Kapitel 4

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Nach zwei Stunden, die Jonathan mir das Gelände gezeigt hatte, war ich froh, endlich mal wieder sitzen zu können.

Die Anlage war schön, neben dem Hauptgebäude, wo die Klassenräume, die Schlafzimmer, die Kantine und die Gemeinschaftsräume waren, gab es noch eine abgrenzende Turnhalle und einen Sportplatz. Obwohl der Sportplatz eher sowas wie ein riesen Übungsplatz für verschiedne Manöver des FBIs war.

Ich seufzte erschöpft auf und wären Jo und Agent Schäffer nicht sofort wiedergekommen, wäre ich auf diesem Stuhl eingeschlafen.

»Miss Bennett, wir werden jetzt in die Stadt fahren. Da sie anscheinend so müde sind, können sie die zweistündige Fährt über schlafen«, meinte Agent Schäffer leicht sarkastisch.

Haha wie witzig, sind Sie mal seit 36 Stunden wach mit gerade mal drei Stunden Schalf, nahezu unmöglich.

Ich ignorierte seinen leicht säuerlichen Ton allerdings beflissen und folgte den beiden nach draußen, wo auch schon ein schwarzer Kombi stand.

Ohne Widerworte stieg ich auf die Rückbank und lehnte sofort meinen Kopf an die kühle Scheibe. Schäffer setzte sich hinter das Lenkrad und Jo setzte sich zu meiner Verwunderung nicht auf den Beifahrersitz, sonder auf den Sitz neben mir.

Eigentlich war mir das aber auch egal, denn ich war innerhalb von kürzester Zeit eingeschlafen. Endlich!

Jonathan POV.
Schweigend betrachtete ich sie. Ihr Kopf war leicht zur Seite gerutscht und ihre Hände lagen locker in ihrem Schoß. Sie sah süß aus wenn sie schlief.

»Schläft sie?«, fragte Agent Schäffer vor mir und riss mich aus meiner Starre.

»Ja, sieht so aus!«, antworte ich abwesend.

»Wissen Sie wo sie her kommt? Oder wo sie das alles gelernt hat?«, diese Fragen konnte ich mir einfach nicht verkneifen.

»Ja«, sagte er schlicht, »aber das sollte sie Ihnen lieber persönlich sagen. Es ist sehr speziell.«

Ich nickte. Speziell also?! Langsam merkte ich wie meine Neugier immer schneller und schneller wusch. Dieses Mädchen war ein Rätsel, das nur darauf wartete geknackt zu werden.

»Sie müssen es schaffen, dass Sie Ihnen vertraut Mr Blake«, sagte Agent Schäffer aus heiterem Himmel.

»Aber...warum?«, fragte ich verwirrt.

»Sie sehen wie sie sich benimmt, sie ist eine Gefahr und sie braucht jemanden, der sie davon abhält etwas falsches zu tun«, fährt dieser unbekümmert fort, »Würden Sie das für und machen?«

Ich nickte stumm. Ihr Vertrauen zu gewinnen, ich schätze das war leichter Gesagt als Getan, aber ich würde es versuchen. Ich würde sie knacken, früher oder später.

Hazel POV.
Müde rieb ich mir die Augen und richtete mich auf. Ein schrecklicher Schmerz durchzog meinen Nacken.

Tja, dass kommt davon wenn man nur im Auto und im Flugzeug schläft.

Ich rollte meinen Kopf auf dem Hals einmal hin und her und ein ungesundes Knacken war zu hören.

»Wann sind wir da?«, fragte ich an die beiden anderen gewandt.

»In fünf Minuten«, sagte Schäffer vorne.

Ich nickte nur und schaute nach draußen. Vor dem Fenster erstreckte sich eine lange Avenue mit Palmen und Wolkenkratzern. Staunend starrte ich die Kulisse an. Ich wollte schon immer mal nach L.A.

Schließlich fuhren wir in das Parkhaus von irgendeinem Shoppingcenter und stiegen aus. Ich hoffte einzig und allein, dass mein Outfit hier nicht so sehr auffallen würde.

A Girl An Agent Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt