Zimmer angekommen erschrecke ich mich zum zweiten Mal an diesem Abend weil Kaja mit verschränkten Armen auf meinem Bett sieht und mich ernst ansieht.

"Kaja was machst du denn hier?", fragte ich lächelnd und versuchte meine Erschrockenheit zu überspielen.

"Du hast mir einiges zu erklären!", sagt sie und steht auf.

"Was denn?", frage ich verwirrt und nehme mir den Stabel an Klamotten den ich mir eben auf's Bett gelegt habe.

"Du bleibst jetzt erstmal hier", sagt sie und klopft aufs Bett. Ich setze mich mit ihr hin und sehe sie fragend an.

"Also", verschränkt sie ihre Finger ineinander "Wo warst du denn eben, hm?", fragt sie und sieht mich ernst an.

Ich schlucke schwer "Warum bist du überhaupt noch so spät hier?", frage ich und sie schüttelt den Kopf.

"Lenk nicht vom Thema ab", sagt sie und sieht mich abwartend an.

"Na gut..ich war bei Aaron", sage ich und sie runzelt ihre Stirn.

"Aaron? Ich dachte du magst ihn nicht", sagt sie und ich gucke auf den Boden.

"Naja..ich habe ihm Nachhilfe gegeben", antworte ich und sie fängt plötzlich an zu grinsen.

"Uii und wie wars?", fragt sie und ich muss lächeln.

"Ganz gut, Nathan und er sind wirklich richtig nett", sage ich und sie reißt ihre Augen auf.

"Nathan war auch da?!", fragt sie und ich nicke.

"Klar er wohnt schließlich dort", antworte ich und sie fängt an zu kichern.

"Du musst mir alles erzählen!", sagt sie und ich nicke.

"Aber erst ziehe ich mir was an", antworte ich, gehe mit den Sachen ins Bad und ziehe mir eine Leggings und einen weiten Pullover an. Als ich wieder zurück ins Zimmer komme sitzt Kaja immernoch so da wie vorher und sieht mich gespannt an. Ich setzte mich wieder neben sie und erzähle ihr alles was passiert ist. Als ich fertig mit erzählen platzt bei Kaja die Bombe und sie fängt an zu kreischen.

"Das ist ja sowas von süß! Der steht ja voll auf dich wurde aber auch mal Zeit!" sagt sie und umarmt mich.

Ich räusper mich leise "Es war nur Nachhilfe so jemand wie Aaron würde niemals etwas von mir wollen", antworte ich und sie wirft mich mit einem Kissen ab.

"Du spinnst doch! Natürlich will er was von dir!", antwortet sie und ich sehe sie erschrocken an.

"Oh gott hab ich dir wehgetan", fragt sie besorgt und ich fange an zu lachen und werfe sie mit dem selben Kissen zurück ab. Das ganze wurde dann zu einer Kissenschlacht, bis wir beide zu erschöpft waren um weiterzumachen.

"Ich muss dann mal nachhause", sagt Kaja und ich nicke. Wir stehen vom Bett auf und gehe zusammen zur Haustür.

"Bis Morgen in der Schule!", sagt sie lächelnd und verschwindet dann nach draußen. Ja Schule..in der ich Aaron und Nathan wahrscheinlich wiedersehen werde.