Kapitel 2

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Es war Punkt neun Uhr, als der kleine SUV vor einem großen Tor hielt. Per Funk kam eine Meldung rein, die verlangte zu sagen wer wir seien und was wir wollen.

Lucien und Ella, die mich immer noch begleiteten antworteten dem Typen hinter dem Funkgerät und das schmiedeeiserne Tor schwang nach innen auf.

Da der Flug Komplikationen hatte, hatten wir statt sechs Stunden, ganze acht Stunden in diesem scheiß Jet verbracht.

Der Wagen rollte unter Ellas Führung auf einen großen gekiesten Vorplatz. Am Ende des Platzes erhob sich ein prunkvolles Anwesend. Ein bisschen erinnerte es mich, an ein Internat.

»Herzlich Willkommen in der Saint-Wainst Akademie«, trällerte Lucien fröhlich und stieg aus.

Er kam zu mir und zog mich an den Handschellen, die ich im Flugzeug wieder umbekommen hatte, weil ich beinahe handgreiflich gegenüber dem aufgeblasenen Typen wurden, aus dem Wagen.

Das Anwesend sah von draußen sehr groß aus, vom Hauptgebäude gingen zu beiden Seiten jeweils ein West- und ein Ostflügel ab.

Kaum hatten wir gehalten öffnete sich die holzvertäfelte Tür und eine streng wirkende kleine Dame trat heraus. Ihr mausgraues Haar war strikt zurück gebunden und saß in einem festen Dutt an ihrem Hinterkopf. Zu ihrem beigefarbener Rollkragenpullover trug sie einen engen, marineblauen Bleistiftrock und dunkelgraue Kniestrümpfe steckten in beigen Slippen.

Alles in allem sah sie aus wie eine Oberlehrerin an einem Internat für böse Jungs. Ihr Blick war starr, kühl und abschätzig.

»Ah Miss Summer, Mr King. Schön das sie da sind«, begrüßte sie die beiden und hatte ein seichtes Lächeln auf den strengen Zügen, »das müsste dann die kleine Miss Bennett sein.«

Warum nannten mich heute eigentlich alle klein? Entschuldigen sie mal, aber ich bin locker zwanzig Zentimeter größer als sie. Diesen Kommentar konnte ich mir gerade noch verkneifen.

Unter dem abschätzigen Blick von Mrs Mausgrau folgten ich den dreien rein. Je näher wir kamen, desto mehr sah es für mich aus wie ein Internat.

»Also habt ihr ihr schon alles erklärt?«, fragte Mrs Mausgrau.

»Nein Mrs Cane wir haben ihr lediglich gesagt, dass sie ins vorletzte oder letzte Ausbildungsjahr kommt und unterrichtet wird«, sagte Ella mit einer überaus weichen Stimme.

»Gut, dann gehen sie jetzt zurück zu ihrem Arbeitsplatz, ich werde ihr alles weitere Erläutern. Hat sie Gebäck?«, fragte sie angespannt.

Ja, dumme Nuss, ich habe genauso wenig Lust auf dich wie du scheinbar auf mich.

»Nein. Es war eine sehr überstürzte Abreise. Wir dachten für ihre Freizeit muss dann wohl ein Agent mit ihr einkaufen gehen«, ratterte Lucien sachlich runter.

Mrs Mausgrau nickte und fixierte mich, nachdem Ella und Lucien angezischt sind, mit ihrem tadelnden Blick.

»Also erstmal Willkommen in der Akademie. Hier wirst du von nun an in verschiedenen Fächern unterrichtetet, zum Beispiel Waffenkunde oder Nahkampftechniken. Der Unterricht ist morgens um acht bis nachmittags um drei. Um zwölf bis eins gibt es eine Mittagspause mir Mahlzeit in der Kantine. Morgens um sieben findet für freiwillige Frühsport statt. Nachtruhe ist um 22 Uhr. Frühstück gibt es um halb acht bis acht und Abendessen von sieben bis halb acht. Sie werden vorerst ein Zimmer für sich, zu diesen werde ich sie jetzt führen. Auf dem Zimmer finden Sie Zahnbürste, ein paar einfache T-Shirts und Jeans. Hier sind ihre Unterlagen, im Moment läuft ihr Waffenkunde Unterricht in der letzten Ausbildungsklasse, nachdem sie sich umgezogen haben, wird sie jemand abholen und dahin bringen. Dieser jemand wird sie für die ersten Wochen die sie hier sind, überall hin begleiten.«

A Girl An Agent Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt