Kapitel 3

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Hazel POV.
Tief ein und ausatmen, Hazel.
Ein und aus. Ein und aus.

Riet ich mir seit ich aus dem Klassenzimmer hinaus stolziert war und mir echt nicht mehr sicher war, ob dass so eine tolle Aktion war.

Ich lehnte an der Wand und hatte die Augen geschlossen.

Endlich öffnete sich die Tür und Agent Schäffer kam heraus. Schnell öffnete ich die Augen und sah, dass sein Gesicht ein kleines leicht erstauntes Lächeln zierte.

»Was hab ich als nächstes?«, fragte ich ihn gelangweilt.

Langsam beruhigte sich mein Puls wieder und ich konnte klar denken.

»Informatik«, meinte er kurz angebunden, »Raum 108.«

Ich stieß mich von der Wand ab und ging den Gang, der sich inzwischen ordentlich mit Schüler füllte. Ich spürte viele verwunderte und auch neugierige Blick auf mir, doch ich versuchte sie zu ignorieren.

»Ey Rotschopf warte«, schreit mir eine Stimme nach.

Ich drehte mich auf dem Absatz um und stierte direkt in ein dunkelbraunes, fast schwarzes Augenpaar.

»Was?«, zischte ich gereizt.

»Whoa Whoa, fahr die Krallen ein Kätzchen«, lachte dieser amüsiert, »Ich bin Daniel.«

Daniel war gutgebaut und sein hellbraunen Haare fielen ihm lockerlässig ins Gesicht. In seinen Augen glitzerte der Schalk und seine Lippen umspielte ein belustigtes Lächeln.

»Das ist schön für dich Daniel«, fing ich lieb an, »aber es interessiert mich einen Scheißdreck«, schob ich wütend hinterher und drehte mich um.

Ich wollte weiter gehen, ich betone wollte, denn Daniel kam und zog mich an meinem Zopf grob zurück.

Hallo?! Hat der noch alle Zacken an der Krone?

»Sag mal gehts noch? Hast du noch alle Latten am Zaun?«, fragte ich fassungslos und befreite meine Haare aus seinen großen Pranken.

»Niemand, niemand spricht so mit mir! Hast du mir zugehört? Niemand und vor allem nicht so eine kleine dahergelaufene Neue, die nichts kann«, zischte er und verengte seine Augen zu Schlitzen.

»Ich kann nichts?! Achso ich natürlich kann jeder eine 69er zusammensetzten, es haben sich ja förmlich alle drum gerissen, vor allem du!«, spuckte ich ihm vor die Füße und fixierte ihn verärgert.

»Anfänger Glück«, meinte er vor den Kopf gestoßen.

»Aber sicher. Weißt du was Daniel, es ist mir scheiß egal was du von mir hält's, aber halt dich von mir fern«, zischte ich aufgebracht und bohrte ihm bei jedem weiteren Wort den Zeigefinger in die Brust.

Im Gang war es inzwischen zum zerreißen still, alle wirklich alle, starrten uns und unsere Auseinandersetzung an.

Ich drehte mich mir schwingenden Haaren um und ging erhobenen Hauptes zu meiner nächsten Unterrichtsstunde.

»Wir sprechen uns noch!«, schrie mir Daniel nach.

Ich hielt ihm lediglich den Mittelfinger hoch und drehte mich nicht nochmal um.

Schäffer hatte sich bei der ganzen Sache kein einziges Mal geäußert, sollte er nicht darauf achten, dass ich keinen Mist baue?

Vielleicht fand er es einfach nicht nötig, da ich nicht handgreiflich geworden in oder er will, dass ich mich so einlebe, wie es alle machen mussten.

Wie auch immer, ich habe diesen riesen Babysitter bei mir und kann dagegen nichts tun.

Jetzt schon genervt von diesem Tag und kurz vorm einschlafen, schleppte ich mich in den nächsten Klassenraum und folgte widerwillig dem Unterricht.

A Girl An Agent Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt