Kapitel 6

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Ich schlug schlagartig meine Augen auf. Uh, böser Fehler. Mein Kopf fing sofort an zu pochen und ich fasst vorsichtig daran.

Um meinen Kopf war ein weißer Verband gespannt und ich aus meiner Hand kam eine Infusion. Was war passiert?

Ich schaute mich in den weißen, steril aussehenden Raum um. Eindeutig ein Krankenhaus oder -zimmer. Neben mir war ein weiteres Bett, auf diesem lag Daniel, mit blassem Gesicht, verband um den Kopf und einem dicken blauen Fleck am Hals.

Die Bilder von unserem Kampf flammten wieder in meinem Gedächtnis auf und ich fasste mir an die Stirn. Zischend zog ich meinen Finger wieder von der schmerzenden Stelle weg. Ein dickes Pflaster prangte darauf.

Ich hatte Daniel doch tatsächlich mit mir auf den Boden gerissen. Ouh der würde darüber nicht sehr erfreut sein.

Auf der anderen Seite neben meinem Bett stand ein großer Sessel, in dem Jonathan saß. Die Beine an die Brust gezogen und das Gesicht in den Knien vergraben.

»Jo, Jonathan«, flüsterte ich nicht allzu laut.

Er hob übermüdet den Kopf und blinzelte ein paar Mal heftig, bevor er schwarz sah und seine Auen sich bei meinem Anblick weiteten.

»Oh Gott Hazel endlich bist du wach! Wie geht es dir? Ach nein, was ist das für eine Frage natürlich geht es dir scheiße, ich habe mir so sorgen um-«, weiter kam er nicht, denn ich legte ihm einen Finger auf die Lippen und sah ihm tief in die Augen.

»Es geht schon Jo, alles okay«, meinte ich leise.

»Alles okay würde ich nicht nennen, Daniel wird dir den Kopf abreißen wenn er aufwacht.«

Ich zuckte mit den Schultern.

»Wo hast du das eigentlich gelernt? Du bist besser als die meisten hier!«, fragte er und schien sehr neugierig.

Ich seufzte ergeben. Er würde mich solange ausfragen bis, ich es ihm sagen würde, aber im Moment war ich noch nicht so weit.

»Das ist eine Geschichte für ein andermal«, sagte ich schlicht und leise.

Ich lehnte mich im Bett zurück und schloss die Augen. Das Schmerzmittel, welches durch meine Venen floss, machte mich träge und müde.

»Ist das eine billige Ausrede oder erzählst du es mir wirklich irgendwann«, fragte er argwöhnisch und ich hörte den leicht enttäuschten Unterton in seiner Stimme.

»Vielleicht Jo Vielleicht.«

»Was vielleicht Hazel? Rede mit mir«, meinte er fast verzweifelnd.

Seufzend öffnete ich die Augen und schaute ihn an.

»Weißt du Jo, jeder hat doch vor etwas Angst, oder sogar eine Phobie oder? Was ist deine? Deine größte Angst?«, fragte ich ihn aufrichtig.

Sein Ausdruck würde verwirrt und ich sah, dass er mir nicht folgen konnte.

»Ich habe Angst davor geliebte Menschen zu verlieren, aber was hat das damit zu tun?«, fragte er verwundert.

»Jeder Mensch wird mit zwei Ängsten geboren Jo, der Angst vor dem Fallen und die Angst vor lauten Geräuschen, die anderen entwickeln sich durch Erlebnisse. Du hast Angst geliebte Menschen zu verlieren, dann ich gehe ich davon aus, dass du früher in deinem Leben mal üben geliebten Menschen verloren hast richtig?«

Er nickte und sah stumm auf den Boden. Er tat mir leid, aber ich wollte es ihm erklären.

»Ich habe auch eine Angst, sie nennt sich in Fachsprache Pistanthrophobie, die Angst Menschen zu vertrauen«, sagte ich und sah ihn dabei die ganze Zeit an.

A Girl An Agent Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt