Auf der Schattenseite des Erfolgs - Álvaro Soler von seiner dunklen Seite

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Ich wachte am nächsten morgen von einem ziemlich laut schnarchenden Alvi auf. Ohne ihn zu wecken, schaute ich auf die Uhr. 11Uhr. Hat er heute keine Termine? Ich steh auf, mache mich fertig und nehm dann sein Handy. 34 verpasste Anrufe von Ali. Scheiße. Ich weckte ihn schnell, wofür er leider kein Verständnis hatte. Er stand dann aber doch auf und während er sich fertig machte, bereitete ich das Frühstück vor. Er kam halb angezogen aus dem Bad, noch mit nassen Haaren, nahm sich eines der belegten Brote, gab mir einen Kuss, nahm seine Sachen und verschwand mit einem ins Brot genuschelte "Du weißt ja, wo du mich finden kannst". Doch da sah ich sein Handy wieder aufblinken. Ich nahm an, während ich Alvi die Treppe hinterherstürzte.

Telefon: Hallo? ÁLVARO? Wo bleibst du?
Ich: Er ist auf dem Weg zu dir.
Telefon: Wer bist du?
Ich: Eileen. Von gestern. Du bist doch Ali oder?
Telefon: Ja.

Als ich im 1. Stock war, sah ich, wie er auf dem Weg ins Erdgeschoss war.

ÁLVAROOO!

Er blieb stehen und drehte sich um. Ich beeilte mich noch mehr.

schwarz

Im nächsten Moment fühlte ich nur noch Schmerz.

schwarz

Ich merkte, wie mich jemand auf den Arm nahm.

schwarz

Ali am Telefon war verstummt.

schwarz.

Ich hörte Sirenen.

schwarz.

Álvaro diskutierte heftig mit den Sanitätern.

Schwarz.

Als sich das Bild wieder färbte und ich aufnahmefähiger war, war ich in einem Krankenhaus. Mein Bein hatte einen Gips und Alvi saß mit seiner Gitarre an meinem Bett. Ich hörte ihm zu. Er singt so schön! Ich schloss die Augen und genoss es. Den Moment. Ich verstand kein Wort aber er hörte sich sehr traurig an. Irgendwann unterbrach ich ihn.

Ich: Wie viele Bier hast du intus?
A: Nicht schon wieder!
Ich: War nur ein Test...
A: Kann ich grad irgendwie nicht drüber lachen.
Ich: War auch kein Witz.
A: Ich liebe dich.
Ich: Und ich dich. Lügner.
A: Ich find für dich nicht mal ne passende Beleidigung...
Ich: Gut so.
A: Du bist einfach perfekt.
Ich: Semiperfekt.
A: Wie gehts dir?
Ich: Ganz gut. Du bist ja da. Und dir?
A: Ich hatte Angst um dich...schön, dass es dir gut geht.
Ich: Wie lang war ich weg?
Er schaute auf die Uhr.
A: 2 Stunden. Fast genau.
Ich: Wer weiß alles bescheid?
A: Im Moment nur ich. Ich hab auf die Schnelle deine Ausweispapiere nicht gefunden...
Ich: Is in Ordnung...die sind in meiner Handyhülle.
A: Okay. Jetzt wo ichs weiß, passiert hoffentlich nichts mehr.
Ich: Nein...kannst du nochmal was singen?
A: Was denn?
Ich: Egal was. Bei dir klingt alles schön.
A: Wie wärs mit Animal? Passt zu dir im Moment...
Ich: Hatte ich dir schonmal gesagt, dass ich kein Wort Spanisch spreche?
A: Nein...aber es heißt-
Ich: Ich hab schonmal gegoogelt du Schwachkopf! Jetzt sing endlich!
Er lachte kurz und während ich meine Augen schloss und alles um mich herum außer Alvi vergaß, sang und spielte er Animal für mich. Er schloss gleich noch ein paar andere Lieder an, die ich teilweise auch überhaupt noch nicht kannte. Irgendwann legte er seine Gitarre weg und nahm meine Hand. Ich öffnete die Augen.

A: Ich will einen Song für dich schreiben.
Ich: Wie viel hast du intus?
A: Da fehlt das Bier du Honk!
Ich: War nur ein Test.
A: Du kommst nächste Woche raus.
Ich:Muss schlimm für dich sein...eine Woche ohne Sex!
A: Als ob ich was gegen Krankenhaussex hätte!
Ich: Du meintest vorhin-
Er würgte meine Worte mit einem fordernden Kuss ab.
Ich: Als ob du nicht genug hättest! Heute nicht! Es ist zu früh!
A: Wie meinst du das? Es is schon 4 Nachmittags!
Ich: Mit dem Bruch.
A: Das ist zur Schonung. Nur eine Ünerlastung der Sehnen. Deshalb kannst du ja schon in ner Woche raus.
Ich: Trotzdem! Heute nicht. Ende.
A: (mit einem breiten Grinsen im Gesicht) Da hast du 2 oder 3 Sachen nicht mit berechnet: 1. Du kannst dich nicht wehren. 2. Wenn ich mal dabei bin, kannst du mir nicht widerstehen. 3. Bin ich seit gestern Abend so verliebt in dich wie ich in niemanden bisher war.
Ich: Weshalb musst du immer Recht haben?!
Er lächelte wissend.